ISG-Beschwerden optimal lindern – IFUSE 3D Implantate können helfen
Bei Beschwerden im unteren Rücken denken viele Menschen zunächst an Probleme mit Bandscheiben oder Ischiasnerven. Es ist jedoch häufig das geschädigte Iliosakralgelenk (ISG), das für einen Großteil dieser Beschwerden verantwortlich ist.
Das ISG weist einerseits eine geringe Beweglichkeit auf, ist aber andererseits hohen Belastungen ausgesetzt. Wie andere Gelenke auch besitzt es knorpelige Gelenkpartner, die den Kontakt zwischen den Knochen abpuffern. Aufgrund der unregelmäßigen Oberfläche des ISG können selbst kleinste Unebenheiten bei geringster Belastung zu starken Schmerzen führen. Die Ursachen für das ISG-Syndrom können vielfältig sein, wie z. B. arthrotische Verschleißerscheinungen, rheumatische Erkrankungen, Fehlhaltungen, Beinlängendifferenzen oder Schwangerschaften. Häufig sind auch Verletzungen verantwortlich, die zu Verschiebungen im ISG und einer Blockade führen können. 18 Manchmal reichen bereits starke Erschütterungen, ein Fehltritt auf der Treppe, ungewohnte Belastungen oder ein Sturz auf das Gesäß aus.
Schnelle Linderung durch Ruhigstellung
Zur Überprüfung eines ISG-Syndroms können Provokationstests durchgeführt werden, bei denen Druck auf bestimmte Bereiche des Gelenks ausgeübt wird. Zu Beginn wird versucht, die Beschwerden mit Schmerzmitteln, Physiotherapie und Infiltrationen zu lindern. Wenn diese Maßnahmen keinen Erfolg bringen, war es früher oft üblich, das Gelenk zu versteifen. Dieser Ansatz hat jedoch den Nachteil, dass dabei relativ viel Weichteilgewebe verletzt wird und der Heilungsprozess sehr langwierig ist. Eine neue Therapieoption sind die dreieckigen iFuse-3-D-Implantate von Si-Bone. Diese werden minimalinvasiv eingebracht und sorgen aufgrund ihrer hohen Primärstabilität für eine sofortige Ruhigstellung des betroffenen Gelenks. Die Patienten können kurz nach dem Eingriff wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Die Wirksamkeit der iFuse-3-D-Implantate wurde durch mehrere Studien bestätigt und sie werden bereits seit über zehn Jahren erfolgreich eingesetzt. Aufgrund der äußerst geringen Revisionsrate von 2,64 Prozent werden die Kosten für dieses Verfahren mittlerweile von allen Krankenkassen übernommen.
Dr. med. Rüdiger Schultka ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Evangelischen Krankenhauses Ludwigsfelde-Teltow. Er erläutert, wie die iFuse-3-D-Implantate Patienten mit einem ISG-Syndrom helfen können.
Herr Dr. Schultka, warum entstehen überhaupt Schmerzen im Iliosakralgelenk?
Dr. Schultka: Die Beweglichkeit des Iliosakralgelenks (ISG) ist nicht mit der eines normalen Wirbelgelenks zu vergleichen, denn sie ist minimal – nur etwa 1°. Eine willentlich gesteuerte Bewegung ist nicht mög- lich. Wenn jedoch eine Lockerung aufgrund von geschwächten Bändern oder weicher werdendem Bindegewebe auftritt, erhöht sich die Beweglichkeit. Weil aber schon im gesunden ISG der Gelenkspalt meist kleiner als 2 mm ist, können die Gelenkpartner schnell aufeinander reiben – es kommt zum Knorpelverlust. Letztendlich entsteht, wie bei anderen Gelenken auch, eine Arthrose. Spätestens dann werden auch die minimalen Bewegungen sehr schmerzhaft. Dieser Schmerz macht einen Großteil der chronischen Wirbelsäulenbeschwerden aus: Mittlerweile wird angenommen, dass das ISG daran eine Beteiligung von über 70 Prozent hat.
Dennoch wird ein ISG-Syndrom oft nicht erkannt. Woran liegt das?
Dr. Schultka: Das ISG-Syndrom wird in bildgebenden Verfahren meist nicht erkannt, da ja praktisch keine Verschmälerung des Gelenkspalts gegenüber dem gesunden Gelenk eintritt. Dann wird aufgrund des aus- bleibenden Befundes mittels Röntgen oder MRT nach anderen Ursachen gesucht oder sogar daraufhin behandelt. Nicht selten strahlen die Schmerzen ins Gesäß aus. Oft sind sie morgens nach dem Aufstehen oder nach dem Sitzen besonders stark. Viele unserer Patienten haben bereits mehrere Behandlungen ohne anhaltenden Erfolg hinter sich. Um die Diagnose stellen zu können und andere Ursachen auszuschließen, ist daher insbesondere eine ausführliche klinische Untersuchung notwendig.
Wann sollte über eine operative Stabilisierung mit iFuse-3-D-Implantaten nachgedacht werden?
Dr. Schultka: Prinzipiell sollte zunächst versucht werden, die Schmerzen durch die Verabreichung von Schmerzmitteln, abgestimmte Physiotherapie und gezieltes Krafttraining in den Griff zu bekommen. Eine Versteifung des ISG kommt erst infrage, wenn ansonsten keine langfristige Schmerzlinderung erzielt werden kann. Ist das der Fall, führen wir eine vorläufige Infiltration mit einem Lokalanästhetikum durch, um festzustellen, ob der Einsatz der iFuse-3-D-Implantate erfolgreich sein könnte. Wenn dies der Fall ist, können wir in einer Operation, die unter Röntgenkontrolle steht und etwa 30 – 40 Minuten dauert, die Im- plantate minimalinvasiv durch einen Hautschnitt von nur etwa 3 cm einbringen. Das Besondere ist, dass die iFuse-3-D-Implantate eine sehr hohe Rotationsstabilität bieten, was zu einer unmittelbaren Beruhigung des ISG führt.
Wie lange sind die Patienten nach einem solchen Eingriff „außer Gefecht“?
Dr. Schultka: Die meisten Patienten können noch am Operationstag aufstehen und mobilisiert werden. Auch der Krankenhausaufenthalt dauert normalerweise nur etwa 3 – 4 Tage. Da der zuvor quälende ISG-Schmerz in der Regel sofort verschwunden oder zumindest deutlich gelindert ist, werden die leichten Wundschmerzen durch den Hautschnitt meist problemlos toleriert. Abgesehen davon verspüren die Patienten in der Regel keine Einschränkungen, ganz im Gegenteil. Oft ist es durch die gute Distribution der Lasteinleitung im Beckenring völlig ausreichend, nur eine Seite zu stabilisieren. Aufgrund der durchweg positiven Ergebnisse übernehmen mittlerweile praktisch alle privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten für den Eingriff.
Herr Dr. Schultka, haben Sie herzlichen Dank für das Gespräch!
Evangelisches Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow
Chirurgisches Zentrum Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Albert-Schweitzer-Str. 40 – 44
14974 Ludwigsfelde
Tel.: 03378 / 828 23 00
www.ekh-ludwigsfelde.de
SI-BONE Deutschland GmbH
Tel.: 0621/976860-00
www.si-bone.de