Sie sind aus deutschen Gärten nicht mehr wegzudenken: die großen Trampoline mit Netz. Seit sie auch für den kleineren Geldbeutel zu haben sind, stehen sie praktisch überall.
Doch die hippen Sprunggeräte bergen – vor allem bei unsachgemäßem Gebrauch – einige Gefahren. Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) ist die Zahl der Trampolinunfälle gestiegen: „Eine 2014 erschienene Studie von deutschen Orthopäden und Unfallchirurgen zeigt, dass sich die Zahl der Trampolinunfälle bei Kindern (0-18 Jahre) seit etwa 15 Jahren mehr als verdreifacht hat. Rund 28 Prozent der Verletzungen infolge eines Trampolinunfalls sind schwer. Dazu zählen Brüche der Arme und Beine sowie der Wirbelsäule…“
Um solche Unfälle möglichst zu verhindern, hat die DGOU jetzt Tipps und Hinweise für einen sicheren Springspaß herausgegeben:
- Kinder vorsichtig heranführen: Kinder sollten erst ab dem sechsten Lebensjahr vorsichtig an das Trampolinspringen herangeführt werden. Bei kleinen Kindern ist die Wurfkraft unverhältnismäßig stark gegenüber ihrem geringen Gewicht – sie sind damit besonders verletzungsgefährdet.
- Kinder aufklären: Die Kinder sollten über die Risiken aufgeklärt sein, die mit dem Springen auf dem Trampolin einhergehen.
- Kinder beaufsichtigen: Eltern sollten ihre Kinder beim Springen immer beaufsichtigen, um bei Fehlverhalten oder Unfällen sofort eingreifen zu können.
- Allein springen: Springen mehrere Personen gleichzeitig, besteht Verletzungsgefahr durch einen Zusammenstoß. Springen kleine und große Kinder zusammen, entsteht durch den Gewichtsunterschied ein Katapulteffekt, der besonders für die Kleinen gefährlich enden kann.
- Keine Saltos: Gewagte Sprünge sind tabu. Bei einem missglückten Salto-Versuch mit einer ungewollten Landung auf dem Kopf ist vor allem die Wirbelsäule verletzungsgefährdet.
- Mittig springen: Kinder sollten zum Springen und Landen die Mitte des Sprungnetzes nutzen. So verringern sie das Risiko, im Falle eines Sturzes auf dem zwar gepolsterten, aber immer noch harten Rand mit dem Metallgestänge aufzukommen.
- Überanstrengung meiden: Kinder sollten beim Springen regelmäßig Pausen einlegen. Verausgaben sie sich, lässt auch die Körperspannung nach. Diese ist für kontrollierte Sprünge notwendig.
- Nicht essen: Wer beim Springen kaut, riskiert einen Biss in die Zunge.
- Schuhe ausziehen: Am besten springen Kinder barfuß oder mit Socken.
- Kein Spielzeug: Spielzeuge wie Bälle haben auf dem Trampolin nichts zu suchen, denn sie erhöhen die Unfallgefahr.
- Technische Sicherheit des Trampolins regelmäßig überprüfen: Trampoline müssen seit 2015 der EU-Norm für Spielzeugtrampoline entsprechen (EN 71-14:2014). Zu den Sicherheitsanforderungen gehören beispielsweise ein Außennetz oder Polsterungen.
Verschlissene Teile tauschen
Es liegt in der Verantwortung der Eltern, regelmäßig den Zustand des Trampolins zu überprüfen. Vor allem die Sicherheitsnetze werden schnell brüchig und können reißen – besonders wenn sie das ganze Jahr draußen stehen und der Witterung ausgesetzt sind. Weiterhin kann die Abdeckung der Sprungfedern kaputtgehen oder die Federn rosten. Defekte Teile sollten vor dem weiteren Gebrauch ausgetauscht und Schrauben regelmäßig nachgezogen werden.