Aktuelle Patientenleitlinie zum nichtspezifischen Kreuzschmerz
Nichtspezifische Kreuzschmerzen lassen sich am besten mit Bewegung besiegen. Dies ist eine der Kernbotschaften der aktuellen Patientenleitlinie „Kreuzschmerz“ (PatientenLeitlinie zur Nationalen VersorgungsLeitlinie Kreuzschmerz (nvl-007)), die von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. herausgegeben wurde.
Nichtspezifisch bedeutet, dass der Arzt keine gefährlichen Ursachen wie z. B. einen Tumor oder eine Nervenschädigung für die Rückenschmerzen ausfindig machen kann, die spezielle weitere Maßnahmen erfordern. Um akute nichtspezifische Kreuzschmerzen in den Griff zu bekommen, empfehlen die Experten, die täglichen Aktivitäten beizubehalten und sich nicht ins Bett zu legen und zu schonen. Zwar sollten rückenbelastende Tätigkeiten, wie Umzugskartons tragen, vermieden werden, Bewegung, z. B. in Form eines Spaziergangs, trägt jedoch zur Besserung bei. Drohen nichtspezifische Kreuzschmerzen chronisch zu werden, empfiehlt die Leitlinie, mögliche seelische Belastungen als Auslöser in Betracht zu ziehen und in die Therapie mit einzubeziehen. Bei bereits chronifizierten Kreuzschmerzen ohne spezifische Ursache rät die Leitlinie zu einer multimodalen Therapie, wenn andere Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg erbringen. Eine multimodale Therapie setzt sich z. B. aus Bewegung und psychologischen Therapieaspekten, Schmerzmitteln und Maßnahmen zur Stressbewältigung zusammen.
aus ORTHOpress 3 /18