Endoprothetik an Hüfte und Knie – Erfolgsgeheimnis Erfahrung und Individualisierung
Die Spezialisten des OZB München Dr. Martin Nolde, Dr. Dominikus Hausmann, Dr. Christoph Buchhold und Dr. Werner Hettwer setzen nicht nur Hüft-, sondern auch Kniegelenke nach den neuesten Verfahren ein.
Die Spezialisten des OZB München, Dr. Martin Nolde, Dr. Dominikus Hausmann, Dr. Christoph Buchhold und Dr. Werner Hettwer, setzen nicht nur Hüft-, sondern auch Knie- und Schultergelenke nach den neuesten Verfahren ein. Minimalinvasive Operationsverfahren wie die AMIS-Technik sorgen heute dafür, dass die Patienten viel schneller wieder auf den Beinen sind als noch vor wenigen Jahren. Wenn nötig, kommen auch Individualendoprothesen und patientenspezifische Instrumente zum Einsatz, welche für jeden Patienten speziell nach Maß angefertigt werden.
Herr Dr. Nolde, „minimalinvasiv“ war lange das Zauberwort der modernen OP-Verfahren. Jetzt scheinen Begriffe wie „Personalisierung“ und „Individualisierung“ zunehmend an Bedeutung zu gewinnen. Worum geht es hier eigentlich genau?
Dr. Nolde: Minimalinvasiv bedeutet, dass die funktionell wichtigen, das Gelenk umgebenden Strukturen möglichst vollständig erhalten werden, wie das zum Beispiel bei dem von mir bislang über 7.000-mal eingesetzten AMIS®-Verfahren der Fall ist. Diese Methode ist das schonendste bekannte Verfahren zum Einsatz eines Hüftgelenks überhaupt, und erlaubt die Positionierung von Hüftschaft und -pfanne, ohne dass eine Durchtrennung von Muskel- oder Sehnengewebe nötig wäre. Das ist ein Riesenvorteil, da die Patienten bereits wenige Stunden nach der OP mobilisiert werden und sich bereits am Tag der Operation wieder selbstständig bewegen können. Nach der Einheilung der Prothese bleiben somit keinerlei Einschränkung von Kraft und Funktion bestehen, was bei herkömmlichen Methoden nicht immer der Fall ist. Personalisierung bedeutet, dass man die patienteneigenen anatomischen Gegebenheiten respektiert und Geometrie und Position des Implantates optimal an diese anpasst. Da kein Knochen dem anderen exakt gleicht und individuelle Form und Biomechanik von Mensch zu Mensch zahlreiche Unterschiede aufweisen können, ist es unerlässlich dies bei einer Gelenkersatzoperation entsprechend zu berücksichtigen. Nur wenn eine Endoprothese so eingesetzt wird, dass die individuelle Anatomie optimal rekonstruiert wird, bestehen optimale Voraussetzungen dafür, dass Schmerzfreiheit und natürliche Gelenkfunktion wiedergestellt werden können. Wir tragen beiden Aspekten dahingehend Rechnung, dass wir das für den Patienten am besten geeignete Implantat auswählen und dann durch den schonendsten Zugang einsetzen.
Mit der schonenden AMIS®-Technik können also sogar Individualendoprothesen eingesetzt werden?
Dr. Hausmann: Die AMIS®-Methode ist ein Operationsverfahren bei dem Hüftpfanne und Prothesenschaft durch einen nur etwa 10 cm langen Hautschnitt eingesetzt werden, der schräg seitlich vor der Leistenbeuge liegt. Muskeln und Sehnen werden dabei überhaupt nicht beschädigt, da durch eine natürliche Öffnung zwischen zwei Muskelbündeln hindurch operiert wird. Die Verwendung eines speziellen Beinhalters ermöglicht eine sehr gute Sicht auf das Operationsgebiet, wodurch sich nahezu alle verfügbaren Hüftendoprothesen unterschiedlicher Schaftlänge einsetzen lassen. Die AMIS®-Methode ist dabei bei praktisch allen Patienten anwendbar, sogar als Versorgung bei Oberschenkelhalsbrüchen, oder eben auch zur Implantation einer speziell für den Patienten nach Maß gefertigten Individialprothese.
Wo liegt der Vorteil einer Individualendoprothese gegenüber einem Hüftgelenk „von der Stange“?
Dr. Buchhold: In der Regel ist es immer noch so, dass während des Eingriffs die knöcherne Situation an die zur Verfügung stehende Endoprothese angepasst wird und nicht umgekehrt. In besonderen Fällen, wie etwa bei knöchernen Fehlbildungen des Hüftgelenkes kann aber die Versorgung mit einer Konfektionsprothese unzureichend sein. Individualimplantate dagegen werden der Originalgeometrie beinahe perfekt nachempfunden und sind in der Lage auch schwere Achs- und Rotationsfehler zu berücksichtigen und entsprechend zu korrigieren. Inzwischen können jedoch auch immer mehr Patienten mit geringeren Normabweichungen oder Deformierungen von der höheren Passgenauigkeit einer Individualprothese im Knochen, sowie der gleichzeitig präziseren Rekonstruktion ihrer ursprünglichen biomechanischen Ausgangssituation profitieren.
Besonders wichtig für den exakten Einbau einer Endoprothese ist die Vorplanung. Welche Rolle spielen hier die computerassistierten 3D-Verfahren?
Dr. Hettwer: Ohne „computer aided design“ (CAD) und „computer assisted manufactuing“ (CAM) wäre die Fertigung patientenindividuell hergestellter Implantate, Knochenmodelle oder Schnittschablonen nicht möglich. Diese Technologien sind die Voraussetzung für eine echte Personalisierung. Nur mit ihrer Hilfe lässt sich die spezifische Anatomie des Patienten genau in allen 3 Ebenen analysieren und vermessen. Modernste 3D Software ermöglicht zudem eine virtuelle Endoprothesen „Operation“, bei der die Implantatposition, Passform, Knochenkontaktflächen und sogar Bewegungsumfang der Komponenten gegeneinander in allen Richtungen vorab am Computer simuliert werden können. So werden mögliche anatomische Herausforderungen frühzeitig erkannt und eine für jeden Patienten in allen 3 Ebenen optimal passende Implantatlösung erarbeitet. Nach unserer Erfahrung gewährleistet eine gründliche Vorplanung nicht nur einen reibungsloseren OP-Ablauf mit deutlich weniger Komplikationen, sondern auch bessere Funktionsund Langzeitergebnisse. Inzwischen belegen auch immer mehr klinische Studien, dass sich durch Wiederherstellung der patienteneigenen Gelenkkinematik und Verwendung eigens für den Patienten angefertigter Individualimplantate Komplikationen reduzieren, und deutlich verbesserte Funktionswerte mit wesentlich natürlicherem „Gelenkgefühl“ erreichen lassen.
Individuelle Prothesenplanung bedeutet für OZB-Patienten nur geringen Mehraufwand
Zusätzlich zu den üblichen Röntgenaufnahmen ist lediglich ein CT erforderlich, auf dessen Basis ein 3D-Modell des zu operierenden Gelenkes erstellt werden kann. Nach Analyse und Feinjustierung der OP-Planung durch Ihren persönlichen OZB-Spezialisten, fertigen unsere Firmenpartner in der Schweiz speziell an Ihre knöcherne Situation angepasste Modelle und Schnittschablonen, und falls erforderlich auch die Endoprothese selbst nach Maß und liefern diese innerhalb von 4-6 Wochen an das Krankenhaus, in dem Sie später operiert werden.
OZB – Orthopädisches Zentrum Bogenhausen/München
Richard-Strauss-Straße 82 81679 München
Tel.: 089 / 38 03 31 86