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Fehler bei der Behandlung mit Blutgerinnungshemmern

Blutgerinnung ermöglicht dem Körper, Schäden in Gefäßen abzudichten und somit den Blutverlust zu unterbrechen. Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen kann es aber notwendig sein, die Gerinnungsneigung herabzusetzen, um beispielsweise eine Thrombose zu verhindern. Hier kommen dann Medikamente wie Warfarin zum Einsatz.

Zunächst sollte der parallele Einsatz von anderen Medikamenten unbedingt mit dem Arzt abgesprochen werden, da die Hemmstoffe mit vielen Arzneimitteln in Wechselwirkung stehen. Daraus folgende Risiken reichen von weniger dramatischen Blutergüssen über starke Kopfschmerzen bis hin zur Hirnblutung.

Während der Einnahme von Blutgerinnungshemmern sollte außerdem beachtet werden, dass eine Vitamin-K-reiche Ernährung die Wirkung des Hemmstoffs nahezu aufheben kann. Doch auch wenn die in vielen alltäglichen Lebensmitteln, wie Spinat, Speisequark und Tomaten, enthaltene Substanz die Wirkung herabsetzt, ist von einem gänzlichen Verzicht des Vitamins abzuraten. Wie in vielen Bereichen ist auch hier eine ausgewogene Ernährung der Schlüssel.

2008 wurden mehrere Präparate auf den Markt gebracht, die diese Nachteile vermeiden sollten. Tatsächlich wird ihre Wirkung auch durch eine Vitamin-K-reiche Ernährung nicht mehr beeinflusst.  Jedoch ist mittlerweile umstritten, ob diese Präparate tatsächlich weniger Nebenwirkungen haben und einer  geringeren Kontrolle bedürfen. Da sie häufig auch noch schwerere Blutungen als das frühere Mittel Warfarin auslösen, ist eine individuelle Therapiewahl ratsam.

Blutgerinnungshemmer werden aber, laut einer Untersuchung des IGES-Instituts, generell im Alltag zu selten  eingesetzt. Würde bei jedem Patienten, bei dem Vorhofflimmern bekannt ist, eine solche Therapie durchgeführt, könnten im Jahr knapp 10.000 Schlaganfälle vermieden werden.

Infolgedessen ist es ratsam, bei Gebrauch der besagten Arzneimittel immer einen Medikamentenschein bei sich zu führen, um im Notfall bei nachfolgenden Behandlungen die Ärzte aufzuklären und Fehler auszuschließen.

Von unserem Praktikanten Leon Ceurstemont