
Wenn die Tage nach dem Ende des Sommers immer kürzer werden, der Himmel sich eintrübt und zahlreiche Regentropfen auf Straßen und Dächer prasseln, dann schlägt das vielen Menschen aufs Gemüt. Sie bekommen eine regelrechte Herbstdepression.
Zu den Symptomen einer solchen von Medizinern als saisonal abhängige Depression (SAD) bezeichneten Verstimmung gehören Antriebs- und Lustlosigkeit, ein gesteigertes Schlafbedürfnis und eine allgemein gedrückte Stimmungslage. Manche Menschen wiederum haben ein gesteigertes Bedürfnis auf Süßes, während andere unter Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen leiden.
Die hauptsächliche Ursache für all die- se Beschwerden besteht darin, dass unser Körper einer wesentlich geringeren Menge an Tageslicht ausgesetzt ist. Daher kommt es zu einem Mangel an Vitamin D und einer verringerten Ausschüttung von Serotonin. Dieser Botenstoff hat einen positiven Einfluss auf unsere Stimmung. Außerdem gibt es Auswirkungen auf die Darmtätigkeit und den Schlafrhythmus, während die Zirbeldrüse (Epiphyse) zu viel Melatonin produziert, welches den Körper schläfrig und antriebslos macht.
HILFREICH IST VIEL BEWEGUNG IN FRISCHER LUFT
Es gibt jedoch eine Reihe von Möglichkeiten, einer Herbstdepression entgegenzuwirken. Sorgen Sie vor allem für genügend Bewegung, auch im Freien. Denn selbst bei trübem Tageslicht ist es dort heller als in Innenräumen. In besonders schwerwiegenden Fällen kann eine Lichttherapie hilfreich sein. Es gibt zu diesem Zweck spezielle Geräte, mit deren Hilfe sich Patienten ungefähr 30 Minuten am Tag mit einer Intensität von etwa 10.000 Lux bestrahlen lassen können. Dies entspricht der Intensität des Sonnenlichts, ohne dass es jedoch zu einer schädlichen UV-
Strahlung kommen würde. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, Vitamin D zuzuführen, viel Obst und Gemüse zu essen und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Klaus Bingler