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Alles aus einer Hand: Endoprothetik im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin

person holding green Wilson tennis ball

Von der Diagnose bis zur vollständigen Rehabilitation stellt ein endoprothetischer Eingriff für viele leidgeprüfte Patienten eine strapaziöse Reise mit vielen Anlaufstellen dar. Doch im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum verläuft der gesamte Prozess anders: Eine ganzheitliche Betreuung setzt bereits vor der Aufnahme ein und erstreckt sich bis zur erfolgreichen Genesung. Dabei bleibt der Kontakt zum Patienten ununterbrochen erhalten, wie Dr. med. Heiko Spank, der leitende Chefarzt der Fachabteilung für Spezielle Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie, hervorhebt. 

Herr Dr. Spank, Sie bieten eine sektorenübergreifende Behandlung an. Warum ist das so wichtig?

Dr. Spank: Eine geschlossene Behandlungskette ist sowohl für den Patienten äußerst komfortabel als auch medizinisch sinnvoll. Dabei gewährleisten wir eine integrierte Versorgung unserer Patienten über verschiedene Sektoren hinweg. Ziel ist eine möglichst gute Zusammenarbeit zwischen Hausarzt, den Fachärzten verschiedener Disziplinen und der Klinik. Dabei werden die Patienten für Vorbesprechungen und -vorbereitungen in unserer MVZ-Struktur außerhalb der Klinik betreut, gefolgt von der Operation und der anschließenden ambulanten Rehabilitation direkt hier im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. Damit soll eine effiziente und schnelle Wiederherstellung der Gesundheit erreicht werden. Wartezeiten und unnötige Doppeluntersuchungen gehören der Vergangenheit an. 

Viele Ihrer Patienten sind trotz OP fitter als vorher.

Dr. Spank: Ja, denn sie gehen optimal vorbereitet in den Eingriff. Sie werden eben nicht immer kränker, während sie auf die OP warten. Unsere „better in – better out“-Philosophie steht im Gegensatz zur früheren Praxis, bei der die Patienten oft in einem sich stetig verschlechternden Zustand auf die Operation warteten. Neben der psychologischen Vorbereitung auf die Operation, die Zeit danach und die Steuerung der richtigen Erwartungshaltung bezüglich des Erreichbaren hat die „Preha“ ganz handfeste Aspekte:


Robert Klein (55) aus Berlin-Steglitz kann sich ein Leben ohne Tennis nicht vorstellen. Doch seit einiger Zeit machte ihm sein linkes Knie schwer zu schaffen. Selbst ein langsames Doppel stand er irgendwann nicht mehr durch. „Das ist eine Arthrose“, musste sein Hausarzt ihm schweren Herzens mitteilen. „Ohne Prothese bekommen wir die Schmerzen wohl nicht mehr in den Griff.“ Er empfahl ihm, die Operation im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinkum durchführen zu lassen. Im Vorgespräch mit Dr. Heiko Spank erfuhr er dann von den modernen Möglichkeiten, durch ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm („Preha“) vor der Operation die muskuläre Situation zu verbessern und schon während des Eingriffs durch eine lokale Infiltration die Schmerzen auf ein Minimum zu reduzieren. Schon wenige Stunden nach der OP konnte Robert Klein mobilisiert werden und nur zwei Tage später mit Gehstützen den Gang entlang laufen. Dabei reichten zwei Paracetamol-Tabletten am Tag aus, um den Restschmerz zu beherrschen. Mit Dr. Spanks Hilfe und eisernem Willen kehrte Robert Klein schließlich schmerzfrei auf den Tennisplatz zurück, bereit, seine Leidenschaft für den Sport wieder voll auszuleben.

So werden Muskelkraft, Mobilität und Allgemeinzustand auf das bestmögliche Niveau angehoben. Unsere Patienten beginnen vier bis sechs Wochen vor der Operation unter Anleitung der Physiotherapeuten mit dem Training. In dieser Phase erlernen sie auch die notwendigen Fertigkeiten, die später in den ersten Tagen und Wochen mit dem neuen Gelenk benötigt werden. Dazu gehört auch eine präoperative Physiotherapie, bei der die Patienten den richtigen Umgang mit Gehstützen üben. Auch die gelenkschonenden Techniken zum Hinsetzen, Aufstehen und Anziehen werden vor dem Eingriff geübt – eine Routine, die bereits vor der Operation jegliche Unsicherheit im Umgang mit der neuen Hüfte oder dem neuen Knie verhindert.

Ihre Patienten sind nicht krank, wie Sie gern betonen – sie haben „nur“ ein neues Gelenk bekommen. Wie vermitteln Sie das konkret?

Dr. Spank: Unsere Patienten werden bereits kurz nach dem Eingriff mobilisiert. So kommt es zu einem geringeren Flüssigkeitsstau im Gewebe, bei dem eine Ausleitung per Katheter nicht nötig ist. Da sie schon wenige Stunden später selbstständig zur Toilette gehen können, benötigen sie auch keinen Blasenkatheter. Durch die muskelschonenden Eingriffe verlieren sie praktisch keine Kraft im operierten Bein. Die Gehstützen, die sie zu Beginn nach der Operation verwenden, dienen mehr der Sicherheit als der Notwendigkeit zum Laufen.

Auch die Anästhesie hat erhebliche Fortschritte gemacht und sorgt auch nach der OP dafür, dass die Patienten weniger Schmerzen haben. Wie funktioniert das?

Dr. Spank: Wir arbeiten mit möglichst sanften und gut verträglichen Mitteln und ziehen beispielsweise die Anästhesie über das Rückenmark einer Vollnarkose vor. Besonders ältere Patienten profitieren dadurch enorm; das Risiko für ein postoperatives Delir – also eine Verwirrung – kann damit praktisch auf null gesenkt werden. Die Patienten spüren vom Eingriff nichts und haben bei uns die Möglichkeit, während ihrer OP mit einer Videobrille einen Film anzuschauen – das vermindert den Stresslevel nochmals enorm. Bei endoprothetischen Eingriffen am Knie geben wir bereits während der Operation ein Lokalanästhetikum in die operierte Region. Diese sogenannte LIA (lokale Infil-trationsanästhesie) hat den Vorteil, bereits am Entstehungsort den Schmerzreiz konsequent zu unterbinden. In der Regel reichen im Anschluss dann handelsübliche Schmerzmittel vollkommen aus. Allgemein gilt: je geringer die Schmerzen, desto größer der Wunsch des Patienten, sich schnell wieder zu bewegen. 

Auf die früher üblichen Eigenblutspenden vor der OP können Sie inzwischen praktisch vollständig verzichten.

Dr. Spank: Die Transfusionsrate liegt heute bei nur noch gut 2 Prozent – in der Vergangenheit waren es etwa 40 Prozent. Auch Nachblutungen erleben wir in der Regel kaum noch. Im Mittel verlieren die Patienten heute weniger als 200 ml Blut bei einem Eingriff. Wir führen bei jedem Patienten im Rahmen des Blood-Managements eine Bestimmung des Hb- und Eisenausgangswerts durch. So erkennen wir lange vor dem Eingriff Patienten mit zu niedrigen Werten. 

Herr Dr. Spank, haben Sie vielen Dank für das Gespräch!

EPZ Max: Über 700 Eingriffe pro Jahr schaffen Routine und geben Sicherheit – auch bei komplexen Operationen 


Zertifiziertes Endoprothetikzentrum

Wie erfährt man, welche Kliniken besonders viele Hüft- und Knie-OPs durchführen? „Ganz einfach“, wie Dr. Heiko Spank erläutert – „sie tragen das begehrte Siegel ‚Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung (EPZ Max)‘.“ Dabei ist die Zertifizierung kein dauerhaftes Prädikat, sondern muss durch regelmäßige Audits immer wieder erneuert werden. Dr. Spank: „Auch die Fallzahlen müssen sicherstellen, dass die Operateure über umfassende Erfahrung und Fachkenntnisse verfügen. Pro Jahr müssen mindestens 200 endoprothetische Eingriffe durchgeführt werden, davon mindestens 50 pro einzelnem Hauptoperateur. Darüber hinaus muss eine intensivmedizinische Betreuung bei Komplikationen oder der Behandlung vorerkrankter Patienten gewährleistet sein. Über 700 Eingriffe pro Jahr stellen sicher, dass wir in unserem Klinikum um ein Vielfaches über diesen Anforderungen liegen. Regelmäßig führen wir auch komplexe Revisionseingriffe bei gelockerten oder infizierten Endoprothesen durch. Dass wir über sämtliche diagnostischen und operativen Mittel verfügen, um solche anspruchsvollen Operationen erfolgreich durchzuführen, ist eine Selbstverständlichkeit.“


Dr. med. Heiko Spank, MBA
Chefarzt der Klinik für Spezielle Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie
Leiter des Departments für Bewegungschirurgie West
Leiter Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung

Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum
Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin

Rubensstraße 125
12157 Berlin

Tel.: 030/13020-2391
Fax: 030/13020-3932
www.vivantes.de

dr. spank