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Mehr Sicherheit in der Endoprothetik – Robotergestützter Gelenkersatz am Helios Klinikum Krefeld

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Der Siegeszug der Roboter-Unterstützung in der Endoprothetik ist nicht mehr aufzuhalten. Reproduzierbare Ergebnisse, geringere Komplikationen und größere Patientenzufriedenheit sprechen eine deutliche Sprache. Gewissermaßen an vorderster Front arbeiten Chefarzt Prof. Dr. Clayton N. Kraft vom Ortho-Campus / Helios Klinikum Krefeld und sein Team. Mit der Makoplasty setzen sie die gleiche bahnbrechende Technologie wie die Mayo Klinik oder das Hospital for Special Surgery in New York ein.

Was ist das Besondere an der Makoplasty?

Prof. Kraft: Die Makoplasty ist ein innovatives Verfahren in der Endoprothetik, das die Präzision und Genauigkeit bei der Platzierung von Knieprothesen erheblich verbessert. Im Vergleich zu herkömmlichen chirurgischen Techniken ermöglicht die Makoplasty eine gradgenaue Einstellung der Knieprothese, was von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Erfolg der Operation und die Zufriedenheit der Patienten ist.

Warum ist die gradgenaue Einstellung der Knieprothese so wichtig?

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Prof. Kraft: Die richtige Ausrichtung und Positionierung der Knieprothese sind entscheidend, um eine gleichmäßige Verteilung der Belastung auf das Gelenk sicherzustellen und die natürliche Bewegungsfreiheit des Knies zu erhalten. Mit der Makoplasty können wir dank präziser bildgeführter Technologie die Prothese exakt einpassen. Schon eine um nur ein Grad von der Ideallinie abweichende Platzierung kann zu einer vorzeitigen Abnutzung der Prothese und schlimmstenfalls zur Instabilität des Gelenks und anderen Komplikationen führen. Nun können sich die Wenigsten vorstellen, wie groß eine Abweichung um ein Grad ist. Ich verwende daher gern das Bild einer analogen Uhr. Springt sie von 12.00 Uhr auf 12.01 Uhr, so verändert sich die Position des Minutenzeigers auf dem Ziffernblatt dabei bereits um 6 Grad. Es dürfte jedem klar sein, dass bei einer nicht computergestützten rein „händischen“ Operation eine Präzision, die nur einem Sechstel dieses Wertes entspricht, kaum zu erreichen ist.

Wie muss man sich das Arbeiten mit der Makoplasty vorstellen?

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Prof. Kraft: Die Makoplasty besteht aus drei Hauptmodulen: einer Planungsstation, einer hochauflösenden Kamera und einer äußerst präzisen Fräse. Das System zeichnet sich insbesondere durch seine Fähigkeit aus, die individuellen anatomischen Gegebenheiten jedes Patienten in vollem Umfang zu berücksichtigen. Noch bevor ein einziger Schnitt am Knochen vorgenommen wird, kann der Chirurg bereits die postoperative Kinematik des Gelenks simulieren. Anhand dieser Simulation kann das Bett für die Prothese äußerst präzise gefräst werden, was sonst praktisch unmöglich wäre. Die Fräse stoppt automatisch bei Abweichungen vom Plan, um eine Überentfernung von Knochen und die Bildung von Stufen im Gelenk zu vermeiden. Das ist sehr wichtig, denn besonders beim Knie ist das Knochenangebot für Mehr Sicherheit in der Endoprothetik Robotergestützter Gelenkersatz am Helios Klinikum Krefeld Der Siegeszug der Roboter-Unterstützung in der Endoprothetik ist nicht mehr aufzuhalten. Reproduzierbare Ergebnisse, geringere Komplikationen und größere Patientenzufriedenheit sprechen eine deutliche Sprache. Gewissermaßen an vorderster Front arbeiten Chefarzt Prof. Dr. Clayton N. Kraft vom Ortho-Campus / Helios Klinikum Krefeld und sein Team. Mit der Makoplasty setzen sie die gleiche bahnbrechende Technologie wie die Mayo Klinik oder das Hospital for Special Surgery in New York ein. die Verankerung der Prothese ja nicht beliebig groß: Je weniger Knochen zur Verfügung steht, desto komplexer werden daher die Anforderungen an den Operateur. Der Einsatz der Makoplasty führt auf diese Weise zu einem äußerst exakten Einbau der Prothese, wodurch später eine natürliche Gelenkbewegung zwischen Oberschenkel und Unterschenkel erreicht wird – und zwar weitgehend unabhängig vom Erfahrungsschatz des Operateurs. Der Roboter kann zwar nicht allein operieren, aber er bewahrt den Arzt vor Ungenauigkeiten, die in früheren Zeiten möglicherweise ein nicht optimales Ergebnis zur Folge gehabt hätten.

Wie groß ist der Unterschied zu herkömmlich eingesetzten Endoprothesen in der Praxis?

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Prof. Kraft (re.) und Dr. Hachenberg im OP-Saal am Ortho-Campus

Prof. Kraft: Immens – deshalb führen wir seit etwa zwei Jahren über 90 Prozent der Eingriffe mithilfe der Makoplasty durch. Wir erreichen praktisch ausnahmslos gerade Beinachsen mit einer Abweichung unter einem Grad und eine hervorragende Beuge- und Streckfähigkeit. Die Präzision verhindert einen Überstand der Prothese, sodass eine sehr gute Abdeckung auf dem Tibiaplateau erreicht wird. Indem wir die natürliche Biomechanik des Knies besser nachahmen, erzielen wir eine hohe Stabilität und Sicherheit, die auch die Patienten bemerken. Ihre Zufriedenheit ist daher durchweg sehr hoch.

Robotergestützten Eingriffen eilt aber ja der Ruf voraus, dass die höhere Genauigkeit mit einer längeren Operationsdauer erkauft werden muss.

Prof. Kraft: Das ist kaum noch der Fall, da ja die meisten früher während des Eingriffs anfallenden Abstimmungen und gegebenenfalls Anpassungen nicht mehr nötig sind bzw. bereits vorher bei der Mako-Planung anhand der CT-Aufnahmen berücksichtigt wurden. Unsere OP-Dauer liegt typischerweise im Bereich von 50-60 Minuten, also im Bereich händischer Eingriffe.

Nach rund 1.300 erfolgreichen Eingriffen am Knie setzen Sie die Makoplasty nun auch bei Hüftoperationen ein. Wo liegen hier die Vorteile?

Prof. Kraft: Diese liegen besonders im Bereich der Positionierung der Hüftpfanne. So kann ein Anschlagen des Hüftkopfes am Pfannenrand sicher vermieden werden. Auch die Kontrolle der Beinlänge ist sehr viel besser als bei herkömmlichen Operationen, sodass es nur noch selten zu einer Verkürzung mit der Notwendigkeit eines späteren Schuhausgleichs kommt.

Wie schnell sind die Patienten nach einem Mako-Eingriff wieder auf den Beinen?

Prof. Kraft: Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren nach den Grundsätzen der „Fast track recovery“. Das ist ein Ansatz zur postoperativen Versorgung, der darauf abzielt, die Erholungszeit der Patienten zu verkürzen und ihre Selbstständigkeit nach der Operation zu fördern. Unsere Patienten werden bereits wenige Stunden nach dem Eingriff mobilisiert und stehen auf. Der multidisziplinäre Ansatz umfasst aber nicht nur eine frühzeitige Mobilisierung und physiotherapeutische Unterstützung, sondern auch ein intraoperatives Schmerzmanagement. So überbrücken wir die frühere Hauptschmerzphase nach der Operation und erreichen eine frühere Rückkehr der Patienten zu ihren normalen Aktivitäten. Für Betroffene ab 70 Jahren, die eventuell noch unteren anderen Erkrankungen leiden und etwas mehr Zeit benötigen, bieten wir in Zusammenarbeit mit der Geriatrie einen anderen Behandlungspfad an: Senior Track.

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Chefarzt Prof. Dr. med. Clayton N. Kraft

Helios Klinikum Krefeld
Ortho-Campus Zentrum für Endoprothetik Region Rhein-Ruhr

Fette Henn 50
47839 Krefeld-Hüls
Telefon: (02151) 739-6620 kontakt.orthocampus@heliosgesundheit.de
www.ortho-campus.de