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Krankheitsbilder

Mit dem Schmerzschrittmacher zurück ins Leben

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Mit dem Schmerzschrittmacher wieder zurück ins Leben – Behandlung von chronischen Rückenschmerzen

Chronische Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das einen großen Einfluss auf das tägliche Leben vieler Menschen hat. Jeder 5. Patient über 40 Jahre klagt allein in Deutschland über Rückenschmerzen. Besonders alarmierend ist, dass diese Schmerzen sich häufig nicht von selbst zurückbilden, sondern eher noch zunehmen und damit die Leistungsfähigkeit erheblich einschränken können. Der Alltag der Betroffenen ist oft von Bewegungs- und Aktivitätseinschränkungen geprägt, was nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das seelische Wohlbefinden beeinträchtigt.

Wenn Rückenschmerzen länger als 3 Monate andauern, spricht man von chronischen Rückenschmerzen. Die Behandlung chronischer Rückenschmerzen stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Denn so vielfältig wie die Ursachen, sind auch die Therapieansätze, die oft individuell angepasst werden müssen. Zu den häufigsten Behandlungsmöglichkeiten zählen Physiotherapie, medikamentöse Schmerzbehandlung und in zahlreichen Fällen auch operative Eingriffe. Doch trotz dieser vielfältigen Optionen sind eine große Anzahl von Patienten mit den Ergebnissen unzufrieden. Ein zentrales Problem besteht darin, dass die genaue Ursache der Schmerzen nicht immer eindeutig feststellbar ist, was die Wahl der richtigen Therapie erschwert. Zusätzlich spielen psychische und soziale Faktoren eine Rolle, die die Schmerzen verstärken können.

Neuromodulation

Neuromodulative Verfahren bieten eine effektive Möglichkeit zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen, insbesondere wenn herkömmliche Therapien wie Medikamente, Krankengymnastik, Physiotherapie, Schmerztherapien oder Operationen keine ausreichende Schmerzlinderung erbringen. Zu den bekanntesten Verfahren gehören die Rückenmarkstimulation (spinal cord stimulation, SCS). Dabei werden feine Elektroden in den Bereich der Wirbelsäule implantiert, die elektrische Impulse an das Rückenmark senden. Diese Impulse vermögen die Schmerzwahrnehmung im Gehirn zu verändern und die Schmerzen zu reduzieren. Es existieren mittlerweile eine Vielzahl von Studien, die die Wirksamkeit neuromodulativer Verfahren bei Rückenschmerzen weltweit belegt haben.

Schonhaltung kann Rückenschmerz weiter verstärken

Häufig gehen chronische Rückenschmerzen auch mit Muskelschmerzen einher. Auch wenn Rückenschmerzen gut mit SCS-Stimulation behandelt werden können, können Muskelschmerzen eine Herausforderung darstellen. Bei Rückenschmerzen wird durch die Anspannung der Muskulatur versucht, die Wirbelsäule in ihrer Beweglichkeit einzuschränken, um dadurch die Schmerzen zu verringern. Dadurch kommt es jedoch häufig zu einer Verkrampfung der Muskulatur, die sehr schmerzhaft sein kann und ihrerseits die Rückenschmerzen weiter verstärkt. Dies führt zu einer Spirale, die oft eine Verstärkung der Rückenschmerzen bewirkt.

Reduzierung der Schmerzen auf zweierlei Wegen

Die SCS-Elektroden werden sowohl eingesetzt, um den Schmerz zu reduzieren, als auch eine Muskelmassage zu erzeugen. Dabei werden unterschiedliche Frequenzen angewendet. Dadurch können sämtliche Muskeln des Rückens und insbesondere die Muskeln, die die Schmerzen verursachen, stimuliert werden. Dies wird von Patienten als sehr angenehm und schmerzlindernd empfunden. Die „Muskelmassage“ (MuscleSCS) führen die meisten Patienten ein- bis zweimal am Tag für 30 Minuten durch oder nach Wunsch. Mehrere klinische Studien haben diese Methode untersucht und die Wirksamkeit nachgewiesen. Langzeitergebnisse haben gezeigt, dass nach 4 Jahren 81% der Patienten die Methode immer noch zusätzlich angewandt haben. Wesentliche Nebenwirkungen sind bislang nicht aufgetreten. Damit ist „MuscleSCS“ eine wirksame Ergänzung zur herkömmlichen SCS-Stimulation und bietet zusätzliche Schmerzlinderung, insbesondere für Patienten mit bestehenden Rücken- oder Beinschmerzen.

Fazit

Zusammenfassend kann „MuscleSCS“ eine wirksame Ergänzung zur herkömmlichen Rückenmarkstimulation bieten und ermöglicht eine zusätzliche gezielte Behandlung von Muskelschmerzen, die bislang in dieser Form nicht möglich war. Durch spezielle Frequenzen wird eine „Muskelmassage“ erzeugt, die Verspannungen löst und von den meisten Patienten als sehr wirksam empfunden wird. Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, die bereits eine Schmerztherapie absolviert haben oder sich in Schmerztherapie befinden, können im Rahmen einer Testphase schauen, ob sie von dieser Methode profitieren können.

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Kontakt:
INST-Institut für neuromodulative Schmerztherapie
Prof. Dr. M. Morgalla
Antonstr. 1, 72488 Sigmaringen
Tel.: 07671 / 68 95 20
E-Mail: matthias.morgalla@inst-morgalla.de
Website: www.inst-morgalla.de