Forscher des Tele Pain Program am Massachusetts General Research Institute haben herausgefunden, warum Schlafmangel zu höherem Schmerzempfinden führt. Dass das so ist, ist bereits seit längerer Zeit bekannt, jedoch waren die dahinter steckenden Mechanismen bislang Gegenstand von Spekulation. Dr. Shiqian Shen, Klinischer Direktor des Tele Pain Program, konnte jetzt zeigen, dass bei Mäusen Schlafentzug niedrigere Werte des Neurotransmitters N-Arachidonyl-Dopamin (NADA) im Nucleus retikularis (TRN) zur Folge hatte.
Daraus resultierte eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit, medizinisch als Hyperalgesie bezeichnet. „Der TRN ist ein wichtiger Knotenpunkt zur Modulation des Informationsflusses zwischen Thalamus und Großhirnrinde, beides Gehirnregionen, die für die Schmerzerfahrung von entscheidender Bedeutung sind“, erklärte Dr. Shen gegenüber der Zeitschrift Medical News Today.
Der Neurotransmitter NADA spielt auch bei chronischen Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer, Multipler Sklerose, und Epilepsie eine Rolle, so dass weitere Studien in Bevölkerungsgruppen mit diesen Krankheiten bessere Behandlungsmöglichkeiten eröffnen könnten.