Venenerkrankungen aus plastisch-chirurgischer Sicht
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass chronische Venenerkrankungen unterschiedlichen Schweregrades bei 50–80% der deutschen Bevölkerung bestehen. Volkswirtschaftlich gehören die Venenerkrankungen zu den „teuersten Krankheiten“. Bereits 1990 betrugen die Kosten in den alten Bundesländern 2 Milliarden Mark.
Für den einzelnen Patienten muss das Ziel einer effizienten Behandlung die Verhinderung von möglichen Folgen und Komplikationen der Venenerkrankung, wie z.B. Thrombose und Krampfadern, sein.
Sind erst einmal Krampfadern entstanden, lassen sich diese nur noch durch eine Operation beseitigen. Lediglich kleine, isolierte Seitenäste sind einer Verödungstherapie (Sklerosierung) zugänglich. Neben der gründlichen, subtilen Diagnostik ist eine ausgereifte und schonende Operationstechnik die Voraussetzung für eine erfolgreiche Krampfaderoperation. Diesbezüglich ist der plastische Chirurg natürlich prädestiniert, da er in der Lage ist, den Patienten neben der effektiven Beseitigung der Krampfadern darüber hinaus unauffällige Narben zu bieten. Obwohl sich die Operationsmethoden bis hin zu endoskopischen Eingriffen verfeinert haben, ist das disziplinierte Tragen von Kompressionsstrümpfen nach einer Krampfaderoperation noch immer notwendig!
Der Einsatz von Lasertechnologie ermöglicht heute eine weitgehend hautschonende Beseitigung der kleinsten Venenerweiterungen, der so genannten Besenreiser. Diese haben keinen eigentlichen „Krankheitswert“, sind aber für Damen, die gern „Bein zeigen“, kosmetisch überaus störend. Allerdings sind häufig zwei bis drei Sitzungen notwendig, um die Besenreiser in einem Areal erfolgreich zu entfernen.
Ein Archivbeitrag* aus ORTHOpress 2 | 2001
*Archivbeiträge spiegeln den Stand zur Zeit der Erstveröffentlichung wieder. Die aktuelle Einschätzung des Sachverhalts kann durch Erfahrungszuwachs, allgemeinen Fortschritt und zwischenzeitlich gewonnene Erkenntnisse abweichen.