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Füße und ihre Orthopädischen Herausforderungen
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Füße und ihre orthopädischen Herausforderungen

Anatomie, Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten

Die Füße bilden das Fundament unseres Bewegungsapparates und spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Mobilität und Körperstabilität. Sie bestehen aus einer komplexen Struktur aus Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern. Die Füße sind häufig von orthopädischen Erkrankungen betroffen, die die Lebensqualität beeinträchtigen können.

Anatomie der Füße

Die Füße bestehen aus 26 Knochen, 33 Gelenken und über 100 Muskeln, Sehnen und Bändern. Das Fußgewölbe setzt sich aus dem Längs- und Quergewölbe zusammen, die eine gleichmäßige Verteilung der Belastung ermöglichen und Stoßdämpfung bieten. Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur mit der Ferse und ermöglicht die Dorsalflexion des Fußes. Die Zehen fungieren als wichtige Stabilisatoren und dienen der Balance.

Einige häufige orthopädische Erkrankungen der Füße und ihre Behandlung

Plantarfasziitis

Diese schmerzhafte Entzündung der Plantarfaszie, einer Sehnenplatte am Fuß, verursacht typischerweise starke Schmerzen in der Ferse, insbesondere morgens nach dem Aufstehen oder längerem Sitzen.

Behandlung

  1. Ruhe und Entlastung: Vermeidung übermäßiger Belastung
  2. Physiotherapie: Dehnübungen und Kräftigungsübungen
  3. Schuheinlagen: Unterstützende Einlagen können die Druckverteilung optimieren
  4. Kortikosteroid-Injektionen: Entzündungshemmende Injektionen zur Schmerzlinderung
  5. Stoßwellentherapie: Hochenergetische Schallwellen zur Stimulierung der Heilung

Hallux valgus

Bei dieser Deformität weicht die Großzehe zur Seite ab, was zu Schmerzen, Entzündungen und Druckstellen führen kann. Die Ursache für einen Hallux valgus sind neben der genetischen Disposition hauptsächlich zu enges und zu spitzes Schuhwerk.

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Behandlung

Eine konservative Behandlung mit entsprechenden Einlagen oder besonders weichen und weiten Schuhen kann die Schmerzen lindern, führt aber nicht zu einer ursächlichen Korrektur der Fehlstellung. Diese kann nur in einem chirurgischen Eingriff erfolgen. Während dabei früher ein Teil des Zehengelenkes operativ entfernt wurde, versucht man heute wann immer möglich, das Gelenk zu erhalten. So kann ein Verlust der Gelenkfunktion verhindert werden.

Ziel der Operation sind ein ausbalancierter Fuß, ein schmerzfreier normaler Gang und die Wiederherstellung der vollen Belastbarkeit, auch und insbesondere für sportliche Aktivitäten. Heute kann aus einer Vielzahl von OP-Methoden die individuell jeweils geeignete und erfolgversprechendste Variante für den Patienten gewählt werden.

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Hallux rigidus

Beim Hallux rigidus handelt es sich um eine Arthrose des Großzehengrund-gelenks, die mit einer Abnützung und Deformierung einhergeht und zu einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit führt. Da sich die Zehe während des Abrollvorgangs nicht mehr zum Fußrücken hochziehen lässt, kann jeder Schritt zur Qual werden. Als Ursache kommen Verletzungen, sportliche Überbelastungen – zum Beispiel nach langjährigem Fußball Spielen -, aber auch eine Überlänge des ersten Mittelfußknochens oder Durchblutungsstörungen des Gelenks in Frage.

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Behandlung

In der Regel schreitet die Arthrose trotz konservativer Therapie fort, so dass die Beschwerden, irgendwann nicht mehr beherrschbar sind. Die Symptomatik erzwingt dann eine Operation.

Ziel des operativen Eingriffs ist eine Schmerzreduktion und die Verbesserung der Beweglichkeit im Großzehengrundgelenk. Dabei stehen heute mehrere Verfahren zur Verfügung, unter denen je nach individueller Ausgangslageausgewählt wird. In manchen Fällen genügt es, wenn Knochenauswüchse im Gelenk, sogenannte Osteophyten, abgetragen werden.

Bei geringen Ansprüchen an die Mobilität kann man das Gelenk in einer physiologischen Stellung versteifen, nachdem die krankhaft veränderten, schmerzhaften Gelenkanteile entfernt worden sind. Kombiniert man diese sogenannte Arthrodese mit entsprechenden Einlagen, sind daher mit einem relativ kleinen Eingriff besonders bei älteren Patienten zufriedenstellende Erfolge zu erzielen. Nicht in der Breite durchgesetzt hat sich aufgrund der stark unterschiedlichen Langzeitergebnisse bislang der endoprothetische Ersatz des Großzehengrundgelenks.

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Metatarsalgie

Eine Metatarsalgie bezeichnet Schmerzen im Bereich der Mittelfußknochen (Metatarsalen), oft verursacht durch eine Überlastung der Fußstrukturen, etwa nach einem Hallux valgus oder rigidus. oder auch durch ungünstiges Schuhwerk.

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Behandlung

  1. Ruhe und Entlastung: Vermeidung von übermäßiger Belastung.
  2. Schuhwahl: Passende Schuhe mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung.
  3. Einlagen: Spezielle Einlagen zur Druckverteilung.
  4. Physiotherapie: Kräftigungsübungen und Dehnung.

Fersensporn

Ein Fersensporn ist eine knöcherne Ausziehung am Fersenbein, die häufig mit Plantarfasziitis verbunden ist.

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Behandlung

  1. Schuh-Einlagen: Entlastung des Fersenbereichs.
  2. Physiotherapie: Dehnübungen und Kräftigung der Fußmuskulatur.
  3. Stoßwellentherapie: Anregung der Heilung durch Schallwellen.
  4. Kortikosteroid-Injektionen: Entzündungshemmende Injektionen zur Linderung von Schmerzen.

Achillessehnenentzündung (Achillodynie)

Diese schmerzhafte Entzündung der Achillessehne kann zu Schmerzen und Schwellungen führen.

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Behandlung

  1. Ruhe und Entlastung: Schonung der Achillessehne.
  2. Physiotherapie: Dehnübungen und Kräftigung der Wadenmuskulatur.
  3. Kälte- und Wärme-Therapie: Wechselnde Anwendungen zur Schmerzlinderung.
  4. Schuh-Einlagen: Einlagen zur Entlastung der Ferse.