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Leben & Gesundheit

Wie wichtig ist die Grippeschutzimpfung?

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Winterzeit ist Grippezeit. Während die lästigen Viren überall lauern und sich durch Husten, Niesen und Berührungen auf dem Wege von Tröpfcheninfektionen verbreiten, setzen Millionen Menschen ihre Hoffnung in die Grippeschutzimpfung. Allerdings sind die Erreger sehr wandlungsfähig, sodass der Grippeimpfstoff jedes Jahr erneuert werden muss.

In der Regel dauert eine Influenza, eine sogenannte echte Grippe, nur einige Tage und ist manchmal kaum von einem harmlosen grippalen Infekt zu unterscheiden. Sind Menschen von ihr betroffen, die über ein schwaches Immunsystem verfügen oder im fortgeschrittenen Alter sind, kann sie jedoch einen deutlich schwereren Verlauf nehmen und unter Umständen sogar lebensbedrohlich sein.

Typischerweise kommt es bei einer Influenza zu plötzlich und unerwartet auftretenden Symptomen wie Husten und Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Normalerweise kann ein gut entwickeltes Immunsystem die Viren so effizient bekämpfen, dass die Patienten die Erkrankung nach einer Woche Bettruhe überstehen. Da diese Abwehr bei Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, weniger gut funktioniert, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts, sich zu immunisieren. Dazu gehören:

  • Personen ab 60 Jahren
  • Schwangere ab dem 3. Monat
  • Menschen mit einem erhöhten berufsbedingten Risiko wie z. B. medizinisches Personal
  • Patienten, die infolge eines Grundleidens gesundheitlich besonders gefährdet sind
  • Bewohner von Alten- und Pflege-
    heimen

Durch die Verabreichung von geschwächten oder inaktivierten Krankheitserregern, sogenannten Lebend-impfstoffen, trägt die Impfung dazu bei, dass körpereigene Abwehrmechanismen aufgebaut werden. So ist der Organismus in der Lage, sogenannte Antikörper zu produzieren, welche die Viren bei einem erneuten Kontakt mit ihnen vernichten.

Erforderlich ist eine jährliche Anpassung des Impfstoffs

Da sich die zirkulierenden Viren permanent verändern, passt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Stammzusammensetzung des Grippeschutz-
impfstoffs jährlich an die aktuelle epidemiologische Situation an. Der Impfstoff wird auf Basis der Daten von Millionen von Menschen entwickelt, die in einem globalen Netzwerk erfasst werden. Die neuen Vakzine werden in einem Zulassungsverfahren geprüft, vom Paul-Ehrlich-Institut chargenweise kontrolliert und nach Freistellung in den Handel gegeben. Für die Saison 2025/26 können Arztpraxen Influenza-Impfstoffe bereits seit Ende letzten Jahres für gesetzlich Versicherte vorbestellen. Mit der frühzeitigen Bestellung seitens der Arztpraxen soll gewährleistet werden, dass Apotheken eine ausreichende Menge Influenza-Impfstoffe ordern und in der Saison 2025/2026 den Arztpraxen zur Verfügung stellen können. Zugelassen werden verschiedene Influenza-Impfstoffe zur Verabreichung für Erwachsene und Kinder ab einem Alter von sechs Monaten.

Wann soll ich mich am besten impfen lassen?

Meist trat die Grippewelle in den letzten Jahren deutschlandweit nach der Jahreswende auf. Es ist aber ratsam, sich bereits im Oktober und November impfen zu lassen. Insgesamt dauert es bis zu 14 Tage, bis sich der Schutz nach der Impfung vollständig aufbaut. Auch wer die Impfung verpasst hat, kann sich zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle nachträglich impfen lassen. Es ist schließlich nicht vorhersehbar, wie lange die Grippewelle andauern wird. Vor allem ältere und betagte Menschen sollten bereits im Oktober an die Impfung denken und dies mit ihrem Hausarzt besprechen; ansonsten ist die Gefahr nicht auszuschließen, dass eine Erkrankung mit schweren Verläufen und Komplikationen verbunden ist. Da die Impfung bei älteren Menschen wegen der reduzierten Immunantwort oft weniger gut wirkt, wurden inzwischen sogenannte adjuvante (wirkverstärkte) Impfstoffe entwickelt, die einen besseren Schutz bieten. Allerdings gehen sie zugleich häufiger mit Nebenwirkungen an der Injektionsstelle, wie Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen, einher.

Achten Sie auf Hygiene!

Unabhängig von einer Impfung sollten Sie während der Grippewelle verstärkt auf Ihre Hygiene achten. Wichtig ist vor allem das regelmäßige Händewaschen. Halten Sie Ihre Hände am besten 30 Sekunden lang unter fließendes Wasser und seifen Sie sie gründlich ein. Außerdem sollten Sie Kontakte zu Erkrankten nach Möglichkeit einschränken. Sind Sie bereits infiziert, niesen und husten Sie nicht in die Hand, sondern in ein Taschentuch oder in die Armbeuge. Auch das Tragen einer Atemschutzmaske kann in bestimmten Fällen, vor allem beim Aufenthalt in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen, hilfreich sein.

von Ria Wunschbach