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„Das Kunstgelenk ist wie für mich gemacht!“

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Neues patientenspezifisches Operationsverfahren am Kniegelenk

Jeder Mensch ist einzigartig – das gilt auch für seine Gelenke! Deshalb sollte für jeden Menschen und für jedes seiner Kniegelenke ein individueller Behandlungsplan erarbeitet werden. 

Kniegelenke sind im Laufe des Lebens erheblichen Belastungen ausgesetzt, sodass deren Verschleiß, die Arthrose, zu den häufigsten Ursachen von Gelenkschmerzen zählt. Betroffene sind im Alltag aufgrund von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen erheblich limitiert und müssen über längere Zeiträume schmerz- und entzündungshemmende Medikamente einnehmen. Häufig werden Spritzen in das Kniegelenk gesetzt, die die Symptome lindern sollen. Wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und die Gelenkschmerzen die Lebensqualität erheblich einschränken, kann durch das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenkes die Arthrose dauerhaft behandelt und Lebensqualität wiedererlangt werden. Professor Dr. Jens Dargel, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, und sein Team am St. Josefs-Hospital Wiesbaden (JoHo Wiesbaden) wenden daher eine neue Technik an, um die Kniegelenksfunktion nach Einsetzen eines Kunstgelenkes nochmals erheblich zu verbessern.

In der modernen Endoprothetik des Kniegelenkes steht heute eine sehr große Anzahl von Implantaten zur Verfügung, welche alle gute klinische Ergebnisse erreichen. Sie ersetzen die Oberfläche des Ober- und Unterschenkels im Kniegelenk und sorgen für ein reibungsfreies Gleiten der Gelenkpartner. Gleichzeitig können ausgelockerte Bänder wieder angespannt und ein über die Jahre entstandenes schiefes Bein kann wieder begradigt werden. Für die spätere Funktion des Kunstgelenkes ist entscheidend, dass die Implantate exakt so eingesetzt werden, wie das Knie vor Eintreten der Arthrose einmal war. „Wir haben durch groß angelegte Studien herausgefunden, dass nicht nur die Form des Kniegelenkes bei jeder Patientin und jedem Patienten unterschiedlich ist, sondern auch die Beinachse in der Bevölkerung erheblich variiert“, erklärt Prof. Dargel. „Weniger als ein Drittel der europäischen Bevölkerung haben wirklich ein gerades Bein. Überwiegend finden sich leichte O- oder X-Beinstellungen.“ Bänder und Muskulatur am Kniegelenk spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie haben vor Beginn der Arthrose jahrzehntelang für ein reibungsloses Funktionieren des Gelenkes und Beines gesorgt. Daher muss das Kunstgelenk exakt in der Position eingesetzt werden, in der das Kniegelenk sich ursprünglich befunden hat. In der klassischen Implantationstechnik eines künstlichen Kniegelenkes fand dies bislang keine Beachtung, da das Ziel der Operation stets das zwanghafte Herstellen eines geraden Beines war. „Wir konnten feststellen, dass sich die Funktion des künstlichen Kniegelenkes erheblich verbessert, wenn wir nicht eine idealistische Standardtechnik anwenden, sondern das Kunstgelenk nach den Vorgaben der Natur einsetzen. Wir nennen diese Technik „Patientenspezifisches kinematisches Alignement“, erklärt Prof. Dargel. In der Klinik für Orthopädie des JoHo Wiesbaden, der größten Klinik für künstlichen Gelenkersatz in Hessen, wird bei dieser Operationstechnik besonders viel Wert auf die individuelle Planung der Prothese anhand digitaler Röntgenaufnahmen gelegt. „Wenn wir ein Kunstgelenk einsetzen, dann wissen wir, dass unsere Patientin oder unser Patient mit diesem Gelenk viele Jahre und sogar Jahrzehnte den Alltag bewältigen muss“, weiß Prof. Dargel. „Daher ist es für uns besonders wichtig, das Gelenk so zu rekonstruieren, dass es hervorragend funktioniert und besonders lange hält. Da jede Person einzigartig ist und Gelenke und Beine eine individuelle Form haben, muss bereits vor der Operation exakt geplant werden, mit welchem Prothesentyp, in welcher Größe und in welcher Ausrichtung diese einzigartige Gelenkgeometrie am besten wiederhergestellt werden kann.“ 

Das innovative Operationsverfahren wird durch eine Reihe von Maßnahmen begleitet, die eine noch schnellere Genesung und ein noch rascheres Aufstehen nach der Operation erlauben. Hierzu zählt die aufwendige Schmerzbehandlung mit Betäubungsspritzen noch während der Operation, der grundsätzliche Verzicht auf Drainagen, eine kosmetische Hautnaht, die eine Entfernung des Nahtmaterials nicht mehr nötig macht sowie die Verwendung modernster Pflastertechnologie, die hautverträglich, spannungsfrei und gleichzeitig für das Duschen geeignet ist. „Wir kommen mit unserem neuen Behandlungskonzept dem Ziel, dass sich unsere Patientinnen und Patienten trotz des relativ großen operativen Eingriffes wohlfühlen und von Beginn an Vertrauen in ihr neues Gelenk haben, immer näher“, berichtet Prof. Dargel. „Das neue Gelenk soll schließlich ihre Lebensqualität steigern und möglichst für immer halten.“

Weitere Infos unter www.joho.de/orthopaedie/knie

Orthopädische Ambulanz
Tel.: 0611 / 177 36 36
orthoambulanz@joho.de

St. Josefs-Hospital Wiesbaden
Beethovenstraße 20
65189 Wiesbaden