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Krankheitsbilder

Corona-Impfstoffe – Was sie leisten und wodurch sie sich unterscheiden

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Researchers with viruses, syringe and microscope and many other laboratory utensils

Momentan gibt es viele verschiedene Wirkstoffe von unterschiedlichen Konzernen weltweit, die darauf warten, als Impfstoff gegen das Corona-Virus zugelassen zu werden bzw. sich in den letzten Phasen ihrer Testungen befinden. Im folgenden Artikel wollen wir Ihnen die drei Top-Kandidaten im Rennen um den lang ersehnten Impfstoff vorstellen, die sich kurz vor einem Durchbruch befinden.

Die ersten positiven Ergebnisse in Richtung Impfstoff konnten durch die Zusammenarbeit der Konzerne BioNtech (DE) und Pfizer (USA) erzielt werden. Bereits im Juli begannen sie mit der finalen Phase ihrer Testungen rund um die Wirksamkeit des Impfstoffs und haben dabei durchaus bemerkenswerte Erfolge erzielt. Ihr Wirkstoff BNT162b2 beruht auf der neuen mRNA-Methode (messenger/Boten RNA). Dabei werden durch die Impfung (in Form von RNA) Informationen weitergeleitet, die dem Immunsystem dabei helfen, Antikörper zu produzieren, um das Virus zu bekämpfen und eine Abwehrreaktion hervorzurufen. Etwa 43.000 Probanden haben an der finalen Phase der Testung teilgenommen und eine Erfolgsquote von 95 Prozent wurde erzielt. Bei Menschen über 65 Jahren liege die Quote bei 94 Prozent. Des Weiteren wurden keine ernsthaften Nebenwirkungen erkannt, lediglich leichte Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Erschöpfung. Diese seien jedoch nur bei 3,8 Prozent der Teilnehmer aufgetreten. Insgesamt sei der Impfstoff sicher und die mRNA-Methode hat auch keinen Einfluss auf das eigentliche Erbgut, was viele Kritiker befürchtet haben. BioNtech und Pfizer planen, bis Ende 2020 bis zu 50 Millionen Impfstoffdosen zu produzieren und ab Anfang nächsten Jahres bis zu 1,3 Milliarden zu erreichen. Die Impfung soll zwei Mal in drei Wochen verabreicht werden in einer Dosis von 30 Mikrogramm zum Preis von je ca. 15,50 €. Ab dem 2.12.2020 ist der Wirkstoff bereits in Großbritannien zugelassen. Die beiden Konzerne warten nun seit dem 30.11. auf die Zulassung ihres Impfstoffs in Europa und den Vereinigten Staaten.

Testungen seit März

Das amerikanische Unternehmen Moderna aus Boston hatte ähnliche Erfolgsergebnisse zu verzeichnen. Die Forscher dort haben sich ebenfalls auf die moderne mRNA-Methode gestützt und haben Mitte März mit Testungen des Impfstoffs mRNA-1273 an Menschen angefangen. Im Juli sind auch sie in Phase 3 ihrer Testungen angelangt und auf ein Ergebnis von ca. 94,5 Prozent Wirksamkeit an allen Probanden gekommen. Auch hier waren nur wenige Nebenwirkungen zu erkennen, wie zum Beispiel leichte Kopf- oder Gliederschmerzen. Auch Moderna hat am 30.11. einen Antrag auf Zulassung gestellt. Der Wirkstoff muss ebenfalls in zwei Dosen verabreicht werden, welche vorrausichtlich 25-37 $ pro Stück kosten werden.

Vektorimpfstoffe funktionieren anders

Der britisch-schwedische AstraZeneca-Konzern hat mithilfe der Oxford University eine etabliertere Methode verwendet, um ihren Impfstoff AZD122227 herzustellen. Dabei handelt es sich um einen Vektorimpfstoff. Vektorimpfstoffe gehören ebenfalls zu den genbasierten Impfstoffen, funktionieren jedoch etwas anders. Dabei werden harmlose Erreger, welche die Krankheit mit sich tragen (Träger-/Vektorviren) in den Körper eingefügt, um so dem Immunsystem die Krankheit zu präsentieren, sodass es von selber anfangen kann, Antikörper gegen das Virus herzustellen. Auch bei dieser Art von Wirkstoff gebe es kein Risiko, dass bleibende Schäden hinterlassen werden könnten. Der Preis für den Impfstoff beträgt etwa 2,50 € pro Dosis. Derzeit habe AstraZeneca einen Vorrat für 100 Millionen Menschen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele Konzerne sich mit einem Wirkstoff gegen Covid-19 befassen und einige auch kurz vor dem Durchbruch sind. Insgesamt sollen die Wirkstoffe von BioNtech und Moderna mit einer Quote von 95 Prozent eine Erkrankung an Covid-19 abwehren und mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 100 Prozent einen schweren Krankheitsverlauf verhindern. Trotzdem dient die Impfung nur als Eigenschutz und kann nicht die Übertragbarkeit der Krankheit verhindern. Insgesamt ist wichtig zu wissen, dass die Bundesregierung versichert, dass nur ein Impfstoff, der tatsächlich vollkommen sicher und verträglich ist, in Frage kommt, wenn es um die Impfung des Volks geht. Alle Impfstoff-Kandidaten werden von mehreren Zulassungsbehörden sowie dem Paul-Ehrlich Institut geprüft. Auch auf internationaler Ebene wird ähnlich gehandelt. Die Sicherheit und Gesundheit der Menschen hat Priorität. Dies betont die Bundesregierung auf ihrer Website.

von unserem Praktikanten Can Findeisen

Fragen und Antworten

Was ist ein Vektor-Impfstoff?

Verktorbasierte Impfstoffe enthalten ungefährliches Erbmaterial des Virus.

Was ist die mRNA-Methode?

Mit dieser Methode werden Informationen in Form von RNA weitergeleitet, die das Immunsystem zur Antikörperbildung anregen sollen.