Spinalganglion-Stimulation kann den Schmerz an der Wurzel ausschalten
Aufgrund der alternden Gesellschaft nimmt die Anzahl an behandlungsbedürftigen Patienten mit Knieschmerzen zu. Diese treten häufig auf und führen teils zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität im Alltag der Betroffenen. Das Knie ist das größte und wohl komplexeste Gelenk, das durch eine Vielzahl von Nerven versorgt wird. Bei Knieverletzungen oder bei chirurgischen Eingriffen kann es trotz größter operativer Sorgfalt vorkommen, dass ein Nerv beschädigt wird. Dadurch können lang anhaltende chronische Schmerzen entstehen, die trotz wiederholter Eingriffe nicht ausreichend behandelt werden können. Auch Medikamente können in solchen Fällen die Nervenschmerzen nicht immer wirksam verringern oder die Nebenwirkungen überwiegen.
Es gibt in Deutschland viele spezialisierte Endoprothetik-Zentren, die sich mit einer Vielzahl von chirurgischen Möglichkeiten um Patienten mit Knie-Problemen kümmern. Doch die chirurgischen Maßnahmen und die operative Versorgung des Knies stoßen in manchen Fällen an ihre Grenzen. Selbst bei erfolgreichem Gelenkersatz kann eine Schmerzsymptomatik andauern. Bis zu 20 Prozent der Patienten klagen nach operativen Eingriffen am Knie weiterhin über Schmerzen. (*1.)
Die Neurochirurgische Schmerztherapie in der Uniklinik Tübingen unter der Leitung von Prof. Dr. med. Morgalla versorgt diese Patienten in einem interdisziplinären Team. Dieses Team stellt nach eingehender Untersuchung fest, ob die konventionellen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und die neue Therapie mittels Spinalganglion-Stimulation erfolgreich angewendet werden kann.
Die Spinalganglion-Stimulation- Therapie
Die Spinalganglion-Stimulation ist eine bereits seit einigen Jahren in Europa erfolgreich durchgeführte Methode der kontinuierlichen Elektrostimulation der betroffenen Nervenwurzel. Sie wird überall dort eingesetzt, wo Nervenschädigungen nach Verletzungen oder Operationen auftreten.
Als besonders wirksam hat sich diese neue Methode der Neurostimulation bei Knieschmerzen erwiesen. (*2,3.) Bei der Spinalganglion-Stimulation kann das Schmerzsignal aus dem Knie erstmals gezielt an der Nervenwurzel unterbrochen werden.
Durch eine geeignete Diagnostik kann die Wirksamkeit der Spinalganglion-Stimulationstherapie vorab festgestellt werden. Dazu wird die entsprechende Nervenwurzel mit einem Medikament gezielt für eine kurze Zeit blockiert. Stellt sich nach dieser Behandlung ein schmerzgelinderter oder schmerzfreier Zustand ein, ist die betroffene Nervenwurzel lokalisiert. Danach ist es möglich, durch die Platzierung eines dünnen Kabels, die sogenannte Stimulationselektrode, die Schmerzweiterleitung aus dem betroffenen Knie dauerhaft einzudämmen oder gar vollständig zu unterbrechen.
Prof. Dr. med. Morgalla ist in der Neurochirurgischen Klinik Tübingen der Spezialist für diese Behandlungsmethode. Patienten waren nach dieser Behandlung von der schmerzlindernden Wirkung der Spinalganglion-Stimulation begeistert.
Prof. Dr. med. Morgalla: „Die Spinalganglion-Stimulation ist ein Durchbruch in der Behandlung lokal begrenzter Schmerzen im Knie. Diese Therapie ist eine neue Hoffnung für meine Patienten.“
Herr Prof. Dr. Morgalla bietet regelmäßig Termine in seiner Spezialambulanz an. Vorab kann bereits ein einfacher Fragebogen angefordert werden, um zu klären, ob diese Methode für den Patienten geeignet sein kann.
Betroffene Patienten wenden sich für weitere Informationen oder Terminvereinbarungen an Tel.: 070 71 / 298 64 49.
Mit freundlicher Unterstützung von St. Jude Medical
aus ORTHOpress 3-2016
Weitere Informationen:
Neurochirurgische Uniklinik Tübingen
Bereich Neurochirurgische Schmerztherapie
Neurochirurgische Ambulanz
Crona Hauptgebäude – Ebene B03
Hoppe-Seyler-Straße 3
72076 Tübingen
Tel.: 070 71 / 298 66 79
Tel.: 070 71 / 298 64 49
www.neurochirurgische-schmerztherapie-tuebingen.de