Die PRP-Therapie
PRP steht für „platelet rich plasma“, also blutplättchenreiches Plasma, und ist ein Verfahren auf Basis der Stammzellforschung. Dem Patienten werden wenige Milliliter Blut entnommen, aus denen mittels Zentrifugieren ein thrombozytenreiches Plasma gewonnen wird. Unsere Thrombozyten, also Blutplättchen, sind besonders reich an Gewebewachstumsfaktoren und daher so etwas wie „Reparaturbeauftragte“. Wenn das PRP etwa zwei bis drei Millimeter tief in die Kopfhaut gespritzt wird, kann die folgende, autologe Zellregeneration Haarausfall stoppen und das Haarwachstum anregen. An der behandelten Stelle bildet der Körper außerdem neues Kollagen und neue Hyaluronsäure. Dies hydratisiert und verfeinert das Hautbild.
Die Ursachen sind häufig hormoneller Natur
Die häufigste Ursache für Haarausfall sind erbliche oder hormonelle Gründe, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Medikamente, Mangelzustände oder Vergiftungen sind seltener. Nicht jede Art von Haarausfall lässt sich gleich gut therapieren, daher gibt es verschiedene Möglichkeiten. Viele Behandlungsmethoden, wie zum Beispiel mit Hormonen, können Nebenwirkungen wie unerwünschten Haarwuchs im Gesicht bei Frauen, Erektionsstörungen bei Männern oder erhöhte Leberwerte auslösen. Darum kann die PRP-Therapie eine schonende Alternative darstellen.
Keine allergischen Reaktionen
Bei dem Blutplasma handelt es sich ausschließlich um körpereigene Stoffe. Daher kann es kaum zu allergischen Reaktionen kommen. Darin unterscheidet sich die Methode von Behandlungen mit Botox, einem Zellgift, das die jeweilige Körperstelle betäubt, oder Hyaluronsäure. In der Sportmedizin und Orthopädie wird die PRP-Therapie bereits seit vielen Jahren eingesetzt, um die Regenerationszeit von Profisportlern zu verkürzen, die Leistung zu erhöhen und Gelenkbeschwerden zu behandeln. PRP hat zudem den kosmetischen Effekt, dass es Falten deutlich reduzieren kann.
Gute Verträglichkeit
Im Allgemeinen sind die PRP-Behandlungen gut verträglich. Allerdings sollten bis eine Woche vor der Behandlung keine Blutverdünner, zum Beispiel Aspirin oder Ibuprofen, eingenommen werden und zwei Wochen danach sollte starke Sonneneinstrahlung vermieden werden. Gegen die Behandlung sprechen nur ernstere Erkrankungen wie Krebs, Hepatitis, HIV, Autoimmunerkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen. Um einen idealen und langanhaltenden Behandlungserfolg zu erzielen, sollte die Therapie regelmäßig wiederholt werden. Eine Sitzung dauert ca. 45 Minuten und kann alle vier Wochen wiederholt werden.
von Michael Reuß
Fragen und Antworten
Bei welcher Art Haarausfall wirkt die PRP besonders gut?
Am besten wirkt die Therapie bei androgenetischem und kreisrundem Haarausfall.
Sind bei der PRP-Therapie Nebenwirkungen zu befürchten?
Da es sich letztlich um eine Variante der Eigenblutbehandlung handelt, treten praktisch kaum Nebenwirkungen auf.