Inhaltsverzeichnis
Lungenhochdruck mag wie eine ferne Bedrohung erscheinen, besonders für junge, sportliche Menschen. Doch die Realität ist, dass diese Erkrankung jeden treffen kann, unabhängig von sonstiger Fitness oder individuellem Lebensstil.
Symptome, die nicht ignoriert werden sollten
Ein Lungenhochdruck kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern, die zu Beginn oft unspezifisch sind. Ein Gefühl von Atemnot, besonders bei körperlicher Anstrengung, ist ein häufiges Anzeichen. Dieses Gefühl kann sich allmählich verschlimmern und auch im Ruhezustand auftreten. Daneben können Müdigkeit, Schwindel und sogar Brustschmerzen auftreten. Diese Symptome sollten daher keinesfalls ignoriert werden, insbesondere wenn sie über längere Zeit bestehen bleiben oder sich verschlimmern.
Ursachen verstehen: Was führt zu Lungenhochdruck?
Lungenhochdruck entsteht, wenn der Druck in den Blutgefäßen der Lunge erhöht ist. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter genetische Veranlagung, Herzerkrankungen, Lungenerkrankungen oder sogar bestimmte Medikamente. Durch die Verengung und den erhöhten Widerstand in den Blutgefäßen muss das Herz übermäßig arbeiten, damit noch genügend Blut in den Lungenkreislauf gepumpt werden kann. Dabei wird es chronisch überlastet. Kann es nicht mehr ausreichend Blut transportieren, entsteht eine sogenannte Rechtsherz-Insuffizienz. Ohne Behandlung kommt es im schlimmsten Fall zu Herzversagen. Bei jungen, sportlichen Menschen kann die Erkrankung aufgrund von genetischen Veränderungen oder unbekannten Ursachen auftreten.
Behandlungsoptionen: Hoffnung und Möglichkeiten
Obwohl Lungenhochdruck eine ernste Erkrankung ist, gibt es Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Durch Medikamente kann der Druck in den Lungengefäßen gesenkt und so die Belastung des Herzens verringert werden. Die europäischen Richtlinien raten trotz bislang eher begrenzter Datenlage dazu, bei Patienten mit Lungenhochdruck orale Antikoagulantien (z. B. Pradaxa® oder Xarelto®) einzusetzen. Ebenso werden entwässernde Medikamente (Diuretika) empfohlen. Große Hoffnungen liegen derzeit auf der Zulassung eines neuen Medikaments mit dem Wirkstoff Sotatercept, einem sogenannten Fusionsprotein. Es soll das überschießende Zellwachstum der Gefäßinnenhaut verringern, welches zum großen Teil für die immer weiter fortschreitende Verengung der Blutgefäße verantwortlich zeichnet. Bisherige Studienergebnisse zeigen, dass mit dem Einsatz von Sotatercept das Risiko von Tod oder klinischer Verschlechterung im Vergleich zu Placebo um 84% gesenkt werden konnte. Damit könnte günstigstenfalls die bei schweren Verläufen manchmal notwendige Lungentransplantation obsolet werden. Darüber hinaus können aber auch Lebensstiländerungen wie regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und das Vermeiden von Rauchen dazu beitragen, die Symptome zu kontrollieren und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Auch die Langzeit-Sauerstofftherapie LTOT („long term oxygen therapy“) ist eine etablierte Behandlungsmethode für Personen mit chronischem Sauerstoffmangel im Blut. Darunter versteht man die kontinuierliche Verabreichung von Sauerstoff über mindestens 16 Stunden pro Tag. Dafür stehen verschiedene Systeme zur Verfügung, sowohl stationäre Sauerstoffgeräte für den Heimgebrauch als auch tragbare Geräte. Diese sind heute vergleichsweise klein und leicht, was den Patienten eine hohe Mobilität ermöglicht.
Fazit: Frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend
Lungenhochdruck ist eine ernste Erkrankung, die nicht unterschätzt werden sollte, auch nicht von jungen, sportlichen Menschen. Es ist wichtig, auf mögliche Symptome zu achten, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen und die verfügbaren Behandlungsoptionen zu erkunden. Mit einer angemessenen Behandlung und einer gesunden Lebensweise können Betroffene ein erfülltes Leben führen und den Kampf gegen Lungenhochdruck erfolgreich bestreiten.