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Krankheitsbilder

Man muss nur die richtigen Fragen stellen

Muskeln 2

Die Applied Kinesiology (AK) weiß, wie

Schmerzen haben ihre Ursache oft in ganz anderen Bereichen, als man zunächst vermuten würde. Das macht es auch für den erfahrensten Mediziner nicht immer leicht, den Beschwerden wirklich auf den Grund zu gehen. Vielfach verbirgt sich hinter den Symptomen ein hochkomplexes Zusammenspiel zwischen Muskeln und Gelenken, Stoffwechselprozessen und psychischen Faktoren. Genau diese Zusammenhänge stehen bei den Spezialisten der DÄGAK, der Deutschen Ärztegesellschaft für Applied Kinesiology, im Fokus.

Inzwischen ist es mehr als 50 Jahre her, dass Dr. George J. Goodheart die medizinische Welt mit einer neuen individualisierten Medizin revolutionierte. Goodheart fand heraus, dass ein schwach testender Muskel einen überspannten Gegenspieler (Antagonisten) zur Folge hat, der oft schmerzt. Während es herkömmlicherweise üblich war, an dem schmerzenden Muskel zu arbeiten, stärkte Goodheart den schwach testenden Muskel. Dadurch entspannte sich der überspannte Muskel.

Muskeln als Indikatoren

„Die von Goodheart entwickelte Applied Kinesiology basiert auf der Tatsache, dass der Körper niemals lügt“, erklärt Dr. Hans Garten aus München. „Indem Muskeln gezielt als Indikatoren eingesetzt werden, konnten die Möglichkeiten, die Körpersprache zu verstehen, erheblich erweitert werden.“ So wird mithilfe der AK ein körperlicher Dialog mit dem Patienten ermöglicht: Schwache Muskeln zeigen eine Fehlfunktion an und starke Muskeln eine Normalfunktion. Eine diagnostische Provokation (Challenge), die einen schwachen Muskel sofort stark werden lässt, signalisiert, dass die getestete Maßnahme bei dem Patienten ankommt, also sinnvoll und verträglich ist.

Die AK ist weltweit die einzige Methode der Manuellen Medizin, die vorrangig jene Faktoren in Betracht zieht, welche die Muskelfunktion hemmen, und einen Muskel erst dann trainiert, wenn er möglichst frei von Funktionsstörungen ist. Auf dieser Grundlage wurden weitere Therapiekonzepte wie die Osteopathie und die Akupunkturlehre einbezogen. „Im Jahr 1976 wurde die erste Arbeit zur Anwendung der Applied Kinesiology bei der Behandlung von Kiefergelenkstörungen veröffentlicht“, erläutert Alexandra  Wörner aus Barendorf. „Dies führte zu ihrer rasanten Verbreitung unter Zahnärzten und Kieferorthopäden.“

Der Blick über den fachmedizinischen Tellerrand

Im Fokus steht das von Goodheart formulierte Prinzip, dass die Funktionsweise des menschlichen Körpers ein Zusammenspiel aus chemischen, emotionalen und strukturellen Faktoren darstellt. „Dies ist bis heute das Grundprinzip der AK“, betont Dr. Martin Brunck aus Hannover. „Es geht immer darum, ganzheitlich zu denken und über den fachmedizinischen Tellerrand zu blicken. Nur so lassen sich geeignete Lösungen finden.“

Wenn es um die Therapie chronischer Erkrankungen geht, wird in der Regel empfohlen, mehrere Termine für eine ausführliche Diagnostik und Therapie zu veranschlagen. Zunächst lässt sich jedoch auch bereits in der normalen Sprechstunde die Behandlung durch wenige Muskeltests durchführen. „Üblicherweise sind wir in der Lage, die Verträglichkeit eines Medikaments mithilfe eines Muskeltests zu überprüfen oder herauszufinden, ob das eine oder andere Therapeutikum besser wirkt“, klärt Dr. Axel Bergen aus Köln auf. „Außerdem können wir rasch erkennen, ob statische Probleme oder Organfunktionsstörungen die Ursache für die Beschwerden sind.“ In längeren Behandlungsterminen kann man dann noch weiter in die Tiefe gehen. So lässt sich z. B. untersuchen, auf welche Ursache chronische Bauchschmerzen zurückzuführen sind: Liegt etwa eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vor oder eine Nahrungsmittelintoleranz? Handelt es sich um eine Pilz-Überbesiedlung oder eine bakterielle Fehlbesiedlung des Darms? Oder liegt der Grund schlicht in einer falschen Ernährung? Indem man die Beschwerden auf diese Weise einordnet, lassen sich häufig teure Laborverfahren einsparen oder unter Umständen gezielter einsetzen.

Aufwendige Untersuchungen werden eventuell überflüssig

In Europa wird die AK inzwischen fachübergreifend von allen medizinischen Berufsgruppen angewendet. „Vor allem in der Allgemeinmedizin ist das Spektrum der vorkommenden Erkrankungen enorm groß“, weiß Dr. Michael Scheer aus Paderborn. „Angesichts der oft breit gestreuten und unspezifischen Probleme ist es nützlich, wenn sich durch einfache Tests Ursachen eingrenzen oder ausschließen lassen.“ Störungen können die Muskeln und Gelenke unmittelbar betreffen, aber auch chemische Ursachen haben. So kann ein Stoffwechselproblem für die Beschwerden verantwortlich sein, welches durch Allergien oder Umweltgifte ausgelöst wird. Auf diese Weise können aufwendige ergänzende Untersuchungen, etwa durch bildgebende Verfahren oder Nahrungsmitteltests, unter Umständen überflüssig werden.

Zugelassen sind ausschließlich Therapeuten mit medizinischem Abschlussexamen

Das International College of Applied Kinesiology (ICAK) und seine nationalen Partnergesellschaften regeln die AK-Ausbildung. Seit 1996 sorgt die Deutsche Ärztegesellschaft für Applied Kinesiology (DÄGAK) deutschlandweit für eine fundierte Ausbildung von Therapeuten mit staatlich anerkannten Diplomen, welche die Anwendung dieser hocheffizienten Methode möglich macht. „Dies stellt ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen, vielfach von Laien praktizierten kinesiologischen Methoden dar“, informiert Timo Schmidt aus Braunschweig.

Symptom-Ursachen-Zusammenhänge, für welche die Applied Kinesiology in Betracht kommt:

  • Wiederkehrende Gelenkbeschwerden – mögliche Auslöser: z. B. Fußfehlstellungen, Zahnstörfelder, Bissfehlstellungen oder alte Traumata
  • Sportverletzungen – im Zusammenhang mit „Kettenreaktionen“, die z. B. infolge von Fehlstellungen auftreten
  • Rückenschmerzen – mögliche Auslöser: z. B. kraniomandibuläre Ursachen, Operationsnarben oder funktionelle gastrointestinale Störungen
  • Kopfschmerzsyndrome – möglicher Zusammenhang z. B. mit alten -Traumata, Histaminunverträglichkeit oder einer kraniomandibulären Dysfunktion
  • Unklare abdominelle Beschwerden – mögliche Auslöser: z. B. Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora), Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Narbenstörfelder
  • Chronische Infektionen – im Zusammenhang z. B. mit Zahnstörfeldern, Impfnarben oder Schwermetallbelastungen
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom und Erschöpfung – beispielsweise nach viralen Infekten

Wie finde ich einen AK-Therapeuten in meiner Nähe?

Am einfachsten geht dies über dägak.de. Das ist die Website der Deutschen Ärztegesellschaft für Applied Kinesiology. Dort gibt es zahlreiche Informationen zum Nachlesen und eine Therapeutenliste mit zertifizierten Ärzten, Zahnärzten, Physiotherapeuten und Chiropraktoren.

Weitere Info:
DÄGAK Deutsche Gesellschaft
für Applied Kinesiology
Nederlinger Straße 35
80638 München
Tel.: 089 / 159 59 51
PAK@daegak.de
www.daegak.de