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Leben & Gesundheit

Kann unsere Ernährung Rheuma beeinflussen?

In einer Studie untersuchte Daien den Zusammenhang zwischen Ernährung und entzündlichen Biomarkern bei rheumatoider Arthritis (RA). Sie fand heraus, dass eine Ernährung mit einem höheren Anteil an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten mit niedrigeren Entzündungsmarkern im Blut von RA-Patienten assoziiert war.

Wie ist der Stand der Wissenschaft?

Claire Daien ist Rheumatologin und Leiterin des Institut de Génétique Moléculaire de Montpellier in Frankreich. Seit Jahren befasst sie sich in ihrer Forschung mit verschiedenen Aspekten von Rheuma einschließlich der Rolle von Ernährung und Lebensstilfaktoren. Auf dem jährlichen Konferenztag des Benjamin-Delessert-Instituts gab sie einen Überblick über den aktuellen Wissenstand.

In einer Studie untersuchte Daien den Zusammenhang zwischen Ernährung und entzündlichen Biomarkern bei rheumatoider Arthritis (RA). Sie fand heraus, dass eine Ernährung mit einem höheren Anteil an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten mit niedrigeren Entzündungsmarkern im Blut von RA-Patienten assoziiert war.

Wenig Zucker und gesättigte Fettsäuren

Es sei ratsam, dass Patienten versuchen, zugesetzten Zucker und gesättigte Fettsäuren zu begrenzen. Die Erkenntnisse decken sich mit einer anderen Studie, in der fast ein Viertel der Personen mit langjährig bestehender Rheumatoider Arthritis angaben, dass bestimmte Lebensmittel ihre Krankheitssymptome beeinflussen. Patienten, die über den Verzehr der in der Umfrage aufgeführten Lebensmittel berichteten, stellten fest, dass einige die Symptome verschlimmerten (z. B. rotes Fleisch, zuckerhaltige Limonaden, Desserts) und andere wiederum die Symptome verbesserten (z. B. Fisch, Spinat, Erdbeeren). Darüber hinaus gaben 24,3 % aller Teilnehmer an, Lebensmittel zu meiden (16,2 % manchmal, 8,1 % oft), weil sie ihre Rheumatoide Arthritis verschlimmern. „Siebzig Prozent der Immunzellen befinden sich im Darm. Deshalb ist die Qualität der Lebensmittel, die man isst, so wichtig.

Modulation der Darmflora

Lebensmittel können eine Rolle spielen, entweder direkt – aufgrund der Tatsache, dass die Rezeptoren für bestimmte Nährstoffe und Spurenelemente in einigen Immunzellen vorhanden sind – oder indirekt – durch die Modulation der Darmflora (Darmdurchlässigkeit, Exposition gegenüber Antigenen, bakteriellen Stoffwechselprodukten usw.) sowie des Energiestoffwechsels“, so Daien. In einem Interview mit der Zeitschrift „Healing Well“ betonte die Forscherin allerdings, dass es keine spezifische Diät für alle Rheuma-Patienten gebe, da jeder Mensch individuell sei. Sie empfiehlt aber, dass Rheuma-Patienten sich auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Omega-3-Fettsäuren konzentrieren sollten.

Quellen: Medscape, Researchgate, Université de Montpellier