Ein neues Hüftgelenk mit der AMIS ®- und Kurzschaft-Kombination! - DPV
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Ein neues Hüftgelenk mit der AMIS ®- und Kurzschaft-Kombination!

amis straeter endoprothese

Eine schonende OP für mehr Lebensqualität

Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Alltag zu gestalten, doch wenn bei jeder Bewegung die Hüfte schmerzt, kann von Lebensqualität keine Rede mehr sein. Arthrose und Co. machen nicht nur älteren Menschen zu schaffen: Immer jünger werden die Menschen mit arthrosebedingten Gelenkbeschwerden. Doch künstliche Gelenke haben eine begrenzte Haltbarkeit, sodass man Betroffenen früher geraten hat, den Gelenkersatz so lange wie möglich hinauszuzögern – und damit die Schmerzen möglichst lange zu ertragen.
Doch mit der AMIS ®-Technik und den speziellen Implantaten kann der Austausch auch in jungen Jahren erfolgen. Dr. Marco Sträter, Chefarzt am St. Vincenz-Hospital in Datteln, operiert seit vielen Jahren nach der AMIS ®-Methode („Anterior Minimally Invasive Surgery“), die sich eine natürliche Lücke zwischen den Muskeln zunutze macht. Da er dabei Kurzschaftprothesen verwendet, ist auch der eines Tages eventuell nötige Wechsel berücksichtigt: ein besonders schonender Gelenkaustausch.

Herr Dr. Sträter, was kann den Austausch einer Endoprothese notwendig machen?

Dr. Sträter: Grundsätzlich hat jedes künstliche Gelenk eine gewisse Haltbarkeit, nach der ein Austausch notwendig wird. Die häufigste Ursache für einen Prothesenwechsel ist auch heute noch die Lockerung im Knochen, sowohl bei Hüft- als auch bei Kniegelenken. Das liegt unter anderem am fortschreitenden Alter der Patienten: Der Stoffwechsel verändert sich, was auch bedeutet, dass sich die Muskel- und Knochensubstanz zurückbilden: Die vormals von Muskeln gehaltene und im Knochen festsitzende Prothese lockert sich, was Instabilität und Schmerzen verursacht. Eine solche Lockerung oder entzündliche Prozesse können einen Austausch notwendig machen. Doch für den erfolgreichen Austausch des Gelenks muss genügend Knochensubstanz vorhanden sein, in der die Prothese verankert werden kann. Sonst wäre auch die neue Prothese bald wieder locker. Daran sollte man auch beim Ersteinsatz eines neuen Gelenkes denken.

Welchen Einfluss hat die AMIS ®-Methode auf Muskeln und Knochen?

Dr. Sträter: Wie gesagt sind die umgebenden Muskeln und Knochen von entscheidender Bedeutung für die gute und stabile Funktion des neuen Gelenks. Für den Knochen bedeutet das: Je weniger Knochen bei der Erst­implantation entfernt werden muss, desto mehr steht davon beim Folgeeingriff noch zur Verfügung. Darum verwenden wir am Hüftgelenk, wenn möglich, immer eine Prothese mit kurzem Schaft: Ein kürzerer Schaft bedeutet mehr erhaltene, natürliche Knochensubstanz. Wenn dann ein Zweiteingriff stattfinden muss, ist sogar für eine „normale“ Prothese noch genug Knochen für eine stabile Verankerung vorhanden. Außerdem schonen wir mit der Anwendung der AMIS ®-Methode den zweiten entscheidenden Faktor: die Muskulatur. Bei herkömmlichen Verfahren wird ein Teil der Oberschenkel- oder Gesäßmuskulatur vollständig durchtrennt, um am Hüftgelenk operieren zu können. Durchtrennte Muskeln wachsen nur schwer wieder zusammen, meist dauert die Rehabilitation sehr lange und es kommt im operierten Bein zu Kraft- und Beweglichkeitsverlust. Der hohe Blutverlust während des Eingriffs ist ein weiterer den Patienten belastender Faktor. Die AMIS ®-Methode hingegen ist muskel- und gewebeschonend, weil wir uns eine natürliche Lücke in der Muskulatur zunutze machen. So brauchen wir nur einen etwa 8 bis 10 cm großen Einschnitt auf der Vorderseite und schieben die den Zugang versperrende Oberschenkelmuskulatur einfach wie einen Vorhang zur Seite. Nach erfolgreichem Eingriff schließen wir diesen Vorhang wieder und das neue Gelenk ist direkt in der stabilisierenden Muskulatur eingebettet. So kann der Hüftkopf auch nicht so leicht aus der Hüftpfanne herausspringen, wie es bei einem durchtrennten Muskel der Fall wäre.

amis straeter huefte grafik

Ist der Blutverlust während des Eingriffs mit der AMIS ®-Methode noch ein Thema?

Dr. Sträter: Das Thema Blutverlust ist nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein kulturelles. Manche Menschen lehnen Bluttransfusionen aus religiösen oder ethischen Gründen ab, daher ist ihnen der Eingriff mit AMIS ®-Methoden besonders zu empfehlen: Durchschnittlich kommt es nur zu etwa 300 Millilitern Blutverlust, das ist für einen so lebensverändernden Eingriff sehr wenig. Früher versuchte man den entstehenden Blutverlust mit Eigenblutspenden im Vorfeld zu kompensieren, das ist mit Verwendung der AMIS ®-Methode gar nicht mehr nötig.

Wie lang dauert die Rehabilitation nach Anwendung der Operation mit AMIS ®?

Dr. Sträter: Das ist ein weiterer Vorteil von AMIS ®: Da wir das Gewebe nur minimal verletzen, ist die Rehabilitationszeit deutlich verkürzt. Statt der früher üblichen wochenlangen Bettruhe stehen unsere Patient:innen schon am Tag der Operation wieder auf eigenen Beinen, wenn auch noch an Unterarmgehstützen. Da die Muskulatur erhalten geblieben ist und keine lange Liegezeit erforderlich ist, tritt praktisch kein Kraftverlust in dem operierten Bein auf. Die ersten leichten sportlichen Aktivitäten sind oft schon nach drei Wochen möglich, das Gangbild ist schon nach wenigen Wochen unauffällig. Manche Patientinnen oder Patienten müssen bei der Nachsorgeuntersuchung kurz überlegen, welches Bein denn nun das operierte war. Ein echter Erfolg.

Eignet sich die AMIS ®-Methode nur zum Austausch eines einzelnen Gelenkes, oder können auch beide gleichzeitig ausgetauscht werden?

Dr. Sträter: Mit der AMIS ®-Methode können wir geschädigte Gelenke problemlos austauschen. Es ist aber nicht so, dass „prophylaktisch“ immer beide Gelenke ausgetauscht werden, weil das zweite Gelenk auch einmal krank werden könnte. Wenn beide Hüftgelenke betroffen sind, zum Beispiel von Arthrose, dann können auch beide in einem einzelnen Eingriff versorgt werden, das verlängert die Operationszeit nur minimal. Hier profitieren Patient:innen natürlich von dem „Doppelpaket“: Es erfolgt nur eine Operation, eine Belastung durch die Narkose und eine Rehabilitationsphase. Die Notwendigkeit ist jedoch von Fall zu Fall verschieden, daher führen wir immer eine individuell auf und mit dem Patienten bzw. der Patientin abgestimmte Behandlung durch.

Herr Dr. Sträter, haben Sie vielen Dank für das Gespräch!

AMIS ®-Zugang und Kurzschaftprothese für optimale Ergebnisse

Der Vorteil der AMIS®-Methode ist der Erhalt der Hüft- und Beinmuskulatur: Die Muskeln und Sehnen, die das Bein bewegen, werden nicht durchtrennt, sondern bleiben intakt. Dadurch bleibt die Kraft des operierten Beins komplett erhalten, die Gefahr von Nervenverletzungen, Schleimbeutelentzündungen und Lähmungserscheinungen wird auf ein Minimum reduziert. Zudem wird durch die Verwendung einer Kurzschaft-Prothese die später gegebenenfalls nötige Wechseloperation vereinfacht, da mehr Knochen vorhanden ist, in dem die Folgeprothese sicher verankert werden kann.

Dr. med. Marco Sträter
Chefarzt der Klinik für Orthopädie
und Unfallchirurgie


St. Vincenz-Krankenhaus Datteln
Rottstraße 11 . 45711 Datteln
Tel.: 02363 / 108 - 20 31
ortho-unfall@vincenz-datteln.de
vincenz-datteln.de

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AMIS ®-Referenzarzt Dr. Marco Sträter