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Fuß- & Sprunggelenk

Hallux-valgus-Korrektur

Beitragsbild

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Mit der Schraube, die zu Knochen wird

Der Hallux valgus, auch aufgrund seiner äußeren Erscheinung Ballenzeh genannt, ist nicht nur ästhetisch störend. Ab einem gewissen Grad sind die Beschwerden stark einschränkend und ein chirurgischer Eingriff ist anzuraten. Dafür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, wie sie auch der Fußspezialist Dr. Christian Kinast vom Zentrum für Fuß und Sprunggelenk München anwendet. Neueste Fixierungsmaterialien dafür müssen heute nicht mehr in einem zweiten Eingriff entfernt werden, weil sie sich im Körper nach einer gewissen Zeit selbst auflösen. 

Aufgrund einer Bindegewebsschwäche, die genetisch bedingt sein kann, sowie falschem Schuhwerk kommt es häufig zu einem Ballenzeh. Dabei verschiebt sich die Großzehe schmerzhaft in Richtung Fußaußenseite. Dadurch tritt der Ballen immer mehr hervor und wird in ganz normalem Schuhwerk, das nicht mehr richtig passt, ständig gereizt. „Immer wieder kommt es zu Entzündungen der Schleimbeutel, zu Nervenreizungen sowie zu Schwielen und Hautirritationen. Das Fatale ist zudem, dass die Deformität bei längerem Bestehen zu Gelenkentzündungen führen kann. Dies erhöht das Risiko einer Arthrose im Mittelfußbereich“, erklärt der Spezialist Dr. Kinast.

Irgendwann passt kein Schuh mehr

Zwar können in den Anfangsstadien noch konservative Maßnahmen wie Entlastungsschienen oder schmerz- und entzündungstillende Medikamente hilfreich sein. Doch wenn der Leidensdruck zu hoch und die Deformität bereits weiter fortgeschritten ist, können durch eine chirurgische Korrektur die physiologische Fußanatomie wiederhergestellt und weitere Folgeschäden reduziert werden. An diesen Punkt war auch Nina H. angelangt, wie sie berichtet: „Die meisten geschlossenen Schuhe konnte ich nur noch unter Schmerzen tragen. Im Sommer konnte ich zumindest auf Sandalen oder Schlappen ausweichen. Dabei habe ich mich zwar für das Aussehen meiner Füße geschämt, aber zumindest waren die Schmerzen erträglich. Im Winter fällt diese Option natürlich weg. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, war dann schlussendlich, dass ich nicht mehr joggen gehen konnte. Die Bewegung in den Laufschuhen, die ja auch einen gewissen Halt geben sollen, schmerzte unheimlich. Das wollte ich nicht länger hinnehmen und entschied mich für eine Operation.“

Dr. Kinast kennt Fälle wie diesen zur Genüge: „Oft kommen die Patienten recht spät mit dem Wunsch einer operativen Korrektur, weil sie die Rehabilitationszeit, eine große Narbe oder einen Zweiteingriff zur Materialentfernung fürchten. Durch die heute zur Verfügung stehenden modernen Verfahren und Materialien kann ich diese Bedenken im Beratungsgespräch meist problemlos ausräumen.“ Ziel aller operativen Eingriffe ist die physiologische Ausrichtung des Großzehengelenks, indem der erste und der zweite Mittelfußknochen einander angenähert werden. Wichtig dabei ist neben der knöchernen Anpassung immer auch eine exakte Weichteilbalancierung durch Lösung der Band-Verbindungen auf der Außenseite und Raffung auf der Innenseite des Gelenks.

Aufhellung um die Schrauben bei beginnendem Korrosionsprozess
Minimalinvasiv korrigierter Hallux valgus mit 2.7 mm MAGNEZIX®-Biometallschrauben
Hallux valgus vor der OP

Mittels Knochenumstellung Deformität begradigen

Nur bei sehr schweren Formen, die auf eine zu starke Beweglichkeit des Gelenks zwischen dem ersten Mittelfußknochen und der Fußwurzel zurückgehen, kann die Notwendigkeit bestehen, dieses Gelenk zu versteifen (Operation nach Lapidus). Ansonsten stehen je nachdem, in welchem Grad – zur Klassifizierung orientiert man sich an verschiedenen Winkelmaßen – die Verschiebung der Großzehe besteht, Methoden zur Umstellung, einer sogenannte Osteotomie zur Verfügung. Dr. Kinast erklärt: „Bei der Umstellung nach Chevron, die man bei der leichteren Form des Hallux valgus durchführt, durchtrennt man den Mittelfußknochen im Bereich des Köpfchens und befestigt ihn in der korrekten Stellung mit einer kleinen Schraube. Bei der mittelschweren Hallux-valgus-Form operiert man nachScarf. Hier wird der erste Mittelfußknochen z-förmig durchtrennt und dann korrekt ausgerichtet. Auch hier kommt Befestigungsmaterial zum Einsatz. „Zur Fixierung nutze ich mittlerweile bioresorbierbare Schrauben. Denn auch wenn das herkömmliche Material, wie z. B. Titanschrauben, problemlos im Körper verbleiben kann, gibt es dennoch viele Patienten, die den Fremdkörper spüren. Füße haben, je nach Operationsstelle, nur eine dünne Weichteilabdeckung, sodass dort Schrauben stören können. Mit der bioresorbierbaren Variante ist ein Zweiteingriff nicht mehr notwendig. Nach einer bestimmten Zeit, wenn die Knochenheilung bereits abgeschlossen ist, werden sogenannte Bioschrauben vom Körper verstoffwechselt, also abgebaut. Bei den neuen MAGNEZIX®-Schrauben ist es sogar so, dass diese sich nach und nach in Knochen umbauen. Nachteile hinsichtlich der Stabilität haben wir hier nicht“, berichtet Dr. Kinast. Operiert werden kann oftmals durch kleine Hautschnitte, also minimalinvasiv. Auch hierfür eignen sich die MAGNEZIX®-Schrauben, die esauch in geringeren Durchmessern gibt.

Und wie sieht die unmittelbare postoperative Zeit aus? – „Zunächst sollte der Fuß entlastet und die Belastung langsam gesteigert werden, damit der Knochen heilen kann. Dazu tragen die Patienten einen speziellen Entlastungsschuh. Nach Abschluss der Heilung profitieren sie von einem ästhetisch und funktionell guten Ergebnis, das ihre Lebenqualität verbessert“, so Dr. Kinast.

aus ORTHOpress 1/2017

Weitere Informationen:
Zentrum für Fuß und Sprunggelenk München

Dr. Christian Kinast

Orthopädie Zentrum Arabellapark
Englschalkinger Str. 12
81925 München
Tel.: 089 / 99 90 97 80
www.oza-m.de