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Behandlungsmethoden

Gelenkerhalt statt Austausch:

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Der „Knorpeldoc“ hilft mit Knochenmarkkonzentrat gegen Arthrose

Unsere Gelenke sind Garanten für Beweglichkeit, Aktivität und Mobilität. Wenn ein Gelenk bei jeder Bewegung schmerzt, steckt häufig Arthrose dahinter, in weit fortgeschrittenen Fällen hilft meist nur noch der Gelenkaustausch. Damit es nicht so weit kommt, gibt es zwar verschiedene Therapieansätze, doch die meisten sind rein symptomatisch, bekämpfen nur Entzündung und Schmerz statt der Ursache. Eine bekannte Alternative bietet die Injektion von ACP (autologes conditioniertes Plasma): Aus dem Blut werden körpereigene Wachstums- und Heilungsfaktoren zentrifugiert und direkt in das Gelenk gespritzt. Doch bei Arthrose kann nicht nur der Knorpel, sondern auch der darunterliegende Knochen betroffen sein. Dr. med. Markus Klingenberg ist Leitender Arzt der Beta Klinik Bonn und Facharzt für Orthopädie/ Unfallchirurgie, Sportmedizin, Manuelle Medizin sowie Notfallmedizin und weiß, warum dessen gleichzeitige Behandlung wichtig ist.

Herr Dr. Klingenberg, Arthrose betrifft den Knorpel im Gelenk. Warum sollte der angrenzende auch Knochen behandelt werden?

Dr. Klingenberg: Bei Arthrose ist das Knorpelgewebe angegriffen, doch das wirkt sich auch auf den Knochen aus: Dem degenerierten Knorpel fehlen die abfedernden Eigenschaften, daher ist der darunterliegende Knochen viel größerem Druck ausgesetzt. In der Folge bildet sich häufig ein Knochenmarködem, eine schmerzhafte Ansammlung von Flüssigkeit im Knochengewebe. Diese Stressreaktion verstärkt die negative Entwicklung von arthrosegeschädigten Gelenke: Der Druck behindert die Nährstoffversorgung, verursacht Mikrofrakturen und Gewebeveränderungen bis hin zum Absterben. Das Ziel meiner Behandlung ist der Gelenkerhalt, daher empfehle ich Arthrosepatienten, den Knochen mit behandeln zu lassen, wenn ein Knochenmarködem vorliegt: Im Gelenk mit Stammzellen und im Knochen mit Wachstumsfaktoren. Studien belegen, dass das langfristig entscheidend zum Gelenkerhalt beiträgt. Wir haben hier zwei Möglichkeiten, körpereigenes Plasma einzusetzen: ACP und BMC (Bone Marrow Concentrate).

Wie funktioniert die moderne Behandlung mit ACP,  bzw. BMC?

Dr. Klingenberg: Die Behandlung erfolgt ambulant in der Praxis unter örtlicher Betäubung, ohne  Krankenhausaufenthalt, ohne Narkose. Wir entnehmen dem Patienten bis zu 180 Milliliter Blut und zentrifugieren sie in den modernen Angel cPRP- und Knochenmarkaufbereitungssystemen von Arthrex. Diese Geräte können hochkonzentriertes ACP oder BMC aus dem Blut und dem Knochenmark extrahieren. Da die Aufnahmefähigkeit von Gelenk und Knochen gering ist, brauchen wir nur geringe Dosen hochkonzentrierten Plasmas. Wir injizieren nur rund 2 ml in den Knochen, schon nach wenigen Tagen sind sie vom Körper resorbiert. Dieses bereits seit 2016 erforschte Verfahren kann bei Knie- oder Hüftgelenkarthrose, an der Schulter oder der Wirbelsäule zum Einsatz kommen – man denke zum Beispiel an die große Mehrbelastung, die die Wirbelkörper nach einem Bandscheibenvorfall aushalten müssen. In Nachbeobachtungen gibt es Patienten, die 15 Jahre nach ein- oder zweimaligen Behandlung mit dem hochkonzentrierten ACP noch ihr ursprüngliches Gelenk hatten. Und das mit einer Methode, die weitaus weniger Schmerz, Aufwand und Kosten bedeutet: Ein echter Gewinn in der Arthrose-Therapie, mit dem wir dem Körper doppelt unter die Arme greifen können.

Herr Dr. Klingenberg, vielen Dank für das interessante Gespräch!

Dr. med. Markus Klingenberg
Facharzt für Orthopädie/ Unfallchirurgie, 
Sportmedizin, Manuelle Medizin, Notfallmedizin

Leitender Arzt – Beta Klinik Bonn

Partner der Gemeinschaftspraxis für Neurochirurgie, Orthopädie, Kinderorthopädie, Sportmedizin

Radiologie, Neuroradiologie und Kinderradiologie.

Joseph-Schumpeter-Allee 15 – 53227 Bonn

Tel.:    +49 (0) 228 / 90 90 75 333
Fax:    +49 (0) 228 / 90 90 75 11
Mail:  markus.klingenberg@betaklinik.de 
Web:  www.markusklingenberg.de

In seinem Buch „Die Arthrose Sprechstunde“ (19,50 Euro) beleuchtet Dr. Markus Klingenberg fortschrittliche Methoden zur Behandlung von Arthrose. Wer lieber zuhört, als liest, für den hält das gleichnamige Hörbuch ein besonderes Schmankerl bereit: Der Ratgeber wurde kongenial eingesprochen von Klaus-Dieter Klebsch, der deutschen Stimme von „Dr. House“.

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