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Sportmedizin

Ultraschall zur Diagnose & Therapie von Sportverletzungen

ultraschall sportverletzung

Um sportbedingte Verletzungen wie Bänderrisse oder Muskelzerrungen so schnell wie möglich zu erkennen, ist eine Ultraschallanwendung oft die beste Methode. Darüber hinaus eignet sie sich auch zur anschließenden Behandlung.

Was sind Ultraschallwellen?

Unter Ultraschallwellen versteht man hochfrequente Schallwellen, die außerhalb des Bereichs des für uns Hörbaren liegen. Da die einzelnen Gewebearten und Flüssigkeiten unseres Körpers, aus denen unsere Organe und Knochen bestehen, eine unterschiedliche Dichte aufweisen, sind sie für die Ultraschallwellen in unterschiedlichem Maße durchlässig. So können sie z. B. Flüssigkeiten fast ungehindert durchdringen, Knochen dagegen überhaupt nicht. Treffen die Schallwellen auf Organ- und Gewebeübergänge, werden sie aufgrund der Dichteunterschiede zurückgeworfen oder gestreut. Erfasst werden diese Vorgänge von einem Computer, welcher sie zu einem Bild umwandelt. Je größer der Dichteunterschied ist, desto mehr Schall wird beim Übergang von einem zum anderen Gewebe reflektiert. Wie stark die Reflexion ist, ist aber auch abhängig von der verwendeten Schallfrequenz.

Ultraschall als Untersuchungsmethode: 
Sonografie

Per Ultraschallkopf werden die Schallwellen über ein Kontaktgel ins Körperinnere geleitet. Das so entstandene Echo wird vom Computer in ein Bild umgewandelt, das auf einen Monitor projiziert wird. Anhand dieses Bildes kann der behandelnde Arzt eventuell vorliegende Veränderungen an Organen und Gewebe erfassen. Anders als bei älteren Geräten, welche ein schwarz-weißes, zweidimensionales Bild projizieren, ist es inzwischen dank hochmoderner Geräte möglich, farbige 3-D-Bilder zu erstellen.

Das sollte man bei Band- und Sportverletzungen tun

Bei Band- und Sportverletzungen empfiehlt sich die sogenannte PECH-Regel. Sie besagt, dass man eine Pause einlegen, die betroffene Stelle mit Eis kühlen. einen Druckverband (englisch Compression) anlegen und den verletzten Körperteil hochlagern sollte. Auf jeden Fall ist anschließend ein Arzt zu Rate zu ziehen. Dieser ist in der Lage, das Ausmaß der Verletzung zu erkennen, und kann z. B. feststellen, ob ein Band lediglich gedehnt oder komplett gerissen ist oder ob ein Muskelfaserriss vorliegt. Heutzutage verfügen zahlreiche Arztpraxen über ein Ultraschallgerät. Damit lassen sich auf strahlungs- und schmerzfreie Weise die unterschiedlichsten Untersuchungen durchführen. Modernste Geräte machen immer differenziertere Diagnosen möglich. Inzwischen kommen sie auch direkt bei großen Sportveranstaltungen zum Einsatz. So kann ein Arzt bei einer Verletzung an Ort und Stelle entscheiden, ob ein Sportler weiter einsatzfähig ist oder seine Teilnahme am Turnier abbrechen muss. Für den Fall, dass ein Verdacht besteht, dass eine knöcherne Verletzung vorliegt, ist meist eine Röntgenuntersuchung unausweichlich. Sind Bänder, Sehnen und Muskeln betroffen, lässt sich mithilfe der Ultraschalluntersuchung auch die Verlaufskontrolle während der Heilungsphase durchführen.

Therapie durch Ultraschall

Dass Ultraschallwellen nicht nur zur Diagnose, sondern auch zur Therapie eingesetzt werden können, hat damit zu tun, dass während einer Ultraschallanwendung neben der Vibration auch Wärme entsteht. Dadurch kann ein entspannender Effekt auf die Muskulatur ausgelöst werden. Zudem regen Ultraschallwellen die Durchblutung an und fördern Stoffwechselprozesse. So lassen sich Heilungsprozesse in Gang setzen und Schmerzen lindern. Verstärken lässt sich diese Wirkung dadurch, dass medizinische Wirkstoffe im Rahmen einer sogenannten Phonophorese per Ultraschall in das erkrankte Gewebe appliziert werden. Die Therapie erfolgt wie bei der diagnostischen Anwendung auf der nackten Haut über ein Kontaktgel mittels Ultraschallkopf. Abgegeben werden die Ultraschallwellen entweder kontinuierlich oder in Form von Impulsen über den Ultraschallkopf. Nicht angewendet werden darf die Ultraschalltherapie bei akuten entzündlichen Erkrankungen oder Tumoren.

Typische Indikationen für die Anwendung der Ultraschalltherapie:

  • Verstauchungen
  • muskuläre Verspannungen
  • Muskelzerrungen
  • Prellungen
  • Sehnenscheidenentzündungen
  • Hämatome
  • Tennis- und Golferellenbogen
  • Achillessehnenschmerzen
  • verzögerte Knochenheilung nach einer Fraktur
  • degenerative Wirbelsäulenerkrankungen
  • Arthrose

von Ulrike Pickert