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Leben & Gesundheit

Problemzone: Hartnäckige Fettpolster

USA, California, Los Angeles

Und was man dagegen tun kann

Die Fettverteilung im menschlichen Körper wird bestimmt von zwei Faktoren: Vererbung und Ernährung. Während erstere (noch) nicht zu beeinflussen ist, gibt es umso mehr gute Ratschläge und Diätanweisungen, um einen schlanken, straffen Körper zu bekommen oder zu erhalten. Und so hungern sich so manche – nicht nur junge Mädchen – an den Rand einer Gesundheitsstörung. Kombiniert werden diese Kasteiungen oft mit verschiedensten Trainingsprogrammen, Fitnesskursen und Bodystyling-Übungen, die alle zu Waschbrettbauch und makelloser Figur verhelfen sollen. Aber was ist, wenn all das nicht hilft? Wenn es die Natur ausgerechnet mit einem selber anders vorgesehen hat und die Fettzellen an bestimmten Stellen einfach nicht schwinden wollen? 

In den Fitnessstudios tummeln sie sich: Männer, die den Körper stählen, den Bizeps trainieren und ihren Bauch einfach nicht loswerden. Frauen, die schwitzend Gewichte stemmen und Sit-ups in Serie produzieren – mit Traumoberkörpern und -beinen, dazwischen aber Fettpolster an den Hüften, die „Reithosen“, die sie nicht zum Schmelzen bewegen können. „Für nicht wenige Menschen stellt diese ungleichmäßige Fettverteilung ein echtes Problem dar, sie leiden seelische Qualen, fühlen sich minderwertig und laufen nur noch in dezent den Körper umspielender Kleidung herum. Dabei muss das heute nun wirklich nicht mehr sein“, versichert der Berliner Chirurg Dr. Hannes von Kügelgen. „Die operative Entfernung von Körperfett, die so genannte Liposuktion, hat sich in den letzten Jahren zu einer anerkannten Standardmethode bei der Problemzonenbehandlung entwickelt. Dabei kann ganz gezielt die gewünschte Fettmenge entfernt werden.“ 

Was genau geschieht nun bei dieser Operation? Über mehrere kleine Einstiche wird zunächst eine besondere Lösung – die unter anderem auch ein örtliches Betäubungsmittel enthält – in das Gewebe gespritzt. Sie verflüssigt das Fett, so dass es anschließend über ganz feine Kanülen abgesaugt werden kann. Bis zu insgesamt 4 kg Fett können so an einer oder an mehreren Stellen entfernt werden. Während des Eingriffs befinden sich die Patienten in einer Art Dämmerschlaf, der von einem Narkosearzt überwacht wird. Bevor die Patienten wieder nach Hause gehen, wird ein Druckverband aus Schaumstoff angelegt, der dann für einige Tage getragen werden muss. In der Regel treten nach der Operation kaum bis keine Schmerzen auf, da das eingespritzte örtliche Betäubungsmittel noch für viele Stunden wirkt. Allerdings muss – nach Abnahme des Verbandes – noch für zwei bis vier Wochen eine Art Bandage getragen werden, die bei der Fettentfernung an den Hüften praktisch als Hose angezogen werden kann. Duschen ist aber schon nach drei Tagen und Baden nach zwei Wochen erlaubt. Mit leichterer Gymnastik kann man schon nach einer Woche wieder beginnen.

„Durch die moderne Technik wird das Fett inzwischen in so reiner Form gewonnen, dass es ohne weiteres weiterverwendet werden kann, sozusagen im Bio-Recycling-Verfahren“, erklärt Dr. von Kügelgen. „Besonders geeignet ist es für Unterspritzungen bei Falten im Gesichtsbereich. Die Haut – vor allem im Wangenbereich – kann durch die Unterfütterung mit dem natürlichen Material wieder gestrafft werden. Äußerst günstige Wirkungen lassen sich auch an den Lippen erzielen, die ihr Volumen zurückerhalten und wieder prall und voll werden. Die kosmetischen Ergebnisse sind dabei zum Teil um einiges besser als beim klassischen Facelifting, bei dem ja öfters besonders im Mundbereich unangenehme Spannungen entstehen. Die Faltenunterspritzung kann dabei zugleich mit der Absaugung durchgeführt werden. Das Fett kann aber auch bis zu zwei Jahre tiefgefroren verwahrt werden, um dann bei passender Gelegenheit verwendet zu werden.“

Die Liposuktion stellt also eine ideale Methode dar, Fett genau da zu reduzieren, wo es der Patient wünscht. Da es sich dabei um eine echte Reduktion der Zahl an Fettzellen handelt, ist das Ergebnis auch meist von Dauer, ebenso wie das neue positive Lebensgefühl der Betroffenen.

aus ORTHOpress 1 | 2002

Alle Beiträge dienen lediglich der Information und ersetzen keinesfalls die Inanspruchnahme eines Arztes*in. Falls nicht anders angegeben, spiegeln sie den Stand zur Zeit der Erstveröffentlichung wider. Die aktuelle Einschätzung des Sachverhalts kann durch Erfahrungszuwachs, allgemeinen Fortschritt und zwischenzeitlich gewonnene Erkenntnisse abweichen.