Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) wird seit den 1990er Jahren in der Orthopädie eingesetzt und weiterentwickelt, um chronischdegenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates wie zum Beispiel das Tennisarm Problem zu behandeln. Bei der ESWT wirken Impulse auf das erkrankte Gewebe ein und fördern die Regeneration der Zellen. Die Orthopäden Ulrich Hannemann aus Albstadt, Dr. Rainer Leipert aus Bad Wimpfen und Dr. Jan Bachmann aus Heilbronn setzen die Stoßwellentherapie seit Jahren zum Wohl ihrer Patienten ein.
Für wen ist die ESWT geeignet?
Ulrich Hannemann: Besonders für sportlich aktive Menschen, die unter Beschwerden im Bewegungsapparat leiden, kann die ESWT eine interessante Option sein. Sie wird beispielsweise bei Erkrankungen der Sehnen wie Tennisellbogen oder dem Patellaspitzensyndrom am Knie eingesetzt. Auch der schmerzhafte Fersensporn ist eine der Hauptanwendungen der Behandlungsmethode. Besonders erfolgreich ist die Stoßwellentherapie auch bei der schmerzhaften Kalkschulter.
Wie funktioniert die Stoßwellentherapie?
Dr. Leipert: In der Vergangenheit sind mehrere Wirkmechanismen diskutiert worden. Zum einen geht man davon aus, dass die Stoßwellen den Heilungsprozess anregen, indem sie die natürlichen Reparaturmechanismen des Körpers aktivieren. Aber es geht nicht nur um die Förderung der Regeneration des betroffenen Gewebes: Die Stoßwellen wirken offensichtlich auch auf die Nerven ein und bewirken eine deutliche Schmerzlinderung.
Was sind die Vorteile der ESWT gegenüber anderen Behandlungsmethoden?
Dr. Bachmann: Die Stoßwellentherapie wird ambulant durchgeführt, die einzelne Anwendung dauert wenige Minuten. Nach der Therapie ist der behandelte Körperabschnitt normal belastbar. Die ESWT ist ein nicht invasives Therapieverfahren, die Körperoberfläche wird nicht verletzt. Eine Narkose ist nicht notwendig. Somit entfallen mögliche Nebenwirkungen einer Narkose wie Verwirrtheitszustände oder Kreislaufstörungen.
Eine neue und möglicherweise revolutionäre Entwicklung ist die Anwendung der Stoßwellentechnik in Form der Transkraniellen Puls Stimulation (TPS) in der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Alzheimer oder Morbus Parkinson. Die Forschung hat gezeigt, dass Stoßwellen hier eine vielversprechende Rolle spielen können.
Die Stoßwellentechnik
In der Medizin und besonders der Orthopädie hat die Stoßwellentechnik eine bemerkenswerte Entwicklung erfahren. Was ursprünglich als nicht-invasive Methode zur Zertrümmerung von Steinen in den Nieren begann, hat seinen Siegeszug nicht nur in der Orthopädie angetreten, sondern wird zunehmend in anderen medizinischen Bereichen wie der Neurologie eingesetzt.
Stoßwellen gegen Alzheimer? Das klingt erst einmal abenteuerlich?
Dr. Bachmann: Eigentlich ist der Einsatz naheliegend. Bei den orthopädischen Anwendungen wird der therapeutische Effekt durch die Aktivierung der Regeneration des behandelten Gewebes erreicht. Warum sollte dies nicht auch im Gehirn funktionieren? Tatsächlich zielt die Forschung darauf ab, neurologische Erkrankungen mit physikalischen Verfahren zu behandeln. So wird geprüft, ob sich die Transkranielle Puls Stimulation (TPS) neben den Demenz-Erkrankungen erfolgreich bei Morbus Parkinson, Depressionen oder Long COVID Syndromen des Zentralnervensystems anwenden lässt.
Was macht die Behandlung so besonders?
Dr. Leipert: Medikamente, welche Alzheimer stoppen oder sogar eine Verbesserung des Zustands herbeiführen, gibt es praktisch nicht. Der im letzten Jahr in den USA zugelassene Wirkstoff Lecanemab verzögert zwar den Krankheitsverlauf in frühen Stadien, die Patienten müssen aber aufgrund der Nebenwirkungen (Hirnschwellungen) engmaschig überwacht werden. Die TPS-Stoßwellentherapie hingegen hat praktisch keine unerwünschten Nebenwirkungen. Bei der Behandlung wird eine sogenannte Softstart-Stoßwelle aufgebaut. Die Behandlung selbst ist kaum wahrnehmbar und wird auch nicht als unangenehm empfunden, obwohl die Eindringtiefe der Impulse mit ca. 8 cm sehr hoch ist.
Welche Erfolge kann man von der Therapie erwarten?
Ulrich Hannemann: Wir beobachten beim Einsatz Effekte, die von leichten Verbesserungen der Kommunikationsfähigkeit bei bereits weitgehend apathischen Patienten über kognitive Veränderungen bis hin zur Wiederaufnahme bereits verloren geglaubter Fähigkeiten wie z. B. Backen oder Kochen reichen. Natürlich sind auch hier die größten Veränderungen bei Patienten festzustellen, die sich noch in einem eher frühen Stadium der Erkrankung befinden.
Wird sich diese Behandlung auf breiter Front durchsetzen?
Dr. Bachmann: Die Impulse der Stoßwellentherapie lösen in den Zellen des Gehirns offenbar komplexe biochemische Reaktionen aus. Es werden unter anderem Botenstoffe freigesetzt, die die Blutversorgung verbessern, die Entzündungen hemmen, den Stoffwechsel aktivieren und somit eine Funktionsverbesserung des Gewebes auslösen. Die Einsatzmöglichkeiten der Transkraniellen Puls Stimulation in der Behandlung von Funktionsstörungen und Erkrankungen des Gehirns ist weltweit Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung, die in klinischen Studien überprüft werden. Am Ende des Prozesses steht die nebenwirkungsarme Behandlung von Erkrankungen wie Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson in der täglichen Praxis.
Schwerpunkt der Praxis von Dr. med. Jan Bachmann ist die konservative Behandlung von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats durch Nutzung biologischer Reserven der Körpergewebe. Dr. Bachmann setzt dazu die radiale und fokussierte Stoßwellentherapie, die Magnetfeldtherapie der neusten Generation (Extrakorporale Magnetotransduktionstherapie, EMTT) sowie die Akupunktur ein.
Praxis Dr. med. Jan Bachmann
• Staufenbergstraße 31
74081 Heilbronn-Sontheim
Tel.: 071 31 / 20 50 70
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Dr. med. Rainer Leipert setzt in seiner Praxis auf regenerative Therapien, insbesondere die Personalisierte TPS bei Morbus Alzheimer und weiteren neurodegenerativen Erkrankungen, PostCovid sowie Depression. Neben Stoßwellentherapie und EMTT für ein breit bestreutes Indikationsspektrum bietet Dr. Leipert auch die personalisierte ärztliche Intervall-Hyoxie- Hyperoxie-Therapie (IHHT) bei Fatique, Burn out, PostCovid und degenerativen Leiden an.
Praxis Dr. med. Rainer Leipert
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