Search
0
Anzeige
Rücken

Schlüssel zu Erfolgen

Donostia- San Sebastián, Spain

Möglichkeiten der modernen Schmerztherapie 

Der Themenkomplex Schmerz ist und bleibt in der aktuellen Medienlandschaft en vogue. Spezialisten verschiedenster Fachgebiete versuchen, mit kontinuierlich verbesserter Diagnostik und Therapie den Problemen und Ansprüchen ihrer Patienten gerecht zu werden. Nicht wenige Krankheitsbilder mit dem Leitsymptom akuter/chronischer Schmerz besitzen dabei tatsächlich die Aussicht auf entscheidende Verbesserung, oft auch auf Schmerzfreiheit. „Erfolge“, so die Kölner Schmerztherapeuten Dr. Volker Strick und Dr. Norbert Schnitzler, „sind jedoch von einer Reihe, leider immer wieder verkannter Faktoren abhängig.”

Im Mittelpunkt bleibt die Kunst, eine richtige Diagnose zu stellen, denn nur sie führt auch zum tatsächlich optimalen therapeutischen Verfahren. Die Diagnosestellung bleibt offenbar allzu oft auf das Blickfeld des jeweiligen Fachgebietes beschränkt. Nach Auswertungen des schmerztherapeutischen Zentrums in Köln-Rodenkirchen, in welchem sich neben der Schmerztherapie gleich mehrere Fachrichtungen mit der Schmerzdiagnostik unter einem Dach beschäftigen, konnte man gerade einmal die Hälfte der Zuweisungsdiagnosen im weiteren Verlaufe der selbst durchgeführten oder koordinierten Untersuchungen aufrechterhalten. „Bereits in der Schmerzdiagnostik ist interdisziplinäre Zusammenarbeit absolut unerlässlich; radiologische, neurologische, manualmedizinische und spezielle anästhesiologische Diagnostik unter einem Dach wie in Köln-Rodenkirchen zeugen von konsequenter, praktischer Umsetzung dieser für den Erfolg so wichtigen Erkenntnis.“

Des Weiteren seien Erfolge einer Methode, leider oft verkannt, im entscheidenden Maße abhängig von der Qualifikation des Anwenders. Akupunkturen, operative Interventionen, Manualtherapie, aber auch Physiotherapie liefern hierfür allgemein mehr als bekannte Beispiele. Aber nicht nur der Therapeut, auch der Patient entscheide vor allem langfristig über das Gelingen einer Behandlung: Disziplin und Eigenleistung des Patienten können auch durch eine noch so effektive Therapie nicht ersetzt werden. Doch auch in diesem Punkt bleiben die Rodenkirchener Schmerztherapeuten konsequent: Sie stellen im Bedarfsfall Übungsprogramme für die Patienten zusammen, kontrollieren die richtige Durchführung und geben praktische Tipps für das Training daheim.

Unerlässlich ist in diesem Zusammenhang auch der „kurze Draht“ zum Krankengymnasten am Wohnort des Patienten und der Überblick, wann ganz spezielle Techniken, wie etwa die cranio-sacrale Therapie, die manuelle Therapie oder die Osteopathie gezielt zum Einsatz kommen sollen.

Bei vielen Erkrankungen steht dann auch neben der ganzen Palette an modernen, invasiven und konservativen Therapieverfahren vor allem die Hilfe zur Selbsthilfe mit im Vordergrund. „Der Patient muss darüber ausführlich informiert werden, welche Möglichkeiten hierbei existieren und verstehen können, warum was wie hilft.

Die Migränetherapie zum Beispiel hat nicht nur durch die Entwicklung spezifisch wirksamer Medikamente („Triptane“) bedeutende Fortschritte erzielt, sondern auch in der Migräneprophylaxe Erkenntnisse gewonnen, die für jeden einzelnen Migränepatienten unter Umständen sehr segensreich sein können. Dies betrifft nicht nur Strategien zur Ernährung, sondern auch Tipps und Tricks zum Biorhythmus, zur hormonellen Steuerung, zum Effekt von pulskontrolliertem Ausdauertraining und Vermeidung psychologischer Stressoren u.v.a. mehr. Diese Strategien finden in Rodenkirchen größtenteils auch Anwendung in der Therapie des chronischen Spannungskopfschmerzes.

Verspannungen tonischer Muskeln („Haltemuskulatur“), wie sie sich durch einseitige Belastungen am Arbeitsplatz oder knöchern bedingte Haltungsschäden ergeben, lassen sich häufig durch einfache, von mit dem Patienten trainierte Übungen während der Arbeit oder Zuhause vermeiden bzw. auch direkt selbständig behandeln. 

Rezidivierende Blockierungen im Bereich der Brust-/Lendenwirbelsäule oder auch der Kreuzdarmbeingelenke können vom Patienten selbst nach entsprechender Demonstration ohne ärztliche Hilfe mobilisiert werden (Automobilisation!)

Im Zentrum der therapeutischen Verfahren stehen jedoch bei den Drs. Schnitzler und Strick neben der Umsetzung fundierter pharmakologischer Kenntnisse trotz allem die minimal invasiven Techniken. Diese umfassen seit vielen Jahren, neben allen denkbaren Kathetertechniken im Bereich der gesamten Wirbelsäule, die bildgesteuerten Nervenwurzel- und Sympathikusblockaden und vor allem die relativ schonenden, radiofrequenten Denervationsmethoden als Pendant zu den ebenfalls bekannten kryotherapeutischen Verfahren. Hierbei handelt es sich um das mittels CT oder Bildwandler gesteuerte Aufsuchen schmerzleitender Nervenfasern und die sich anschließende, reversible Unterbrechung („Verödung“) der Schmerzleitung. Diese sog. Thermokoagulation der Schmerzfasern wird in örtlicher Betäubung ambulant durchgeführt. Dieses Verfahren lässt sich bei einer Vielzahl degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen, aber auch bei sog. neuralgischen Schmerzen einsetzen. „Falls notwendig, ist das Verfahren bei Schmerzrückkehr nach 1-2 Jahren auch problemlos wiederholbar“, so Dr. Schnitzler. Aber nicht nur die schmerzleitenden Nervenfasern sind die Zielscheibe der Rodenkirchener Schmerztherapeuten. Muskelverkrampfungen können ferner durch die Behandlung mit Boltulinumtoxin, welches zur zeitlich steuerbaren Muskellähmung führt, erfolgreich behandelt werden. Darüber hinaus kann die strahlentherapeutisch/nuklearmedizinische Abteilung im Therapiezentrum Köln-Rodenkirchen bei geeigneten Indikationen mittels der dort durchgeführten Radiosynovioorthesen oder auch Bestrahlungen manchen therapieresistenten Gelenkschmerz (Arthrose/Arthritiden) noch entscheidend lindern.

Dr. Strick weiter: „Erst das Wissen um therapeutische Alternativen, um deren Anwendung und deren Koordination untereinander sichert ein optimales Ausnutzen der uns zur Verfügung stehenden therapeutischen Ressourcen. Hierbei gilt es, den Fehler der Vergangenheit zu meiden, schmerztherapeutische Methoden nacheinander „abzuarbeiten“, statt deren Effizienz synergistisch zu nutzen.“

Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Anspruch an eine gute Schmerztherapie auf mindestens 5 Säulen beruht:

1) Umfassende diagnostische und therapeutische Methodik

2) ­Konsequente Beratung/Schulung zur Selbsthilfe

3) Gute Zusammenarbeit/Koordination mit den Spezialisten aller Fachdisziplinen

4) Kontrolle der eingeleiteten Therapiemaßnahmen

5) Information über alle denkbaren, therapeutischen Verfahren, deren Erfolgschancen respektive Konsequenzen.

ORTHOpress 4 | 2001

Alle Beiträge dienen lediglich der Information und ersetzen keinesfalls die Inanspruchnahme eines Arztes*in. Falls nicht anders angegeben, spiegeln sie den Stand zur Zeit der Erstveröffentlichung wider. Die aktuelle Einschätzung des Sachverhalts kann durch Erfahrungszuwachs, allgemeinen Fortschritt und zwischenzeitlich gewonnene Erkenntnisse abweichen.