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Krankheitsbilder

Moderne iFuse-Implantate stabilisieren das Iliosakralgelenk

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Zu den unangenehmsten und langwierigsten orthopädischen Erkrankungen gehört das ISG-Syndrom, das nachweislich für rund ein Viertel aller Rückenschmerzen verantwortlich ist. Es entsteht, wenn zwischen Wirbelsäule und Beckenschaufel schmerzhafte Mikrobewegungen auftreten. Bis zur richtigen Diagnose ist es dabei oft ein langer Weg, denn meist werden erst einmal andere Ursachen wie Bandscheibenprobleme oder Ischiasschmerzen für die anhaltenden Beschwerden verantwortlich gemacht. Dabei könnte vielen Patienten mit den langjährig klinisch bewährten iFuse-3D-Implantaten von SI-BONE geholfen werden.

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Auch wenn die tatsächliche Beweglichkeit des Iliosakralgelenks mit maximal etwa 4° sehr viel geringer ist als bei anderen Gelenken, besitzt es dennoch auch auf jeder Seite knorpelige Gelenkpartner, die im gesunden Zustand verhindern, dass Knochen auf Knochen reibt. Der Unterschied zu einem Kugelgelenk wie der Hüfte liegt jedoch darin, dass die Oberfläche des Iliosakralgelenks eher unregelmäßig beschaffen ist. Kleinste Vorsprünge können unter ungünstigen Umständen daher auch bei geringster Bewegung zu starken Schmerzen führen.

Oft ist der Schmerz als Hüftschmerz getarnt

Häufig empfinden Betroffene den ISG-Schmerz allerdings nicht unmittelbar dort, wo er entsteht. Besonders im fortgeschrittenen Alter lassen die einseitigen Beschwerden oft an eine Hüftarthrose oder auch Bandscheiben- und Ischiasprobleme denken. Allerdings ist ein Ruheschmerz wie bei einer Arthrose zunächst eher selten. Schmerzhaft sind dagegen das Aufstehen aus liegender oder sitzender Position oder auch das Vornüberbeugen und Hochheben von Lasten wie etwa eines Wasserkastens. Üblicherweise nehmen die Schmerzen dabei im Tagesverlauf zu. Als besonders schmerzhaft wird das Aufrichten aus einer vornübergebeugten oder hockenden Tätigkeit sowie längeres Stehen empfunden. Meist treten die Schmerzen nur einseitig auf, sodass geschulte Beobachter unbewusste Schmerzvermeidungsstrategien entdecken können. Typisch für Menschen mit ISG-Syndrom ist beispielsweise das seitlich versetzte Sitzen mit zur Seite gelehntem Oberkörper, um die schmerzenden Gelenkflächen auseinander zu ziehen.

Die Ursachen können vielfältig sein

Oft tritt initial zunächst eine akute ISG-Blockade auf, die sich über Monate und Jahre dann zu einem ISG-Syndrom manifestiert. Dabei gibt es viele verschiedene Ursachen, die dazu führen können. Stürze auf das Steißbein oder den unteren Rücken, können wie auch Unfälle oder Schwangerschaften genauso dafür verantwortlich sein wie altersbedingte Verschleißerscheinungen oder frühere Wirbelsäulenoperationen – insbesondere Versteifungen. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer, da bei ihnen hormonelle Einflüsse eine Lockerung des Bindegewebes bewirken können. Besteht der Verdacht auf ein ISG-Syndrom, so kann nach der klinischen Untersuchung der Schmerz durch sogenannte Provokationstests sicher bestimmt werden, bei denen der behandelnde Arzt gezielt Druck auf bestimmte Bereiche des Iliosakralgelenks ausübt. Mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder MRT lässt sich ein ISG-Syndrom dagegen nicht darstellen.

Konservative Behandlung oft erfolglos

Zunächst wird immer versucht werden, die Beschwerden mit Schmerzmitteln, Infiltrationen und Krankengymnastik zu lindern. In vielen Fällen ist dies jedoch nicht möglich, sodass die Schmerzen nach kurzer Zeit wieder auftreten. Bis vor einiger Zeit wurde in solchen Fällen eine operative Versteifung des Iliosakralgelenks mittels Schraubsystemen vorgenommen. Der Eingriff warf jedoch häufig große Probleme auf, da dabei viel Weichteilgewebe verletzt wurde und der Genesungsprozess langwierig war. Mit den innovativen iFuse-3D-Implantaten von SI-BONE wird jetzt ein anderer Ansatz verfolgt. Dabei werden drei kleine Titanimplantate minimalinvasiv mit nur einem 2 - 3 cm großen Hautschnitt pressfit eingebracht. Das besondere Implantatdesign mit der dreieckigen Form führt zu einer hohen Primärstabilität, sodass eine sofortige Ruhigstellung des betroffenen Gelenks erreicht wird. Die poröse Oberfläche sorgt dafür, dass die Implantate innerhalb nur weniger Wochen schonend in den umgebenden Knochen einwachsen. Schon bald nach dem Eingriff können die Patienten ihre Alltagstätigkeiten wieder uneingeschränkt aufnehmen. Die iFuse-3D-Implantate von SI-BONE sind dabei seit über zehn Jahren bewährt: Über 80 klinische Publikationen, darunter zwei große randomisierte multizentrische Studien, bestätigen ihre hohe Erfolgsquote. Die Revisionsrate von nur 2,64 Prozent liegt weit unter der vergleichbarer Eingriffe, sodass alle Krankenkassen die Kosten für den Eingriff übernehmen.

Dr. Jan Schilling, Chefarzt der Abteilung für Wirbelsäulen- und Neurochirurgie am Tabea Krankenhaus in Hamburg zählt zu einer Reihe der Spezialisten mit einer großen Expertise bei der Implantation des iFuse-Systems. Warum dieses eine wertvolle Ergänzung im Therapiespektrum beim ISG-Syndrom darstellt, berichtet er im Folgenden.

Herr Dr. Schilling, weshalb wird das Illiosakralgelenk als Ursache für Rückenschmerzen oftmals nicht ermittelt?

Dr. Schilling: Wir vermuten, dass rund die Hälfte der Rückenschmerzen im Zusammenhang mit dem Illiosakralgelenk stehen. Trotzdem wird dies häufig nicht oder erst spät erkannt. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass das ISG-Syndrom in der Bildgebung – im Gegensatz zu einem Bandscheibenvorfall etwa – nicht eindeutig sichtbar ist. Dann wird aufgrund des ausbleibenden Befundes mittels Röntgen oder MRT nach anderen Ursachen gesucht oder sogar daraufhin behandelt. Um die Diagnose stellen zu können und andere Ursachen auszuschließen, ist insbesondere eine ausführliche klinische Untersuchung notwendig. Dabei spielen auch Tastuntersuchungen eine wesentliche Rolle.

Welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen bei einem ISG-Syndrom?

Dr. Schilling: Erst einmal sollten alle nicht-operativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden. Dazu zählen unter anderem Physiotherapie oder auch Infiltrationen oder Nervenverödungen mittels Radiofrequenz zur Schmerzlinderung. Bleiben diese Maßnahmen ohne Erfolg, kann eine ISG-Stabilisierung mittels der dreieckigen iFuse-Implantate in Betracht gezogen werden. Damit kann in der Regel eine deutliche Schmerzlinderung erfolgen.

Handelt es sich bei der Fusion um eine einseitige oder gleich beidseitige Versteifung? Wie sind die Ergebnisse damit?

Dr. Schilling: Meist reicht es, wenn nur eine Seite stabilisiert wird. Das iFuse-Verfahren weißt eine gute Studienlage auf und eine vielfach dokumentierte Überlegenheit gegenüber anderer Verfahren. Während in den USA vielfach vergleichbar früh eine operative Stabilisierung bei passender Indikation durchgeführt wird, ist man hierzulande eher noch zurückhaltender hinsichtlich beckenchirurgischer Eingriffe.

Dr. Jan Schilling

Krankenhaus Tabea
Wirbelsäulen- und Neurochirurgie Dr. Jan Schilling
Kösterbergstraße 32
22587 Hamburg
Tel.: 040 / 86 6 92 – 240
www.tabea-krankenhaus.de

SI-BONE Deutschland GmbH
Tel.: 0621 / 97 68 60 – 00
www.si-bone.de

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