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Sportmedizin

Bloss nicht schonen!

Wie Bewegung bei Knorpelschwund hilft

Wer Schmerzen hat, neigt dazu, das entsprechende Körperteil zu schonen. Treten die Schmerzen in Gelenken wie Knien, Schultern oder Hüfte auf, sind sie häufig auf eine Arthrose zurückzuführen. In diesem Fall kann ein gesundes Maß an Bewegung auch Teil einer erfolgreichen Therapie sein. Doch wie viel und vor allem welcher Sport ist angemessen und lindert das Leiden?

Mit zunehmendem Alter nutzt sich der Gelenkknorpel meist mehr und mehr ab. Umso wichtiger ist die Versorgung des Gelenks mit Synovia, einer zähen Flüssigkeit, die das Gelenk schmiert, ähnlich wie Öl Scharniere fettet. Zudem versorgt sie das Gelenk und den darin befindlichen Knorpel zum einen mit wichtigen Nährstoffen und Wasser und transportiert zum anderen Abfallstoffe ab.

Knorpel: Ernährung durch Bewegung

Diese Flüssigkeit muss ständig erneuert werden. Dies geschieht vor allem durch Bewegung. Auf diese Weise wird die Synovia in den Knorpel „einmassiert“. Durch verschiedene Einflussfaktoren kann die Qualität und die Quantität dieser Flüssigkeit beeinträchtigt werden. Ist der der Gelenkstoffwechsel gestört, sterben Knorpelzellen ab. Außerdem treten die in das Gewebe eingebetteten kollagenen Faserzüge an die Oberfläche. Der Knorpel raut auf, splittert nach und nach ab und verschwindet schließlich im Ernstfall gänzlich. Vom Körper kann er nicht neu aufgebaut werden.

Bewegung kann den Verschleiß mindern!

Besonders bei bereits einsetzendem Knorpelabbau ist Sport daher sinnvoll. Ein wichtiges Indiz sind schwer abklingende oder sich verschlimmernde Anlaufschmerzen. So paradox es klingt: Bewegung kann den Verschleiß mindern und größere, stärker schmerzende Schäden verhindern. Wenn das Gelenkgewebe spröde und rissig wird und ein Mangel an Flüssigkeit besteht, aber noch keine großen mechanischen Beschädigungen des Knorpels vorliegen, führen Maßnahmen der Sporttherapie wieder zu einer erhöhten Befeuchtung durch die Gelenkschmiere.

Gezielte Kraftübungen zum Muskelaufbau

Wichtig ist dabei, dass jeglicher Sport maßvoll und gelenkschonend vollführt wird. Deswegen sind vor allem Sportarten wie Radfahren, Schwimmen und Walking sinnvoll, da sie aus gleichmäßigen, gemäßigten Bewegungen bestehen. Gezielte Kraftübungen eignen sich zum Muskelaufbau. Welche Sportart in welcher Intensität im Einzelfall angemessen ist, sollte der Patient auf jeden Fall mit einem Spezialisten absprechen. Ist das Gelenk entzündet, empfiehlt es sich, auf Sport zu verzichten, bis die Entzündung abgeheilt ist.

Quellen: ORTHOpress, Athletikum, Dt. Ärzteblatt