Prof. Hendrich: Eine OP-Dauer von deutlich unter einer Stunde, ein Blutverlust zwischen 50 und 100ml und das Aufstehen nach 2 Stunden – das klingt fast zu einfach. Aber das künstliche Hüftgelenk findet tief im Körper statt und bleibt damit immer eine große Operation.
Prof. Hendrich: Tatsächlich finde ich diesen Vergleich sehr passend. Eine Operation ist eine Reise mit einem klaren Ziel (dem der Besserung), einer geplanten Route (das sind die OP und ihre Nachbehandlung), aber auch Gefahren (das sind die möglichen Komplikationen). Wichtig ist, dass beide Partner am Ende wohlbehalten am Ziel ankommen.
Prof. Hendrich: Der Thieme Compliance-Bogen bietet eine umfassende Übersicht über alle wichtigen Punkte – und sorgt dafür, dass nichts vergessen wird.
Prof. Hendrich: Muss wirklich operiert werden? Wie laufen OP und Nachbehandlung ab? Was sind die Risiken? Wie ist die richtige Einstellung zur OP?
Prof. Hendrich: Ganz einfach, dass es dem Patienten besser geht. Schmerzfreiheit, Mobilität oder die Rückkehr zu einem aktiven Lebensstil hören sich gut an – am Ende wollen unsere Patienten ein Stück Lebensfreude zurückgewinnen.
Prof. Hendrich: Niemand muss operiert werden – der Patient hat immer die Wahl. Wenn der Patient aufgrund der Hüfte nicht mehr so leben kann, wie er mag, ist die Operation häufig die beste Lösung. Als klassische Orthopäden legen wir allergrößten Wert auf das Ausschöpfen der nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten.
Prof. Hendrich: Kein Chirurg kann eine Erfolgsgarantie geben. Eine Hüftprothese kann sich lockern oder verschleißen. Unsere Faustregel ist, dass heute 70% der Prothesen länger als 25 Jahre halten. Tatsächlich erwarte ich, dass wir mit den modernen Materialien sogar noch bessere Standzeiten haben.
Prof. Hendrich: Die drei größten Risiken sind die Infektion, die weitere Operationen nach sich zieht, die bis zum Ausbau der Hüfte reichen können. Eine Thrombose mit nachfolgender Lungenembolie kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Sie ist aber dank moderner Medikamente heute sehr selten geworden. Auch das Ausrenken des Gelenks können wir durch den Erhalt der Muskulatur und größere Hüftköpfe glücklicherweise stark reduzieren. Alle diese gefährlichen Risiken liegen heute jeweils eher im Promille- als im Prozentbereich.
Prof. Hendrich: Diese Komplikationen sind nicht lebensgefährlich, erfordern aber teilweise weitere Maßnahmen. Zahlenmäßig am häufigsten dürfte die Beinlängenänderung sein. In der Normalbevölkerung kommen Beinlängenunterschiede bis 1cm regelhaft vor. Bis 1,5cm werden daher dem Chirurgen als handwerkliche Ungenauigkeit zugestanden. Dank guter Planung ist es mit den modernen Gelenken nur selten erforderlich, einen Schuhausgleich zu verordnen.
Prof. Hendrich: Hauptursache – auch noch nach Jahren – sind Beschwerden im Iliosakralgelenk, die aber fast immer mit 2 Spritzen behandelt werden können. Ein vor der OP länger bestehendes Hüfthinken kann bis zu eineinhalb Jahren benötigen, um sich zu bessern.
Prof. Hendrich: Hören Sie auf Ihren Körper. Die Heilung folgt einem bestimmten Rhythmus. In den ersten 4 Tagen steht die Verarbeitung des OP-Traumas im Vordergrund, es folgt eine erste Heilungsphase bis 14 Tage postoperativ. Bis zur 6. Woche ist die Prothese eingewachsen und die Gelenkkapsel wieder stabil. Danach muss sich der Lymphabfluss noch einen neuen Weg suchen… Wichtig ist: Wir begleiten Sie auf dieser Reise – von der ersten Beratung bis zu Ihrer vollständigen Wiederherstellung.
Orthopädisches Krankenhaus Schloss Werneck
Spezialklinik für Endoprothetik, Orthopädie und Unfallchirurgie EndoProthetik
Zentrum der Maximalversorgung
Tel.: 09722 / 21 14 03