Bewegungserhaltende Therapiemöglichkeiten im Bereich der Halswirbelsäule
Der Nacken fühlt sich völlig verhärtet an, jede Bewegung schmerzt und strahlt bis in die Arme aus, Kopfschmerzen und Schwindel sind häufig: Die Diagnose „Halswirbelsäulen-Syndrom“ kann viele Ursachen haben, von chronisch verspannter Muskulatur oder Fehlbelastungen bis hin zum Bandscheibenvorfall. Gerade der Gebrauch von Smartphone und Computer und die damit verbundene vorgebeugte Haltung, belasten den Kopf-Nacken-Schulter-Bereich unnatürlich. Die Folge ist immer stärkerer Verschleiß der Halswirbelsäule in immer jüngeren Jahren. Dr. med. Ardavan Ardeshiri ist Facharzt für Neurochirurgie in der Neurochirurgie am Gasteig in München und kennt die Problematik. Er bietet sowohl konservative als auch operative Hilfe.
Herr Dr. Ardeshiri, muss ein Bandscheibenvorfall immer gleich operiert werden?
Dr. Ardeshiri: Nein, Operationen machen nur rund 10 Prozent der Fälle aus. Zunächst werden immer alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft. Wir bieten da unter anderem Stoßwellenbehandlung, Magnetfeldtherapie – die sich gerade bei Muskelverspannungen bewähren – und minimalinvasive Injektionstechniken, also z. B. Eigenblutbehandlung, an.
Wie hilft die Eigenblutbehandlung beim HWS-Syndrom?
Dr. Ardeshiri: Diese Therapieform wird vor allem bei Arthroseschmerzen der Wirbelsäule und Bandscheibenvorfällen eingesetzt. Dem Betroffenen wird eine geringe Menge Blut entnommen, das in seine Bestandteile aufgespalten wird. Die besonders heilungsfördernden Anteile werden den Betroffenen an der Beschwerden verursachenden Stelle wieder injiziert. So soll die Heilung des Körpers beschleunigt werden. Der unschätzbare Vorteil ist, dass körpereigenes Material verwendet wird und dadurch keine Nebenwirkungen, wie z. B. Allergien auftreten können.
Wenn doch der operative Einsatz einer Prothese erforderlich ist, wie gehen Sie vor?
Dr. Ardeshiri: Der Eingriff erfolgt immer so minimalinvasiv wie möglich, dadurch sind unsere Patienten eigentlich sofort nach dem Eingriff wieder mobil. Die Eingriffsdauer richtet sich nach der Menge der betroffenen Segmente, meist zwischen 45 und 80 Minuten. Nach gut zwei Wochen sind leichte Bürotätigkeiten möglich, nach vier Wochen leichter Sport und nach acht Wochen auch stärkste Sportarten.
Welche Prothesen verwenden Sie für den Bandscheibenersatz?
Dr. Ardeshiri: Es gibt sehr viele verschiedene Implantattypen, wir haben uns auf die modernen Prothesen von Dymicron spezialisiert. Diese Prothesen bestehen aus Karbon und Diamant, sodass keine Abnutzungserscheinungen zu erwarten sind. Darauf weisen auch unsere derzeit laufenden Studien zu Langzeiterfolgen hin. Aktuell kann man bei Bandscheibenprothesen von einer Haltbarkeit von etwa 10 Jahren sprechen. Klassischerweise wird die Halswirbelsäule versteift, doch das hat den Nachteil, dass die Höhe der Bandscheibe „entfällt“ und die Beweglichkeit stark abnimmt. Dadurch können benachbarte Segmente über die Jahre stärker verschleißen, was dann eine erneute Operation nach sich zieht – das wollen wir natürlich vermeiden. Mit der Bandscheibenprothese können wir die Beweglichkeit erhalten. In der Neurochirurgie am Gasteig führen wir diesen Eingriff mehr als hundert Mal im Jahr durch und sind damit im süddeutschen Raum als Zentrum bekannt.
Dr. med. Ardavan Ardeshiri
Facharzt für Neurochirurgie
Neurochirurgie am Gasteig
Rosenheimer Str. 30
81669 München
Tel: 089 / 66 66 33 900
Fax: 089 / 66 66 33 933
ardeshiri@neurochirurgie-am-gasteig.de
Dr. med. Ardavan Ardeshiri,
Leitender Arzt – Wirbelsäulenchirurgie –
Paracelsus-Klinik München