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Schritt für Schritt zum gesunden Fuß

Interview mit Dr. Christian Scholz: Hallux valgus und moderne Behandlungsmethoden
Schritt für Schritt zum gesunden Fuß
Vorfußerkrankungen zählen zu den häufigsten orthopädischen Beschwerden und betreffen einen großen Teil der Bevölkerung. Am häufigsten kommt dabei der Senk-Spreizfuß mit dem sich daraus ergebenden Hallux valgus vor. Dr. Christian Scholz, Leiter des Fußzentrums der Caritas Kliniken Berlin, gibt Einblicke in Ursachen, Häufigkeit und moderne Behandlungsmethoden.
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Herr Dr. Scholz, was genau ist ein Hallux valgus, und wer kann diese Erkrankung bekommen?

Dr. Scholz: Beim Hallux valgus, oft auch als „Ballenzeh“ bezeichnet, weicht der große Zeh nach außen ab und der Mittelfußknochen dreht sich nach innen. Dies führt zu einer sichtbaren Verformung des Fußes und einer Funktionsbeeinträchtigung des Vorfußes. Häufig kommt es aufgrund des vorgewölbten Ballens zu Druckstellen, die das Tragen normaler Schuhe unmöglich machen. Etwa 23 Prozent der Erwachsenen zwischen 18 und 65 Jahren und bis zu 35 Prozent der über 65-Jährigen sind betroffen. Frauen leiden bis zu neunmal häufiger darunter als Männer.

Was sind die Hauptursachen für diese Vorfußerkrankung?

Dr. Scholz: Man geht heute davon aus, dass die häufigsten Ursachen für einen Hallux valgus in einer genetischen Veranlagung zu suchen sind. Anders als früher oft kolportiert, spielen enges Schuhwerk oder auch das Auftragen der Schuhe von älteren Geschwisterkindern nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings tragen auch eine Überbeweglichkeit des Fußskeletts und eine schwache Fußmuskulatur dazu bei. Besteht bereits eine Neigung zum Hallux, kann das Tragen von hohen oder engen Schuhen diese natürlich begünstigen.

Ist ein Hallux valgus immer schmerzhaft?

Dr. Scholz: Das hängt stark von der Ausprägung ab. Oft kommt es im Verlauf relativ rasch dazu, dass nicht mehr korrekt über den ersten Strahl – also die große Zehe – abgerollt werden kann. Das führt dann dazu, dass die Mittelfußköpfchen der benachbarten Zehen überlastet werden und jeder Schritt stark schmerzt.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Muss ein Hallux immer operiert werden?

Dr. Scholz: In unserem Zentrum ist es so, dass wir – außer bei einer von vornherein sichtbaren extremen Fehlstellung – immer eine konservative Therapie durchführen, bevor über einen operativen Eingriff nachgedacht wird. Dazu gehört in erster Linie die Einlagenversorgung, um die schmerzenden Mittelfußköpfchen zu entlasten und ein normales Gehen zu ermöglichen. Besonders bei jungen PatientInnen kann eine Kräftigung der Muskulatur und der Faszien durch entsprechende Physiotherapie oder Spiraldynamik das Fortschreiten der Fehlstellung verlangsamen und so dafür sorgen, dass möglichst geringe Beschwerden auftreten.

Was ist, wenn doch operiert werden muss? Welche Methoden setzen Sie im Fußzentrum der Caritas Kliniken Berlin ein?

Dr. Scholz: Bei einer Hallux-Operation wird die Fehlstellung des Knochens korrigiert, indem der erste Mittelfußknochen in eine neue Position gebracht und stabilisiert wird. Hierbei gibt es verschiedene Operationsverfahren, die je nach Ausprägung des Hallux valgus und den individuellen Gegebenheiten des Patienten angewendet werden. Wir legen großen Wert darauf, dass es nicht „den“ Eingriff gibt, mit dem allen Patienten geholfen werden kann. Wichtig ist, möglichst viel Gewebe zu schonen und die PatientInnen schnell wieder zu mobilisieren.

Das Caritas Fußzentrum Berlin bietet an seinen zwei Standorten in der Caritas-Klinik Dominikus in Reinickendorf und der Caritas-Klinik Maria Heimsuchung in Pankow eine umfassende Vor- und Rückfußversorgung an. Hier reicht das Spektrum von gelenkerhaltenden Therapien über moderne Knorpelersatzverfahren bis hin zum endoprothetischen Ersatz des oberen Sprunggelenks.

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Kontakt:
Caritas Fußzentrum Reinickendorf
Kurhausstr. 30, 13467 Berlin
Tel.: 030 – 4092-521
E-Mail: ortho-unfall@caritas-klinik-pankow.de