bei Knorpeldefekten im Sprunggelenk
Das meistbelastete Gelenk in unserem Körper ist das Sprunggelenk, auch weil es jeden Tag den Großteil unseres Gewichts tragen muss. Beweglich und agil verbindet das Sprunggelenk den Fuß mit dem Unterschenkel und ist zuständig dafür, dass sich der Fuß beugen und strecken kann. Dabei wird es durch Sehnen und Bänder verstärkt.
Schmerzen im Sprunggelenk können die Folge von Überbelastungen oder Unfällen beim Sport sein. „Viele Patienten, die uns mit chronischen Schmerzen im Sprunggelenk nach Sportunfällen aufsuchen, sind zumeist junge, aktive Menschen, die beispielsweise beim Fußball oder Basketball umgeknickt sind. Nach dem Unfall können die Schmerzen auch nach Wochen und Monaten trotz der konservativen Behandlung nicht besser werden“, erklärt Mehrdad Mahvash, Fußchirurg am Helios Cäcilien-Hospital Hüls in Krefeld am Niederrhein. „Nach eingehender Untersuchung und mithilfe eines MRT können wir in den meisten Fällen die Diagnose stellen. Auf dem Bild sehen wir dann im Falle einer Knorpelverletzung einen Schaden in unterschiedlichem Ausmaß. Ist der Defekt sichtbar, der Knorpel also beschädigt und sind alle konservativen Therapien ausgeschöpft, bieten wir in Hüls ein gutes Verfahren für die Wiederherstellung der Gelenkfunktion und Schmerzfreiheit bei sportlichen Aktivitäten an. Die AMIC ®-Methode kommt in den meisten Fällen mit einem relativ kleinen Schnitt aus. AMIC ® steht für die Autologe Matrixinduzierte Chondrogenese und ist ein sicheres Operationsverfahren zur Behandlung und Reparatur von geschädigtem Gelenkknorpel. Zunächst wird der instabile bzw. geschädigte Knorpel entfernt“, erklärt der 49-jährige Mahvash. Hierfür bohrt der Chirurg feine Kanäle im Bereich der Defektzone in den Knochen. Die Defektzone füllt sich dann mit Blut und anderen Zellen, die die Heilung und die Bildung von Ersatzknorpel erst ermöglichen. Sollte die Defektzone sehr tief sein oder sollten Zysten unterhalb der Defektzone vorliegen, werden diese mit körpereigenem Knochen – meist von der gleichseitigen Ferse – aufgefüllt. Damit die eingewanderten Zellen, die durch die feinen Kanäle emporsteigen, in die Defektzone einwachsen, wird die Defektzone mit einer speziellen Membran und mit einem biologischen Klebstoff zum Gelenk hin versiegelt. Hierdurch wird die Bildung des Ersatzknorpels möglich.
„Studien zeigen, dass ein gutes bis sehr gutes postoperatives Ergebnis mit dieser Methode erzielt werden kann, auch hier in Hüls haben wir sehr gute Erfahrungen mit dieser Technik gemacht. Je nach Größe und Lage des Knorpelschadens wird oft für den Zugang der Innenknöchel durchtrennt, damit Platz geschaffen wird. Wir hingegen nutzen natürliche Muskelspalten und dringen zum Defekt vor, ohne empfindliche Strukturen wie Nerven und Sehnen zu verletzen und den Innenknöchel zu durchtrennen, was für die Patienten einen erheblichen Vorteil für den weiteren Heilverlauf und ein gemindertes Krankheitsgefühl bedeutet. Dabei bedarf es einer genauen Kenntnis der topografischen Anatomie“, unterstreicht der zertifizierte Fußchirurg und Orthopäde. Das Ergebnis: Die Patienten haben weniger Schmerzen und können das Gelenk früher wieder belasten. Die ersten sechs Wochen nach der Operation gilt es, zu schonen, ein Halbstiefel fixiert das Gelenk. Nach und nach, circa sechs Wochen nach der Operation, kann der Fuß voll belastet werden. Nach etwa einem halben Jahr darf der Sport wieder in vollem Umfang ausgeübt werden.
Mehrdad Mahvash
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie
und Orthopädie, zertifizierter
Fußchirurg (GFFC)
Leitender Arzt Fußchirurgie
Helios Cäcilien-Hospital Hüls
Fette Henn 50
47839 Krefeld
Fußchirurgische Sprechzeit
Mittwoch: 9:00 – 13:00 Uhr
Termine nach telefonischer Vereinbarung: 02151 / 739 – 65 44