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Krankheitsbilder

Röntgenreizbestrahlung (Orthovolttherapie)

Nebenwirkungsarme Hilfe bei vielen Erkrankungen

Liebe Patient*Innen und Kolleg*Innen der verschiedenen Fachrichtungen!

Vor 125 Jahren – im Jahr 1897 – wurde erstmals die schmerzstillende Wirkung von Röntgenstrahlen entdeckt und klinisch erfolgreich in Deutschland eingesetzt.

25 Jahre später, vor 100 Jahren – ab 1920 –, erreichte die technische Entwicklung der Strahlengeräte ein solches Niveau, dass man mit Energien von 300 bis 500 kV bereits tiefer gelegene Körperregionen erreichen und behandeln konnte – und zwar immer noch so erfolgreich, dass diese Form der Therapie als ORTHOVOLTTHERAPIE noch heute weiterlebt und als erfolgreiche Methode bei zahlreichen Erkrankungen interdisziplinär eingesetzt und von allen Krankenkassen anerkannt wird:

Für die ORTHOPÄDIE und SCHMERZTHERAPIE bietet die Röntgenreizbestrahlung an einem Orthovoltgerät in 60 – 80 Prozent der Patienten oft eine vollständige und nachhaltige Linderung bei Schmerzen wegen akuter und chronischer Osteo- Arthritis im Bereich von Knochen und Gelenken, an Sehnenansätzen (Tendinitis) und Schleimbeuteln (Bursitis) sowie im Bereich von geschädigten Weichteilen, Muskeln (Myositis) und nach Trauma; sie trägt im Volksmund den treffenden Namen „Röntgenreizbestrahlung“.

Auch ästhetisch störende oder unkontrolliert wachsende Gewebewucherungen und Narben am Körper (z. B. Keloide) können erfolgreich vorbeugend oder ergänzend zur Operation behandelt werden, ebenso die Knoten und Stränge bei Morbus Dupuytren (Handfläche), M. Garrod (Finger), M. Ledderhose (Fußsohle) und bei Morbus Peyronie (am Penis).  Dies betrifft viele Erkrankungen und Patienten der HAND-, FUSS- und PLASTISCHEN CHIRURGIE.

Einsatzmöglichkeiten in der DERMATOLOGIE bei gut- und bösartigen Erkrankungen von Haut und Unterhaut ergänzen das Spektrum der Orthovolttherapie. Ihr Ansprechen liegt – je nach Ausgangssituation – bei 50 – 90 Prozent. Die nötige Strahlendosis bei den meisten Indikationen ist viel geringer als bei malignen Tumoren mit einer gewebeabtötenden Dosis. Außer einem sehr geringen Tumor risiko von ca. 0,5 Prozent innerhalb von 20 bis 30 Jahren gibt es kaum Nebenwirkungen. Zu Beginn der Serie der Bestrahlungen bei Entzündungsprozessen können die Schmerzen lokal leicht zunehmen, daher auch der Name „Reizbestrahlung“.

Die niedrig dosierte Strahlung vermindert die Aktivität von Entzündungszellen (Leukozyten) und Vorläuferzellen des Bindegewebes und beeinflusst die Ausschüttung von Botenstoffen (Zytokinen), die den Entzündungsprozess bzw. die überschießende Gewebebildung regulieren. Außerdem wird noch eine direkte Hemmung der Schmerzrezeptoren vermutet. Zurzeit werden allein in Deutschland pro Jahr etwa 100.000 Patienten mit Orthovolt- oder höherenergetischen Strahlen (Elektronen, Photonen) wegen gutartiger Erkrankungen bestrahlt – mit steigender Tendenz (1,2). Die deutschen Krankenkassen übernehmen die Behandlungskosten. In der Regel überweisen Haus- und / oder Fachärzte (Orthopädie, Dermatologie, Schmerztherapie) mögliche Patienten nach erfolgloser Vorbehandlung zur „Strahlentherapie“. Ist die erste Bestrahlungsserie (4 – 8 Sitzungen) nach ca. 8 – 12 Wochen noch nicht ausreichend, kann sie 1 – 2 Mal, gegebenenfalls mit anderer Dosis, wiederholt werden, wenn Restbeschwerden bestehen. Strahlentherapie und Radiologie – mit ihren ORTHOVOLT- Geräten vor Ort – wünschen Ihnen ein gutes Ansprechen und langfristigen Erfolg bei der „Röntgenreizbestrahlung“!

Ihr Prof. Dr. med. Michael Heinrich Seegenschmiedt (Facharzt für Strahlentherapie)

Literatur: Kriz J, Seegenschmiedt MH, Bartels A: Updated strategies in the treatment of benign diseases – a patterns of care study of the  German cooperative group on benign diseases. Adv Radiat Oncol 2018: 240 – 244.

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