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Krankheitsbilder

Innovative Verfahren in der Proktologie

Proktologie

Im Eduardus-Krankenhaus Köln werden unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Weber zur Behandlung aller Stadien des Hämorrhoidalleidens unterschiedliche Verfahren unter Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten des Patienten durchgeführt.

Neben dem inneren und äußeren Schließmuskel gehören die Hämorrhoiden zu dem funktionellen System, das den Verschlussmechanismus im Analkanal ausmacht. Daher tragen auch diese Gefäßpolster zur Kontinenz bei. Sie bestehen aus einem engen Geflecht von Arterien und Venen und bilden Schwellkörper, die u. a. dem Feinverschluss des Afters dienen. Dr. Weber erklärt: „Je nach Ausprägung können Hämorrhoiden zu unterschiedlichen Symptomen führen. Diese sind zum Teil sehr unspezifisch und bedürfen einer genauen Abklärung. In Abhängigkeit vom Lokalbefund und den Beschwerden werden nach Ausschöpfung der konservativen Therapiemaßnahmen unterschiedliche, mehr oder weniger invasive Methoden zur Behandlung der Hämorrhoiden verwendet.“ Dies umfasst die Sklerosierungstherapie (Verödung) und die Gummibandligatur als nicht-operative Verfahren. Auch moderne minimalinvasive Verfahren kommen zur Anwendung, wie Dr. Weber berichtet: „Bei sehr ausgeprägtem zirkulären Befund und insbesondere bei älteren Patienten kann die Stapler-Hämorrhoidopexie nach Longo angewandt werden. Bei diesem Verfahren wird Gewebe entfernt und das Hämorrhoidalgewebe selber geliftet.“

Eine weitere Möglichkeit ist das THD-Verfahren. Dabei werden die einzelnen Arterienäste der Hämorrhoiden mit einer kleinen Ultraschallsonde aufgesucht, um sie dann zu markieren und gezielt mit einer Naht zu verschließen. Hinzu kommt bei diesem Verfahren ebenfalls eine spezielle Liftingmethode, um vorgefallene Hämorrhoidenpolster in derselben Sitzung wieder an der ursprünglichen Stelle zu fixieren. „Das Verfahren zeigt eine hohe Zufriedenheit bei den Patienten, da hier eine weitgehende Schmerzfreiheit nach der Operation gewährleistet ist“, bestätigt Dr. Weber.

Hämorrhoiden-Behandlung mittels Laser

Seit über einem Jahr findet ein weiteres, sehr innovatives Verfahren der Hämorrhoidenbehandlung Anwendung in der chirurgischen Abteilung des Eduardus-Krankenhauses: die Laserbehandlung der Hämorrhoiden, auch Laser-Hämorrhoidoplastie. Dr. Weber: „Insbesondere bei blutenden Hämorrhoiden und sehr ausgeprägten Gefäßkonvoluten ist dieses Verfahren indiziert. Auch hierbei handelt es sich um ein minimalinvasives, sehr schmerzarmes Verfahren, das kurz-stationär durchgeführt wird. In kurzer Allgemeinnarkose oder mit regionalen Anästhesieverfahren wird über einen winzigen Schnitt neben der Afteröffnung die Lasersonde unter Sicht in das betroffene Hämorrhoidalgewebe eingebracht. Dann wird die Laserenergie gezielt appliziert. Bis auf den winzigen Zugang der Lasersonde entsteht keinerlei Wunde, sodass die Patienten auch beim ersten Stuhlgang nach der Operation keine Schmerzen haben. Beim LHP-Verfahren werden die Hämorrhoiden von innen thermisch behandelt und unterliegen dadurch einem Schrumpfungsprozess. Dieser ist bis zum Ende der dritten bis sechsten postoperativen Woche voll ausgeprägt. Die Patienten können auch sitzende Tätigkeiten schnell wieder aufnehmen.“

Stuhlinkontinenz

Die Stuhlinkontinenz, auch Stuhlhalteschwäche genannt, ist die fehlende Möglichkeit, die Stuhlentleerung und das Zurückhalten des Stuhls ausreichend kontrollieren zu können. Man geht davon aus, dass ca. 20 Prozent aller Erwachsenen davon in Abhängigkeit vom Lebensalter betroffen sind.

Wenn die genaue Ursache der Stuhlhalteschwäche ermittelt ist, können zunächst konservative Maßnahmen zur Besserung der Kontinenzleistung ergriffen werden. Dazu gehört die Regulierung der Stuhlkonsistenz, die Behandlung der Grunderkrankung (z. B. Diabetes) und das Vermeiden von auslösenden Faktoren, wie z. B. der Genuss von Alkohol, Kaffee, Fruchtsäften und blähenden Lebensmitteln. Zusätzlich zu einer medikamentösen Behandlung können Maßnahmen zur Normalisierung des muskulären Beckenbodens und ein funktionelles Training durchgeführt werden. Auch Kontinenzhilfen können hilfreich sein.

Sind alle konservativen bzw. funktionellen Maßnahmen ausgeschöpft und der Effekt ist nicht ausreichend, kann bei der moderaten Inkontinenz ein minimalinvasives Verfahren durchgeführt werden. Dr. Weber erläutert: „Das sogenannte THD-Gatekeeper-Verfahren, welches in seiner Ausbaustufe heute als THD-Sphinkeeper-Verfahren Anwendung findet, ist ein kleiner minimalinvasiver Eingriff, bei dem dauerhafte Implantate zwischen dem inneren und dem äußeren Schließmuskel eingebracht werden. Die Implantate erreichen ihre endgültige Größe in den ersten zwei Tagen nach dem Eingriff, da sie durch den Kontakt mit Körperflüssigkeit aufquellen. So wird der Schließmuskel unterstützt, was oft zu einer raschen und dauerhaften Besserung der Funktion führen kann. Auch dieses Verfahren wird kurz-stationär durchgeführt. In den ersten zwei Tagen müssen die Patienten Bettruhe einhalten, um ein Verrutschen der Implantate zu vermeiden. Die winzigen Wunden um den After herum heilen nach wenigen Tagen vollständig ab. Schmerzen haben die Patienten kaum und der positive Effekt ist bereits nach wenigen Tagen erkennbar.“

Weitere Informationen:

Eduardus-Krankenhaus gGmbH
Kompetenzzentrum für Koloproktologie (BCD)

Sekretariat Dr. Weber:
Nalan Orbay und Manuela Wiel

Tel.: 0221 / 82 74 22 98
chirurgie@eduardus.de
www.eduardus.de