Osteoporose führt zum Abbau von Knochensubstanz und lässt die Knochen porös werden. Als Alternative zur herkömmlichen Knochendichtemessung DXA steht mit dem OsteoTest-Verfahren eine Methode zur Verfügung, mit der sich eine Osteoporose frühzeitig erkennen lässt. Nun wurde erstmals wissenschaftlich nachgewiesen, dass sich mit dem Verfahren auch chronische Nierenerkrankungen erfassen lassen.
Ein wichtiger Faktor bei der Entstehung einer Osteoporose sind die Kalzium-Verhältnisse in den Knochen. Als Kalzium-Bilanz bezeichnet man das Verhältnis zwischen Eingang und Ausgang des Kalziums im Knochen.
Patienten mit chronischer Nierenerkrankung sind besonders gefährdet
Erwiesenermaßen leiden Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung (CKD, Englisch für Chronic Kidney -Disease) häufig unter einer Störung des Knochenmineralhaushalts. Liegt eine gestörte Kalzium- und Phosphathomöostase vor, führt dies zu Anomalien der Knochenbildung. Auf diese Weise kommt es zu einer verminderten Knochendichte. Besonders gefährdet ist das wachsende Skelett von Kindern, da sie sehr empfindlich gegenüber kurzfristigen Veränderungen im Knochenstoffwechsel sind. Wie ernst zu nehmen diese Gefahr ist, geht daraus hervor, dass 29 Prozent der Patienten im CKD-Stadium 2 und 90 Prozent der Dialysepatienten eine mangelhafte Mineralisierung aufweisen. Verbunden ist dies mit einem höheren Risiko für einen Knochenbruch und eine kardiovaskuläre Erkrankung. Zugleich steigt auch das Sterberisiko.
Eine leicht praktikable, nicht invasive Messmethode
Seit Längerem besteht ein großer Bedarf an nicht invasiven Methoden zur Knochenbewertung. Kürzlich wurde erstmals eine Methode entwickelt, mit der natürliche stabile Kalzium-Isotopen-Verhältnisse als Biomarker für das Knochengleichgewicht bei Kindern verwendet werden, die unter chronischer Nierenerkrankung leiden und dialysepflichtig sind.1
Mithilfe eines speziellen Tests für Nierenkranke, bei dem eine Urinprobe ausreicht, lässt sich diese Messung problemlos und beliebig oft wiederholbar durchführen. Er wird voraussichtlich Mitte 2023 verfügbar sein. Grundsätzlich empfiehlt sich eine Osteoporose-Früherkennung für alle Menschen. So schafft man die beste Voraussetzung für ein fundiertes Therapiekonzept.
1) Rukshana Shroff et alii: Naturally occurring stable calcium isotope ratios are a novel biomarker of bone calcium balance in chronic kidney disease (www.kidney-international.org)