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Kurzschaftprothese + AMIS-Technik

Jüngere Patienten mit Hüftgelenksarthrosen müssen sich nicht mehr so lange quälen. Während man früher immer dazu geraten hat sich so spät wie möglich operieren zu lassen, und den Arthroseschmerz noch auszuhalten, können wir heutzutage dank schonender Ope- rationsverfahren in Kombination mit Kurzschaftprothesen schon viel früher Abhilfe schaffen, wie Dr. Sträter, Chefarzt am St.Vincenz-Hospital in Datteln, weiß. Dank der geschickten Kombination minimalinvasiver Operationsmethoden mit fortschrittlichen Kurzschaftprothesen schafft er optimale Bedingungen für eine langfristige Versorgung seiner Patienten.

Dr. Sträter: Auch die hochwertigsten Hüftgelenkprothesen können irgendwann auslockern. In den meisten Fällen liegt das jedoch nicht an einem Versagen des Implantats. Durch biologische Umbauprozesse kann sich der Knochen im Laufe der Zeit zurückziehen, wodurch die Prothese nicht mehr stabil sitzt. Deshalb ist es umso bedeutender, dass nach dem Entfernen der gelockerten Prothese noch ausreichend Knochenmasse vorhanden ist, um ein neues Implantat sicher zu verankern.

Dr. Sträter: Die einfache Gleichung lautet: Je weniger Knochen bei der Erstimplantation geopfert werden muss, desto mehr bleibt für spätere Eingriffe erhalten. Aus diesem Grund greifen wir, wo immer möglich, auf Kurzschaftprothesen zurück, die nur eine minimale Knochenresektion erfordern. Diese Entscheidung ermöglicht es, später bei 14 möglichen Folgeeingriffen noch eine „normale“ Prothese zu verwenden, auch wenn wir heute natürlich eine Standzeit von vielen Jahrzehnten anstreben. Zusätzlich setzen wir auf die muskel- und gewebsschonende AMIS-Technik. Das Verfahren ist für fast alle Patienten geeignet. Diese Entwicklung verspricht nicht nur eine erhöhte Lebensdauer der Prothesen, sondern auch eine deutlich schnellere Genesung und weniger postoperative Beschwerden.

Dr. Sträter: Die AMIS-Methode (antero-lateraler minimal-invasiver Zugang) hat die Hüftchirurgie revolutioniert, indem sie einen Zugang von vorn ermöglicht. Im Gegensatz zu anderen Verfahren werden bei der AMIS-Technik Nerven, Muskeln oder Sehnen nicht durchtrennt, sondern lediglich mit OP-Haken zur Seite gehalten. Diese Vorgehensweise gewährt eine ausgezeichnete Sicht auf die Hüftpfanne und den Hüftkopf, was die Auswahl des optimalen Implantattyps für eine individuelle Patientenversorgung ermöglicht. Nach dem Einsetzen der Prothese schließen sich die zur Seite gehaltenen Muskeln wie ein Vorhang vor dem Gelenk, wodurch lediglich ein Hautschnitt von etwa 8-10 cm vernäht werden muss. Dieser minimalinvasive Zugang minimiert nicht nur das Trauma für das umliegende Gewebe, sondern bietet auch eine Reihe weiterer Vorteile. So ist durch die geringfügige Gewebeverletzung der Blutverlust minimal: Die Patienten verlieren im Durchschnitt lediglich etwa 0,3 Liter Blut. Dieser geringe Blutverlust macht die früher übliche Eigenblutspende vor der Operation überflüssig. Die AMIS-Methode wird daher auch von Religionsgemeinschaften wie den Zeugen Jehovas stark nachgefragt, die eine Bluttransfusion ablehnen. Doch nicht nur aus religiösen Gründen ist der geringe Blutverlust von Vorteil – medizinisch betrachtet sind die Patienten dadurch wesentlich weniger geschwächt als früher.

MUSKELKRAFT ERHALTEN UND LANGZEITMOBILITÄT SICHERN MIT DER AMIS-METHODE

Ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg einer Hüftoperation liegt in der Schonung der abspreizenden Hüftmuskulatur und der das Operationsgebiet kreuzenden Nerven. Auch die Verwendung einer Kurzschaftprothese spielt dabei eine entscheidende Rolle: Sie sorgt dafür, dass bei einer späteren Wechseloperation ausreichend Knochen vorhanden ist, um die Folgeprothese sicher zu verankern. Dieser Ansatz ist ausschlaggebend, um die Langzeitmobilität zu gewährleisten und die Grundlage für spätere Behandlungen zu sichern.

Dr. Sträter: Einer der größten Vorteile der AMIS-Methode im Vergleich zu herkömmlichen Operationsverfahren ist die schnellere Rehabilitation. Die Patienten stehen bereits wenige Stunden nach dem Eingriff zum ersten Mal auf und können sich mit Gehstützen fortbewegen. Diese dienen nur zur Sicherheit und sind hauptsächlich für den „Kopf“ da – das operierte Bein verliert ja praktisch keine Kraft! Viele unserer Patienten können schon nach wenigen Tagen eigenständig und ohne Unterstützung laufen, was ein bemerkenswerter Unterschied zu konventionellen Operationsmethoden ist. Die AMIS-Methode ermöglicht somit eine deutlich schnellere Rückkehr zur Mobilität und fördert eine frühe Unabhängigkeit der Patienten, die schnell zur gewohnten Lebensqualität zurückfinden.

Dr. Sträter: Bei vielen Patienten ist absehbar, dass auch das andere Hüftgelenk in naher Zukunft ersetzt werden muss. Dann können in einem einzigen etwas längeren Eingriff beide Hüften operiert werden. Im Vergleich zu zwei separaten Operationen ist das Gesamtrisiko deutlich geringer und damit eine effiziente Alternative. Es ist aber wichtig zu betonen, dass wir nur dann beide Hüften operieren, wenn die Notwendigkeit der zweiten Operation ohnehin bereits feststeht, und nicht etwa „prophylaktisch“.

St. Vincenz-Krankenhaus

Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med. Marco Sträter

Rottstr. 11
45711 Datteln

Tel.: 02363 / 108-20 31
ortho-unfall@vincenz-datteln.de
www.vincenz-datteln.de

AMIS-Referenzarzt Dr. Marco Sträter
AMIS-Referenzarzt Dr. Marco Sträter