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Sportmedizin

Anti-Aging: Alt werden – jung bleiben

Senior man doing balance exercise, watching youtube videos and learning the exercises

Betrachtungen aus der Sicht des Orthopäden 

In der orthopädischen Praxis klagt ein Grossteil der Patienten über Beschwerden an mehreren Gelenken, oft auch über Schmerzen am ganzen Bewegungsapparat. Es handelt sich hier beileibe nicht nur um ältere Leute, sondern um Erwachsene aller Altersgruppen, zunehmend auch um junge Menschen. Der Orthopäde als „Arzt für Störungen am Bewegungsapparat“ sieht die Patienten aber meist erst, wenn Schmerzen auftreten. Dabei sind die meisten Störungen bereits längere Zeit zuvor erkennbar und unter individueller fachmedizinischer Betreuung oft vermeidbar. 

„Mobil bleiben im Alter ohne wesentliche Schmerzen am Bewegungsapparat“ so formuliert der Orthopäde Dr. Rainer-Euklid Magiera aus Kornheim-Münchingen das Ziel für sich persönlich und als Arzt. Er weiß auch, dass die Voraussetzung dafür jedoch Eigeninitiative zur Gesundheitspflege und ein möglichst frühzeitiger Beginn damit ist. Das Konzept zur ganzheitlichen Gesundheitspflege besteht für Dr. Magiera aus drei Säulen: 

  • Individuelle medizinische Betreuung
  • Verhaltens- und Trainingsplan
  • Individueller Ernährungsplan

Zur medizinischen Betreuung gehört an erster Stelle die genaue Erhebung der beruflichern Belastungen, des Freizeitverhaltens und der Ernährungsgewohnheiten. Neben der körperlichen Untersuchung sollten dann auch Blut- und Urinanalysen herangezogen werden, um Risikofaktoren zu erkennen und den individuellen Bedarf an Mineralien, Vitaminen, Aminosäuren und Enzymen zu bestimmen. So können – angepasst an die von Mensch zu Mensch stark unterschiedlichen Belastungen – individuelle Verhaltensempfehlungen erarbeitet und ein Trainingsplan aufgestellt werden.

Manchmal geht es nicht ohne Medikamente

Der individuelle Ernährungsplan beinhaltet nicht nur allgemeine Hinweise, sondern enthält gezielte Empfehlungen für die medikamentöse Therapie und für eine Nahrungsmittel-Ergänzung. Das Ziel der medikamentösen Behandlung ist die Linderung der Symptome Schmerz und Funktionsbeeinträchtigung. Dr. Magiera: „Dazu gehören der vorübergehende Einsatz von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten. Dies ist wichtig, um bei auftretenden Beschwerden möglichst rasch wieder die volle Alltagsaktivität zu erlangen. Denn der Stoffwechsel der Gelenke, Muskeln und Sehnen funktioniert am besten, wenn sie sich in Bewegung befinden.“

Nahrungsmittelergänzung wirkt langfristig

Für Dr. Magiera ist aber neben dieser kurzfristigen Medikamentenanwendung vor allem eine langfristige, gezielte Ernährungsergänzung von entscheidender Bedeutung, um das Auftreten oder Fortschreiten degenerativer Veränderungen am Bewegungsapparat zu vermeiden. Diese langfristige Behandlung wird unter dem Begriff orthomolekulare Therapie zusammengefasst. Der Begriff kommt von orthos = richtig, gesund und molekular = die Moleküle betreffend. Durch den gezielten Einsatz von Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen und Aminosäuren wird Stoffwechselstörungen vorgebeugt, die häufig die Ursache für auftretende Beschwerden sind. Dr. Magiera weist darauf hin, dass die Dosierung aber individuell festgelegt werden muss und Alter, Belastung und Ergebnis der Laboranalysen berücksichtigen sollte. Für den Gelenkstoffwechsel sind die Mineralstoffe Zink, Mangan, Kupfer und Magnesium wichtig, sowie die Vitamine B und C. 

Therapie und Vorbeugung – beides ist wichtig

Zusätzlich werden andere Stoffe verwendet, die spezifische Wirkungen haben, wie z.B. Glucosamin und Chondroitin. Glucosamin fördert als Baustein der Knorpelgrundsubstanz die Knorpelregeneration. Chondroitin unterstützt diese Wirkung. Der Vorteil solcher individuell zusammengestellter Präparate ist nach Dr. Magiera, dass der gesamte Organismus erreicht wird. Zusammen mit der gezielten lokalen Behandlung einzelner gestörter Gelenke ist heutzutage somit eine effektive Vorbeugung und Behandlung degenerativer Leiden am Bewegungsapparat möglich. 

aus ORTHOpress 2 | 2002

Alle Beiträge dienen lediglich der Information und ersetzen keinesfalls die Inanspruchnahme eines Arztes*in. Falls nicht anders angegeben, spiegeln sie den Stand zur Zeit der Erstveröffentlichung wider. Die aktuelle Einschätzung des Sachverhalts kann durch Erfahrungszuwachs, allgemeinen Fortschritt und zwischenzeitlich gewonnene Erkenntnisse abweichen.