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Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Schmerzen an der Unterseite des Fußes gehen häufig auf Reizungen der Sehnenplatte dort zurück. Die Plantarfasziitis kann die Betroffenen in ihrem Alltag einschränken, ist aber in der Regel durch konservative Maßnahmen gut behandelbar. Hierbei spielen besonders Dehnungsübungen, die regelmäßig durchgeführt werden sollten, eine wichtige Rolle.
Bei einer Plantarfasziitis handelt es sich um eine schmerzhafte Reizung der flächigen Sehnenplatte unter dem Fuß. Häufig sind die Beschwerden an der Fersenunterseite insbesondere am Morgen, das heißt nach dem ersten Auftreten, zu spüren. Je nach Schwere beziehungsweise Stadium der Erkrankung können die Schmerzen mit Unterbrechungen, bei geringer Belastung beispielsweise, oder sogar dauerhaft bestehen. Manche der Betroffenen nehmen (ungesunde) Schonhaltungen ein, indem sie den Fuß nicht mehr richtig abrollen und in einer Spitzfußstellung gehen. Die Erkrankung ist zwar generell altersunabhängig, jedoch häufiger bei Erwachsenen ab dem vierzigsten Lebensjahr zu beobachten, was vermutlich auf Verschleiß zurückzuführen ist. In manchen Fällen kommt es an beiden Füßen gleichzeitig zu den reizbedingten Schmerzen.
Ursachen für den Reizzustand, der sich besonders am Übergangsgebiet der Sehne zeigt, sind Fehl- oder Überbelastungen der Plantarfaszie, die flächig unter dem Fuß entlangläuft. Dazu kann es zum Beispiel beim Sport – häufig sind Läufer und Springer betroffen – kommen oder wenn Fußfehlstellungen wie beispielsweise ein Plattfuß vorliegen. Auch Beinfehlstellungen können zu einer übermäßigen Belastung der Plantarfaszie führen. Weitere Risikofaktoren sind Verkürzungen der Wadenmuskulatur ebenso wie der Achillessehne, Übergewicht oder schlechtes Schuhwerk. Ist es zu einem Unfall gekommen, besteht auch die Möglichkeit, dass kleinste Verletzungen des Gewebes an der Fußsohle Entzündungen und damit eine Plantarfasziitis hervorrufen.
Fersensporn als Folge
Die Erkrankung kann mit einer punktuellen Verkalkung an der Sehne einhergehen, einem Fersensporn. Dann wird der Sporn oftmals fälschlicherweise für die Schmerzen verantwortlich gemacht. Er ist jedoch in der Regel „nur“ eine weitere Schmerzursache. Er ist zudem Folge und nicht Ursache der Plantarfasziitis. Viele Betroffene bilden jedoch gar keinen Sporn aus; bei anderen wiederum wird im Röntgenbild ein unterer Fersensporn als Zufallsbefund entdeckt. Sie haben ihn aber nicht gespürt. Fazit ist: Eine Plantarfasziitis kann, muss aber nicht zu einem unteren Fersensporn führen und auch wenn dies der Fall ist, muss dieser nicht schmerzhaft sein.
Diagnose und Behandlung
Festgestellt werden kann eine Plantarfasziitis aufgrund der Beschreibung der Beschwerden, Funktionstests und Palpation des Arztes zusammen mit den Auswertungen bildgebender Untersuchungsverfahren. Mithilfe der Sonografie (Ultraschall) können insbesondere die Weichteile wie Sehnen und Veränderungen daran beurteilt werden. Röntgenbilder im Stand und / oder unter Belastung etwa können helfen, die Beinachsen zu bestimmen und damit eventuell auslösende Faktoren zu finden.
Eine frühzeitige Therapie ist wichtig, damit die Fußschmerzen nicht chronifizieren. Die Plantarfasziitis ist hauptsächlich eine Domäne der konservativen Therapieformen. Nur in Ausnahmen wird ein chirurgisches Vorgehen notwendig, beispielsweise indem eine Denervierung und Einkerbung des Sehnenansatzes zur Spannungsreduktion durchgeführt wird. In den allermeisten Fällen jedoch sind nicht-operative Versorgungen erfolgversprechend. Dazu zählen unter anderem weichbettende Schuhzurichtungen, Stoßwellentherapie, Röntgenreizbestrahlung, schmerz- und entzündungslindernde Medikamente und Physiotherapie. Injektionen mit Kortison in die Fußsohle können zwar akute Schmerz- und Entzündungszustände lindern, sollten aber nur in Ausnahmefällen und keinesfalls mehrfach angewendet werden.
Bei allen genutzten Behandlungsverfahren ist es begleitend wichtig, regelmäßig Dehnungsübungen durchzuführen. Sogenanntes exzentrisches Dehnen sollte im Idealfall mehrfach am Tag wiederholt werden. Ein Beispiel dafür ist folgender Ablauf: Auf einer Treppe stehend befinden sich beide Fußballen auf einer Stufe, während die Fersen in der Luft sind. Durch Heben und Absenken des Fußes wird dieser gekräftigt und gedehnt.
Sport sollte während der akuten Erkrankung nur gemäßigt und nach Absprache mit dem Arzt durchgeführt werden. Speziell die belastenden Bewegungen, die für die Plantarfasziitis (mit)verantwortlich sein können, müssen vermieden und später möglichst schonend eingeübt werden.
Dranbleiben lohnt sich
Eine starke und gleichzeitig gut gedehnte Fußmuskulatur beugt Erkrankungen wie der Plantarfasziits vor, daher sollten die Dehnungsübungen auch im Anschluss beziehungsweise präventiv durchgeführt werden. Auch barfuß zu laufen hat einen positiven Effekt auf die Weichteile des Fußes. Zudem ist es für Betroffene ratsam, die Ursachen der Sehnenplattenreizung möglichst zu bekämpfen. So können die Füße bei Fehlstellungen etwa mit Schuheinlagen entlastet, Übergewicht reduziert oder mit einem gezielten Lauftraining die Technik beim Sport verbessert werden.
von Stefanie Zerres aus ORTHOpress 1/20
Fragen und Antworten
Welchen Arzt sollte man bei einer Plantarfasziitis aufsuchen?
In der Regel ist es bei einer Plantarfasziitis ratsam, einen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie aufzusuchen.
Welche Übungen helfen bei Plantarfasziitis?
Regelmäßiges exzentrisches Dehnen der Fußunterseite kann bei einer Plantarfasziitis weiterhelfen.
Wie lange dauert eine Plantarfasziitis?
Die Erkrankung kann langwierig sein und ist abhängig von der Ausprägung und Behandlung.