Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirksamkeit der MultiBioSignalTherapie in der Arthrosebehandlung
Die MBST (MultiBioSignalTherapie) wird bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:
- Arthrotische Beschwerden im Schulter- und Ellbogengelenk sowie in den Hand- und Fingergelenken
- Arthrotische Beschwerden im Hüft- und Kniegelenk sowie in den Fuß-, Zehen- und Sprunggelenken
- Beschwerden des Bandapparates und Sehnenansatzbeschwerden (z.B. Tennisarm)
- Meniskusbeschwerden
- Arthrosen der Wirbelgelenke
- Verschleißerkrankungen der Bandscheiben
- Sportverletzungen
Im Rechtssystem gilt jemand solange als unschuldig, bis der gegenteilige Beweis erbracht wird. In der Medizin verhält es sich genau umgekehrt: Vor allem Therapieformen jüngeren Datums finden sich unmittelbar auf der „Anklagebank“ vor und müssen sich von vornherein gegen Vorwürfe der Unwissenschaftlichkeit oder der Esoterik durchsetzen. Bemerkenswerterweise sind hiervon insbesondere sanfte, nebenwirkungsfreie Behandlungsformen betroffen und stets einem stärkeren Legitimationsdruck ausgesetzt als invasive, operative Verfahren – zumal, wenn es sich um die Behandlung einer für unheilbar gehaltenen Erkrankung wie der Arthrose handelt.
So etwa galt bisher die verbreitete Annahme „Knorpel wächst nicht nach“ als unumstößlicher Grundsatz angesichts der gefürchteten Verschleißkrankheit, und damit erschienen innovative Versuche, das Übel an der Wurzel zu packen, also das vom Schwund betroffene Knorpelgewebe selbst aufzubauen, von vornherein als unseriös – frei nach dem Motto: Ein alter Irrtum zählt mehr Freunde als eine neue Erkenntnis.
Nun konnten Wissenschaftler der Sporthochschule Köln erstmals am lebenden Menschen nachweisen, dass eine Behandlung mit pulsierenden elektromagnetischen Feldern (PEMF) der sog. MultiBioSignalTherapie (MBST) das Knorpelwachstum fördert. In der 1999 unter der Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse durchgeführten Studie nämlich ließ sich mit Hilfe der Kernspintomographie der Einfluss der Therapie auf arthrotische Gelenkstrukturen exakt feststellen, d.h. erstmalig in vivo die Auswirkung einer Behandlung mit PEMF mengenmäßig sicherstellen.
Schon in den 70er-Jahren wurden pulsierende elektromagnetische Felder, besonders in der Therapie nach Frakturen, eingesetzt. Die Anwendung basiert auf einer elektromagnetischen Stimulation, die eine Zellproliferation (Zellteilung) sowie Kalzifikation und Matrixbildung, also Knochenverstärkung und Knochenbildung, bewirkt, was in mehreren Studien beschrieben worden ist. Die elektromagnetischen Signale stimulieren eine biologische Reaktion, die aber je nach verwendeter Frequenz, Amplitude, Feldstärke usw. und je nach behandelter Zellstruktur unterschiedlich sein kann. Auffällig an diesen frühen Veröffentlichungen ist, dass hier noch unterschiedlichste Krankheitsbilder ohne einheitliches therapeutisches Konzept behandelt werden, die Wahl der technischen Daten stark variiert und die Behandlungsdauer sehr unterschiedlich ausfällt. Auch bei den sich in den letzten Jahren vereinzelt vorfindenden Untersuchungen, die sich speziell mit dem Einfluss von PEMF auf den Knorpel beschäftigen, gelang es bisher nur unzureichend, quantitative Veränderungen des Knorpels außerhalb des Labors nachzuweisen. „Meist beschränken sich die Aussagen dieser Studien auf subjektive oder semiobjektive bzw. symptomatische Parameter, die nur indirekt Rückschlüsse auf die Regeneration geschädigter Knorpelstrukturen zulassen“, so Prof. Froböse. Durch die in der Kölner Studie verwendeten kernspintomographischen Aufnahmen, die eine dreidimensionale Rekonstruktion im Computerbild ermöglichen, nun konnten – wie gesagt – erstmalig exakte Messwerte für die verschiedenen Gelenkregionen, unterschieden nach Volumen und mittlerer Dicke des Gewebes, ermittelt werden.
Die Studie umfaßte 14 Patientinnen mit einer fortgeschrittenen Arthrose im Kniegelenk (Gonarthrose in den Stadien II und III) und gravierenden Defekten am Knorpel von Oberschenkel (Femur) und Unterschenkel (Tibia) sowie der Kniescheibe (Patella). Die Therapie wurde mit einem von der MedTec GmbH in Wetzlar für die MBS-Therapie entwickelten Gerät durchgeführt. Das 1998 gegründete ReAgil Gesundheits- und Therapiezentrum in Köln-Bayenthal, erstes Behandlungszentrum für die MBST in Deutschland überhaupt, übernahm im Rahmen der Studie zusammen mit der Sporthochschule die Behandlung der Patienten. In neun einstündigen Sitzungen an aufeinanderfolgenden Tagen (außer am Wochenende) wurden die Kniegelenke mit der neuen MultiBioSignalTherapie behandelt. Zehn Wochen danach wurden die Probandinnen erneut untersucht. „Nach der therapeutischen Intervention näherten sich die Werte den normalen Vergleichsdaten an. Es zeigten sich deutliche regenerative Prozesse der Knorpelstrukturen, die sich im Ergebnis auch mit den subjektiven Angaben der Patientinnen decken“, fasst Prof. Froböse die signifikanten Studienergebnisse zusammen. Diese aber könnten nicht auf andere Magnetfeldtherapien übertragen werden. „Es ist offensichtlich die besondere Charakteristik der verwandten komplexen PEMF-Technik der MBST, die diese Adaptionen auslöst“, kommentiert Prof. Froböse weiter. Geräteaufbau und -anordnung mit verschiedenen Magnetspulen ermöglichen bei der MBST eine elektromagnetische Beeinflussung in besonderer Weise. Hochkomplexe unterschiedliche Signale erzeugen hier ein dreidimensionales elektromagnetisches Feld. Durch Nutzung von Trägerwellen kommt es zur optimalen Energieübertragung und Knorpelstimulation bei geringen Feldstärken. Schlicht gesagt: Die spezifischen elektromagnetischen Signale aktivieren die gestörte körpereigene Signalgebung und den hierdurch beeinträchtigten Stoffwechsel der Knorpelzellen. Unterschiedlich programmierte Chipkarten lenken den Programmablauf des Steuergerätes, der sich also nicht willkürlich beeinflussen lässt, und sichern derart die richtige Impulsmenge und -stärke. Nur so sei eine optimale Behandlung der verschiedenen Behandlungsfelder und Symptome gewährleistet – und also das objektiv messbare deutliche Wachstum der Knorpelstärke und Knorpelfläche.
Sabine Salmen, Leiterin des Kölner ReAgil Gesundheits- und Therapiezentrums, das drei unterschiedliche MBST-Gerätetypen zur Behandlung von Rücken, Beinen und Armen besitzt, fühlt sich durch das Studienergebnis bestätigt: „Natürlich war es ein Risiko, diese Therapie so früh anzubieten. Doch die Studie der Sporthochschule zeigt, dass wir richtig liegen.“
Die Behandlung mit der MBST ist zurzeit nicht verschreibungsfähig. Die Kosten der Therapie muss der Patient also in der Regel selbst bezahlen und könnte die MBST auch ohne Überweisung durch einen Mediziner privat in Anspruch nehmen. Die Biologin und Pädagogin Salmen arbeitet eng mit Ärzten zusammen: „MBST ist eine nachweisbar wirksame physikalische Therapie, die nichts mit Esoterik zu tun hat. Wir sehen uns als Partner der Ärzte, denen häufig schlicht Zeit und Platz fehlt, die erforderlichen Geräte einzusetzen.“
Prof. Froböse sieht hier einen großen Bedarf für eine wirksame Arthrose-Therapie. Der Sportwissenschaftler hat die Zahlen des Statistischen Bundesamtes auf Köln übertragen: „In ganz Deutschland leiden knapp 20 Prozent der Bevölkerung zumindest zeitweise unter Arthrose. Das bedeutet, dass die Krankheit allein in Köln etwa 200.000 Menschen betrifft. Und die Zahlen werden weiter steigen.“
Ein Archivbeitrag* aus ORTHOpress 1 | 2000
*Archivbeiträge spiegeln den Stand zur Zeit der Erstveröffentlichung wieder. Die aktuelle Einschätzung des Sachverhalts kann durch Erfahrungszuwachs, allgemeinen Fortschritt und zwischenzeitlich gewonnene Erkenntnisse abweichen.