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Hüfte

Ihre Gelenke – maximal versorgt

Schulterbeschwerden

im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem normalen Krankenhaus und einem Endoprothetikzentrum? Und was bitte ist ein „Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung“? Werden die Patienten dort besser versorgt als anderswo? Chefarzt Dr. Heiko Spank vom Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin erläutert, was es mit den Bezeichnungen auf sich hat.

Herr Dr. Spank, was zeichnet ein Endoprothetikzentrum aus?

Dr. Spank: Das Siegel „EPZ“ beziehungsweise „EPZmax“ wird von endocert verliehen, einer unabhängigen Initiative, welche die DGOOC gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik (AE) und dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) ins Leben gerufen hat. Um das Siegel zu erhalten, müssen auf dem jeweiligen Level bestimmte Standards erfüllt werden – so sind eine Mindestanzahl von Eingriffen und auch die Dokumentationspflichten streng geregelt.

Warum ist das notwendig?

Dr. Spank: Der Einsatz einer Gelenkendoprothese wird zwar heute als Standardeingriff angesehen, dennoch sind die Operationen sehr komplex. Neue Verfahren, welche die Belastung der Patienten gering halten und die Resultate weiter verbessern sollen, haben oft eine flache Lernkurve. Ein Arzt, der solche Eingriffe vornimmt, sollte aber idealerweise über eine große Erfahrung verfügen. Auch der beste Operateur tut sich und seinen Patienten keinen Gefallen, wenn er nur vier- oder fünfmal im Jahr einen entsprechenden Eingriff vornimmt. Das gilt insbesondere in solchen Situationen, die nicht alltäglich sind, wie z. B. der Tausch einer infizierten Prothese.

«Susanne Kusitzky aus Steglitz kann ihre Begeisterung nicht verhehlen: Noch vor acht Wochen kam die 56-Jährige kaum noch die Treppen zu ihrer Wohnung im zweiten Stock hoch. „Sie leiden an einer schweren Hüftarthrose, ausgelöst durch eine Hüftdysplasie – eigentlich hätte diese im Kindesalter schon erkannt werden müssen“, sagte ihr Hausarzt. Doch er zögerte, die begeisterte Golfspielerin in ein Krankenhaus zu überweisen: „Für ein neues Hüftgelenk sind Sie eigentlich noch zu jung.“ Susanne Kusitzky ließ sich nicht beirren: In einer nur 45-minütigen minimalinvasiven Operation setzte ihr das erfahrene Team um Chefarzt Dr. Heiko Spank am EPZmax im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum eine Hüftendoprothese der neuesten Generation nach der AMIS-Methode ein. Heute, wenige Wochen später, erinnert nur noch eine feine, etwa 8 cm lange Narbe an den Eingriff. Die erste Runde Golf am Wannsee hat sie auch bereits schon wieder hinter sich gebracht, und zwar um einiges schneller als vor der OP: „Dank des Muskelaufbau-Programms, welches schon vor der OP begonnen hat, habe ich sogar mehr Kraft als vorher, und das bei einem viel sichereren Ganggefühl.“»

Das Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin ist sogar ein EPZmax, also ein Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung. Welche Kriterien muss eine Klinik erfüllen, um zum erlauchten Kreis dieser Häuser zu gehören? Im Großraum Berlin weist die Internetseite von endocert gerade einmal vier Standorte aus.

Dr. Spank: Erforderlich sind für ein EPZmax mindestens 200 endoprothetische Eingriffe pro Jahr. Im Auguste-Viktoria-Klinikum übertreffen wir mit mehr als 700 diese Anforderungen um ein Vielfaches. Die am EPZmax zwingend vorgeschriebenen Seniorhauptoperateure – bei uns sind dies außer mir noch die Oberärzte Voss und Becker – müssen jeweils mindestens 100 endoprothetische Eingriffe pro Jahr vornehmen. Auch Wechseleingriffe (vorgeschrieben sind auch hier mindestens 50 pro Jahr), darunter komplizierte Revisionen ausgelockerter oder infizierter Endoprothesen, führen wir regelmäßig durch und verfügen über alle diagnostischen und operativen Mittel für solche anspruchsvollen Operationen. Dabei muss auch für solche Patienten im EPZmax jederzeit eine intensiv­medizinische Versorgung möglich und gesichert sein. Die Zertifizierung als ­EPZmax erfolgt übrigens nicht für alle Zeit – der Nachweis über die Erfahrung und die Expertise muss in sogenannten Audits immer wieder neu erbracht werden. Dazu gehört auch, dass wir als ­EPZmax aktiv am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) mitarbeiten. Neben anonymisierten Patientendaten teilen wir Informationen über implantierte Kunstgelenke und die auftretenden Komplikationen. Durch diese Mitarbeit am Datenpool vergrößern wir das Wissen über Prothesenmodelle, ihre Haltbarkeit und Verbesserungsmöglichkeiten und haben gleichzeitig Zugriff auf den immensen Erfahrungsschatz anderer EPZmax in ganz Europa.

„Wenn Operierte lange im Bett liegen, belastet das den Kreislauf und schwächt die Muskeln“, sagt Dr. Heiko Spank. Auch die Psyche spielt eine große Rolle: „Unsere Patienten sind nicht krank, sie brauchen lediglich ein neues Gelenk. Diese positive Einstellung bemühen wir uns jedem Patienten zu vermitteln. Ein Aspekt dabei ist, dass die Patienten optimal in den Eingriff hineingehen. Durch ein spezielles Training vor der OP können wir heute erreichen, dass die Patienten schon kurz nach der OP fitter sind als vor der OP.“

Sie sorgen dafür, dass Ihre Klinik nicht nur nach höchsten Standards operiert, sondern auch nach dem Eingriff den Patienten hilft, so schnell wie möglich wieder ihr gewohntes Leben aufzunehmen. Wie funktioniert das?

Dr. Spank: Wir arbeiten nach dem Fast-Recovery-Konzept. Vereinfacht ausgedrückt: Je früher man nach so einer OP wieder auf den Beinen ist, desto besser kann sich der Körper erholen. Ein ganz wichtiger Faktor dabei ist die Narkose. Wir arbeiten mit möglichst sanften und gut verträglichen Mitteln und ziehen die Anästhesie über das Rückenmark einer Vollnarkose vor. Unsere Patienten stehen in der Regel bereits am ersten Tag nach der Operation schon wieder auf, dabei werden sie von einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten unterstützt und angeleitet. Wenn sie später die Klinik verlassen, sind sie in der Lage, auf einer Ebene sowie auf Treppen sicher zu laufen. Die Rehabilitation von etwa vier bis fünf Wochen schließt sich durch gute Planung nahtlos an. Auch den Sozialdienst informieren wir schon einige Wochen vor der OP, damit dieser einen Behandlungsplatz sichern kann. Nach der Reha können die Behandelten dann in der Regel ihren Alltag wieder gut bewältigen. Bis zur vollständigen Genesung sollte man etwa drei Monate einplanen.

Herr Dr. Spank, haben Sie herzlichen Dank für das Gespräch!

Portrait von Dr. Spank

Dr. med. Heiko Spank
Chefarzt der Klinik für Spezielle Orthopädische
Chirurgie und Unfallchirurgie
Leiter des Departments für Bewegungschirurgie West
Leiter Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung
Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum
Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin
Rubensstraße 125
12157 Berlin
Tel.: 030 / 130 20 – 23 91
Fax: 030 / 130 20 – 39 32
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