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Quälende Rückenschmerzen beenden – Interview mit Dr. med. Johannes Lang

Orthopäde

Dr. Johannes Lang ist Leitender Arzt für Neurochirurgische Wirbelsäulenchirurgie am Marienhospital in Erwitte. Er setzt seit mehreren Jahren bei anhaltenden ISG-Beschwerden die iFuse-3DImplantate von SI-Bone ein.

Wie kann man chronische Schmerzen im Iliosakralgelenk behandeln?

Dr. Lang: Es gibt eine ganze Reihe von konservativen Maßnahmen, mit denen man versuchen kann, die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Dazu zählen vor allem eine angepasste Physiotherapie, aber auch die Verödung der schmerzleitenden Nerven durch Kryotherapie oder eine Radiofrequenzsonde. Leider kann man damit aber nicht bei allen Patienten die Schmerzen dauerhaft beseitigen. Auch herkömmliche Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR wirken bei ISGSchmerzen eher schlecht. Als Faustregel kann darüber hinaus gelten, dass die Erfolge der konservativen Therapie mit dem Alter abnehmen. Das liegt daran, dass zum einen der degenerative Anteil der Beschwerden zunimmt, zum anderen bestimme Therapiemöglichkeiten oft nicht mehr infrage kommen, sei es durch Komorbiditäten oder auch aufgrund abnehmender Mobilität oder generell anderer Lebensumstände, die einen Zugang zu möglichen Behandlungen erschweren.

Für welche Patienten kommen die iFuse-3D-Implantate in Betracht?

Dr. Lang: Zunächst ist es wichtig festzustellen, ob die Beschwerden tatsächlich vom Iliosakralgelenk herrühren. Zwar geht man heute davon aus, dass es bei über 80 Prozent aller Rückenbeschwerden zu einer ISG-Beteiligung kommt – es gibt jedoch eine ganze Reihe von Schmerzzuständen, die in der ISG-Region zu Schmerzen führen, ihren Ursprung jedoch z. B. im Hüftgelenk haben. Wir versuchen daher erst einmal durch klinische Provokationstests und ggf. Infiltrationen, die Diagnose zu erhärten. Bevor wir eine Implantation in Betracht ziehen, müssen wir aber immer auch die Schmerzhistorie und die Anforderungen des Patienten an den Alltag beachten. In der Praxis hat sich gezeigt, dass wir bei ungefähr 10 Prozent der Patienten mit verifiziertem ISG-Syndrom durch konservative Mittel keine ausreichende Linderung erzielen können, sodass sich eine Versorgung mit den iFuse- 3D-Implantaten anbietet.

Wie funktioniert der Einsatz der Implantate?

Dr. Lang: Nach einem etwa 3 cm langen Hautschnitt werden die Implantate minimalinvasiv unter Bildwandlerkontrolle eingesetzt. Die dreieckigen Implantate zeichnen sich durch eine hohe Primärstabilität aus, sodass auch eine manifeste Osteoporose nur in seltenen Fällen eine Kontraindikation zur Versorgung darstellt. Mit dem Eingriff erreichen wir sofort eine hohe Rotationsstabilität, welche das schmerzende ISG beruhigt. Durch die Schmerzlinderung kommt es bei vielen Patienten zu einer klaren Zunahme der Aktivität, auch wenn sie die operierte Seite noch mindestens sechs Wochen lang durch Gehstützen entlasten sollten. Wird dies konsequent beachtet, so ist die Lockerungsrate sehr gering. Etwa 6-10 Prozent der Patienten versorgen wir später in einem weiteren Eingriff auch auf der anderen Seite, da sich arthrotische Veränderungen in der Regel nicht auf eine Seite beschränken.

Wenn alle Voraussetzungen stimmen, wie hoch sind dann Ihrer Erfahrung nach die Erfolgsaussichten?

Dr. Lang: Wir verzeichnen tatsächlich eine Zufriedenheitsrate von knapp 90 Prozent. Dabei spielt neben dem Implantat auch entsprechende Erfahrung mit den chirurgischen Techniken am Iliosakralgelenk eine entscheidende Rolle. In den Händen des versierten Operateurs steht damit eine hervorragende und schonende Behandlungsoption zur Verfügung.

Marien-Hospital Erwitte

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