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Rücken

Problemfall Iliosakralgelenk

iFuse 3D Implantate gegen den Schmerz

Schmerzen im unteren Rücken – besonders wenn sie in Gesäß, Bein oder Hüfte ausstrahlen – werden schnell den Bandscheiben angelastet. Dabei sind diese häufig gar nicht für die Beschwerden verantwortlich, und auch bildgebende Verfahren geben kaum einen Hinweis auf eine Ursache. Der wahre Grund für die anhaltenden Schmerzen befindet sich nicht selten in den Iliosakralgelenken (ISG). Mit den iFuse 3D Implantaten gibt es jetzt eine Möglichkeit, die schmerzenden Gelenke zu beruhigen.

Die beiden Iliosakralgelenke verbinden das Kreuzbein mit den Darmbeinschaufeln und leiten die Kräfte von der Wirbelsäule in das Becken ein. Sie müssen dabei einiger Belastung standhalten: Beim Gehen agieren sie als natürlicher Stoßdämpfer und entlasten so effektiv die Wirbelsäule. Dabei sind die von einer straffen Gelenkkapsel und starken Bändern umgebenen Iliosakralgelenke selbst nur minimal beweglich – eine bewusste Bewegung ist nicht möglich. 

Zu große Beweglichkeit führt zu Schmerzen

Die geringe Beweglichkeit ist dabei von der Natur so vorgesehen. Nimmt sie jedoch durch Stoffwechselvorgänge im Körper, Verschleiß oder äußere Einwirkungen zu, so kommt es fast immer zu Schmerzen. So neigen z. B. Schwangere häufig zu einer hormonell bedingten Aufweichung des Bindegewebes, von der oft auch die Bänder des Iliosakralgelenks betroffen sind. Dann werden durch die Lockerung die Iliosakralgelenke instabil, was mitunter zu heftigen Rückenschmerzen führt. Dauert dieser Zustand länger an, so kann sich eine Arthrose des Iliosakralgelenks ausbilden. Aber auch Fehlhaltungen, Blockierungen durch eine reflektorische Muskelspannung, Beinlängendifferenzen oder verschleißbedingte Höhenminderungen der Wirbelsäule können als Ursache für ISG-Schmerzen infrage kommen. 

Sicherheit gibt nur die klinische Untersuchung 

Die sichere Diagnose ist nur durch eine klinische Untersuchung möglich, bei der Veränderungen im Haltungsmuster wie etwa eine asymmetrische Beckenstellung erkannt werden können. Spezielle Funktionstests geben Aufschluss über die Beweglichkeit des Gelenks. Typisch sind hier zunächst einseitige Rückenschmerzen, die in die Leiste oder ins Gesäß ausstrahlen. Dabei gilt: Je länger die Probleme bestehen und umso häufiger sie auftreten, desto schlechter sind die Aussichten auf langfristige Besserung. Und das ist leider häufig der Fall: Man schätzt, dass bis zu 25 Prozent aller Rückenschmerzen auf funktionelle Störungen des Iliosakralgelenks zurückzuführen sind. 

Schnell schmerzfrei mit den iFuse 3D Implantaten

Leider sprechen Schmerzen in den Iliosakralgelenken meist schlecht auf Schmerzmittel an. Daher können viele Patienten selbst nach gesicherter Diagnose nicht auf schnelle Besserung hoffen. Häufig werden deshalb immer wieder Schmerzbehandlungen wie Infiltrationen mit Cortison und Lokalanästhetika oder Verödungen durchgeführt, die aber das Problem letztendlich nicht ursächlich lösen können. Mit den iFuse 3D Implantaten von SI-BONE gibt es jetzt eine Möglichkeit, die schmerzhafte Beweglichkeit der Iliosakralgelenke auszuschalten. Die iFuse-Implantate können mit einem minimalinvasiven Eingriff, also per „Schlüssellochchirurgie“ eingebracht werden. Sie ähneln in ihrer Form einem Prisma mit dreieckiger Grundfläche und werden einem kleinen Hautschnitt passgenau in einer 30- bis 40-minütigen Operation über dem Gelenkspalt eingebracht. So stabilisieren sie sofort das belastete Gelenk und wachsen dank ihrer porösen Oberfläche innerhalb weniger Wochen in den Knochen ein. Schon nach kurzer Zeit können die Patienten wieder schmerzfrei ihrem gewohnten Alltag nachgehen. Mehr als 100 internationale Veröffentlichungen bestätigen die hohe Erfolgsquote. Bei einer Revisionsrate, die mit etwa 3 Prozent weit unter der vergleichbarer Eingriffe liegt, übernehmen alle Krankenkassen die Kosten für die Behandlung.

Der Orthopäde und Unfallchirurg Dr. med. Mohamed Soulaiman aus Koblenz verfügt über große Erfahrung mit den iFuse 3D Implantaten. Er erläutert, wann sie zum Einsatz kommen und warum sie für ihn das Mittel der Wahl bei schweren ISG-Instabilitäten sind.

Herr Dr. Soulaiman, wie häufig sehen Sie Patienten mit ISG-Beschwerden?

Dr. Soulaiman: Rückenschmerzen sind natürlich das „täglich Brot“ eines niedergelassenen Orthopäden. Eine große Gruppe darunter sind die Patienten mit den typischen tiefen Rückenschmerzen, die meist als Hexenschuss oder Ischiasbeschwerden wahrgenommen werden, also vom unteren Teil der Wirbelsäule ausgehen und oft bis in die Beine ausstrahlen. Die Patienten denken oft als Erstes an einen Bandscheibenvorfall. Inzwischen können wir aber sagen, dass bei etwa 70 – 80 Prozent dieser Patienten eine ISG-Beteiligung an den Beschwerden vorliegt oder sogar im Vordergrund steht.

Ist es für den Arzt immer klar zu erkennen, ob das ISG der Übeltäter ist?

Dr. Soulaiman: Bei der klinischen Untersuchung können wir durch bestimmte Provokationstests das Iliosakralgelenk sicher als Verursacher der Beschwerden identifizieren oder ausschließen. Daher ist es so wichtig, den Patienten wirklich selbst zu untersuchen und nicht nur anhand bildgebender Verfahren eine Diagnose zu stellen. Im Röntgen- oder MRT-Bild kann man ein ISG-Syndrom nicht sehen. Die sichere Abgrenzung von weiteren möglichen Auslösern ist aber ganz wichtig. Dazu gehören übrigens nicht nur Rückenschmerzen an anderer Stelle: Auch die Hüftgelenke liegen nur wenige Zentimeter vom Iliosakralgelenk entfernt und können ganz ähnliche Schmerzen hervorrufen.

Welche Möglichkeiten gibt es, ohne Operation ein ISG-Syndrom zu behandeln?

Dr. Soulaiman: Viele Patienten profitieren von einer speziell abgestimmten Physiotherapie. Durch das insgesamt besser gewordene Verständnis der ISG-Mechanik können wir damit die Schmerzen oftmals über lange Zeit hinweg in den Griff bekommen – anders als früher, als das Iliosakralgelenk ein bisschen als das „Stiefkind“ der Orthopädie galt. Dennoch gibt es einen relativ großen Prozentsatz, bei dem die Schmerzen schlussendlich doch immer weiter zunehmen.

Was sind die Hauptgründe für anhaltende ISG-Beschwerden?

Dr. Soulaiman: Eine große Gruppe stellen voroperierte Patienten dar, bei denen sich durch eine sogenannte Anschlussdegeneration die Beschwerden immer weiter in den unteren Bereich des Rückens verlagern. Bei ihnen wirken Infiltrationen oder auch physiotherapeutische Maßnahmen meist nur kurz. Dazu zählen Patienten nach Bandscheibenoperation oder auch solche, bei denen bereits eine Stabilisierung mit Schrauben/Stabsystemen vorgenommen wurde. Je größer die degenerativen Veränderungen am ISG sind – also der Verlust des Gelenkknorpels fortgeschritten ist –, desto geringer sind die Erfolgsaussichten bei konservativer Behandlung.

Häufig kommt es auch bei Frauen nach der Schwangerschaft zu einer Überbeweglichkeit des ISG.

Dr. Soulaiman: Das ist richtig, allerdings müssen wir diesen Zustand als natürliche Folge der Schwangerschaft begreifen. Um den Geburtsvorgang zu erleichtern, schafft der Körper Platz, und zwar auch durch ein Nachgeben der Bänder, die das ISG stabilisieren. Insbesondere damit dies nach der Geburt nicht so bleibt, ist eine konsequente Rückbildungsgymnastik extrem wichtig, was ich meinen Patientinnen darum auch immer wieder ans Herz lege.

Wenn letztendlich doch operiert werden muss: Was bewirken die iFuse 3D Implantate?

Dr. Soulaiman: Die Implantate stoppen die schmerzhafte Restbeweglichkeit des Iliosakralgelenks. Es kann also nicht mehr zu einem Reiben der Gelenkflächen aufeinander kommen. Diese Schmerzlinderung verspüren die Patienten praktisch unmittelbar nach dem Eingriff. Darüber hinaus nehmen die operierten Patienten auch die Stabilisierung als solche wahr: Das Gangbild wird sicherer, was im Alltag eine große Erleichterung ist.

Wie lange dauert es, bis die Patienten nach der OP wieder alle Tätigkeiten aufnehmen können?

Dr. Soulaiman: Die Patienten sollen nach dem Eingriff noch etwa 14 Tage lang nur teilbelasten. Danach kann dann in der Regel voll belastet werden. Eine Sportfähigkeit ist normalerweise nach etwa sechs bis acht Wochen wieder gegeben, wenn die knöcherne Einheilung erfolgt ist. Nur in seltenen Fällen kommt es vor, dass später auch die andere Seite noch mit iFuse 3D Implantaten stabilisiert werden muss, da bereits die OP einer Seite den Schmerz ausreichend lindert.

Herr Dr. Soulaiman, haben Sie herzlichen Dank für das Gespräch!

Dr. med. Mohamed Soulaiman
Praxis für Orthopädie
und Unfallchirurgie

Praxis Simmern
Bingener Straße 23 a
55469 Simmern

Praxis Bingen
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55411 Bingen

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