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QUÄLENDE RÜCKENSCHMERZEN BEENDEN – Interview mit Dr. med. Jörg Beardi

si bone j beardi

Dr. med. Jörg Beardi ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin des Agaplesion Elisabethenstifts Darmstadt. Er setzt bereits seit einigen Jahren die iFuse-3D-Implantate zur Beruhigung des Iliosakralgelenks ein.

Frauen sind häufiger als Männer von einem ISG-Syndrom betroffen. Woran liegt das?

Dr. Beardi: Neben anatomischen Unterschieden können auch hormonelle Veränderungen, z. B. durch eine Schwangerschaft, eine Rolle spielen. Das Bindegewebe und die Bänder werden weicher und geben nicht mehr so viel Halt. Insbesondere nach einer Geburt kann es bei Frauen zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Verbindungsstelle zwischen Kreuzbein und Darmbein kommen, etwa dann, wenn durch eine lange und schwere Geburt eine hohe Belastung auf das Becken ausgeübt wurde. Auch osteoporotische Veränderungen, die ja bei Frauen häufiger als bei Männern vorkommen, können zu einer anhaltenden Instabilität des ISG führen, welche dann chronische Rückenschmerzen verursacht.

Zunächst einmal sollte versucht werden, diese Beschwerden durch konservative Behandlungsmethoden in den Griff zu bekommen. Welche sind das?

Dr. Beardi: Herkömmliche Schmerzmittel und eine angepasste Physiotherapie reichen bei den meisten Patienten aus. Allerdings gibt es natürlich einen gewissen Prozentsatz an Patienten, bei denen sich die Schmerzen als therapieresistent herausstellen.

Bei welchen Patienten kommt ein Einsatz der iFuse-3D-Implantate in Betracht?

Dr. Beardi: Die Stabilisierung des Iliosakralgelenks ist im Wesentlichen eine in der Alterstraumatologie eingesetzte Technik. Sie kommt zum Beispiel bei Frakturen des Sakrums zum Einsatz, aber auch bei degenerativen Erkrankungen wie chronischer Instabilität und Schmerzzuständen bei ISG-Arthrose. Insbesondere bei einer Überbeweglichkeit kommt es auch ohne Arthrose oft zu einem schmerzhaften, langanhaltenden Knochenmarksödem. Mit den iFuse-3D-Implantaten gibt es jetzt eine gute Möglichkeit, die Beschwerden dauerhaft zu lindern.

Was ist der Vorteil der iFuse-3D-Implantate gegenüber anderen Verfahren?

Dr. Beardi: Durch ihre besondere Form und den porösen Plasmaspray-Überzug nehmen die iFuse-3D-Implantate die entstehenden Kräfte wesentlich besser auf als die früher üblichen schmalen Schrauben. Es kommt daher zu einer sofortigen Ruhigstellung, sodass praktisch sofort eine schmerzabhängige Belastung ohne weitere Hilfsmittel oder Rehabilitation wieder möglich ist. Bei anderen Verfahren ist oft eine monatelange Entlastung notwendig. Darüber hinaus handelt es sich um ein sehr sicheres Verfahren mit geringem Komplikationsprofil, da die großvolumigen Implantate nur kurzstreckig die ISG-Fuge überbrücken müssen. Durch die relativ große Entfernung zu den Neuroforamina ist das Risiko einer Nervirritation sehr gering.

Kommt es durch die Ruhigstellung des ISG zu einer Einschränkung der Beweglichkeit?

Dr. Beardi: Nein. Das Iliosakralgelenk kann anders als die Wirbelsäule nicht bewusst bewegt werden und hat im gesunden Zustand nur einen sehr geringen Bewegungsspielraum von weniger als 2 mm. Eine ISG-Fusion ist daher nicht mit einer Versteifung an der Lendenwirbelsäule oder eines anderen Gelenks zu vergleichen. Im Gegenteil – durch die Ruhigstellung werden die Patienten in der Regel wieder beweglicher, da sie wesentlich schmerzgelindert sind und so aus ihrer Schonhaltung herausfinden.

AGAPLESION ELISABETHENSTIFT
Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin
Landgraf-Georg-Str. 100
64287 Darmstadt
Tel.: 06151 / 403 21 – 01 oder 06151 / 403 21 – 09
www.agaplesion-elisabethenstift.de

SI-BONE Deutschland GmbH

Tel.: 0621 / 97 68 60 – 00
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