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Nahrungsmittelindustrie befürchtet Umsatzeinbußen durch Abnehm-Spritze, Prothesenhersteller sehen hingegen keinen Absatzrückgang

assorted-color French macarons

Die Nahrungsmittelindustrie geht davon aus, dass ihr durch den Siegeszug der als „Abnehm-Spritze“ bekannt gewordenen GLP-1-Hemmer Semaglutid bzw. Liraglutid (Handelsnamen Ozempic, Wegovy und Mounjaro) möglicherweise jährlicher Umsatz in Milliardenhöhe wegbrechen könnte. Insbesondere bei Snacks und Süßigkeiten wird ein deutlicher Absatzrückgang befürchtet.

Als Reaktion darauf erklärte der Lebensmittelriese Nestlé Anfang November, dass er an neuen Produkten arbeite, welche die Medikamente zur Gewichtsabnahme „begleiten“ sollen.

Nestlé-CEO Mark Schneider sagte auf einer Bilanzpressekonferenz, dass das Unternehmen an einer Reihe von Produkten für die wachsende Zielgruppe der Anwender von GLP-1-Hemmern wie Semaglutid arbeite. Da diese Menschen weniger äßen, eröffne sich laut Schneider ein Absatzmarkt für Nahrungsergänzungsmittel, welche sicherstellen sollen, dass die Menschen die nicht mehr über die Nahrung aufgenommenen Vitamine und Mineralien sowie andere Nährstoffe erhalten.

Eher mehr endoprothetische Eingriffe als früher

Das Wichtigste zur Hüfte

Den von einigen Experten befürchtete Einbruch im Geschäft mit Endoprothesen scheint sich jedoch nicht zu bewahrheiten. Ursprünglich nahm man an, durch den durch die GLP1-Hemmer ausgelösten Gewichtsverlust und die damit einhergehende geringere Belastung der Gelenke werde die Notwendigkeit von Hüft- und Knieoperationen stark abnehmen. Jedoch scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. Lisa Kloes, GM und Vice President der Kniesparte des Medizintechnikherstellers Stryker, sieht keine negativen Auswirkungen auf das Geschäft mit dem Gelenkersatz.

Auf der MedTech-Konferenz im Oktober sprach der CEO von Stryker Kevin A. Lobo von einer GLP-1-„Hysterie“. Man sei optimistisch, was die positiven Auswirkungen der Medikamente sowohl auf kurze als auch auf lange Sicht angehe. Diese würden kurzfristig dazu beitragen, dass Menschen, die bislang nicht für eine Operation in Frage kommen, früher operiert werden könnten. Langfristig werde die Einnahme wahrscheinlich durch das höhere Aktivitätsniveau der Menschen mit geringerem Gewicht sogar zu mehr Operationen führen.