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Hüfte

Schonende Hüft-OP in AMIS-Technik

Hüfte und Knie

Alle 120 Sekunden wird in Deutschland ein neues Hüftgelenk eingesetzt. Die Patienten werden dabei immer jünger und immer fitter – inzwischen sind 10 Prozent der Empfänger eines Kunstgelenks zum Zeitpunkt der Operation jünger als 60. Sie erwarten, nach der Operation möglichst schnell wieder ihre gewohnten Tätigkeiten aufnehmen und ihren Lieblingssport wieder betreiben zu können. Möglich wird dies durch minimalinvasive OP-Methoden wie die AMIS-Technik, wie sie Tariq Qodceiah, der Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie und Leiter des Hüftzentrums der Caritas-Klinik Dominikus in Berlin-Reinickendorf, einsetzt.

Herr Qodceiah, die meisten Patienten werden nach wie vor über einen sogenannten „transglutealen“ Zugang operiert. Dieser hat den Vorteil einer guten Sicht bei der Operation, aber auch teils gravierende Nachteile. Worin bestehen diese?

Tariq Qodceiah: Um bei diesem Standardzugang die Pfanne bzw. den Hüftkopf zu erreichen, werden zwangsläufig bestimmte Muskeln abgelöst bzw. im Faserverlauf längs gespalten. Nach dem Einbringen der Prothese müssen sie dann relativ aufwendig wieder vernäht und teilweise refixiert werden. Diese vergleichsweise hohe Traumatisierung der Muskeln und des umgebenden Weichteilmantels erfordert eine lange Rehabilitation. Darüber hinaus kommt es zu einer erhöhten Neigung zur heterotopen Ossifikation – also einer Kalkeinlagerung im OP-Gebiet – sowie einer langanhaltenden oder sogar bleibenden Schwäche der Hüftabduktoren, was ein Hinken zur Folge haben kann.

Sie setzen dagegen fast alle Hüftendoprothesen nach der schonenden AMIS-Methode ein. Was ist das Besondere daran?

Tariq Qodceiah:  Beim AMIS-Verfahren benötigt man nur einen einzigen etwa 10 cm langen Schnitt. Dabei wird von schräg vorn durch natürliche Öffnungen zwischen den Muskelbündeln hindurch operiert. Das ist fast wie beim Öffnen eines Reissverschlusses. Die Muskeln müssen gar nicht durchtrennt werden, sondern können mit Spezialinstrumenten zur Seite gehalten werden. Nach dem Einsetzen der Prothese verschließen sie sich wieder darüber, sodass nur der Hautschnitt vernäht werden muss. Dabei ist anders als bei einigen anderen minimalinvasiven Zugangswegen bei AMIS die Sicht auf Pfanne und Hüftkopf sehr gut, sodass wir nicht auf ein spezielles Implantat beschränkt sind. Grundsätzlich können alle heute üblichen Kurz- und Langschaftimplantate verwendet werden. Als Besonderheit operieren wir unsere Patienten übrigens ohne Extensionsliege, wodurch die Gefahr von Nervirritationen im Leisten- und Schambereich minimiert wird.

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Chefarzt Tariq Qodceiah mit zwei AMIS-Patientinnen am Tag nach der OP

Wie schnell sind die Patienten nach einer solchen OP wieder fit?

Tariq Qodceiah:  Unsere Patienten können bereits etwa eine Stunde nach der OP aufstehen. Durch die komplett erhaltenen Muskeln gibt es praktisch keinen Kraftverlust im operierten Bein. Die Gehstützen dienen daher eigentlich nur der Sicherheit. Nach 2-3 Tagen können die meisten Patienten schon wieder nach Hause. Auch der Wundschmerz ist viel geringer – viele Patienten benötigen nach dem ersten Tag keinerlei Schmerzmittel mehr. Schleimbeutelentzündungen und Schmerzen am Knochenvorsprung der Hüfte, dem Trochanter major, gehören mit AMIS praktisch der Vergangenheit an. Die Ergebnisse sind so überzeugend, dass wir – gute Konstitution vorausgesetzt – inzwischen viele Patienten mit schwerer Athrose in beiden Hüftgelenken in nur einer Sitzung beidseitig versorgen. 

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Caritas-Klinik Dominikus
Orthopädie und Unfallchirurgie
Chefarzt Tariq Qodceiah

Kurhausstraße 30
13467 Berlin

Tel. 030 – 40 92 – 521

www.dominikus-krankenhaus-berlin.org/orthopaedie-und-unfallchirurgie

Caritas-Klinik Maria Heimsuchung
Orthopädie und Unfallchirurgie
Chefarzt Dr. med. Kai Roske

Breite Str. 46/47 
13187 Berlin 

Zentrale 030 – 47 517 – 361 

www.caritas-klinik-pankow.de