Endovaskuläre Behandlungsmethoden am Gefäßzentrum Rudolfplatz
Patienten, die unter Krampfadern leiden, müssen sich nicht nur mit optischen Problemen auseinandersetzen. In vielen Fällen verbirgt sich hinter den bläulich-violett schimmernden Venen eine ernstzunehmende Venenerkrankung. Dr. Lothar Müller, Gefäßspezialist vom Gefäßzentrum Rudolfplatz in Köln, erklärt die Vorteile, von denen Patienten profitieren können, die sich mit den schonenden und effektiven endovaskulären Verfahren Venaseal ® und Closure Fast ® behandeln lassen.
Wirksame Hilfe bei Krampfadern
Herr Dr. Müller, wie kommt es überhaupt dazu, dass Krampfadern entstehen?
Dr. Müller: Allgemein gesprochen besteht die Ursache darin, dass der Blutfluss in den Gefäßen gestört ist. Normalerweise sorgen unsere Venen dafür, dass das Blut zurück zum Herzen transportiert wird. Vielfach muss das Blut dabei gegen die Schwerkraft arbeiten, zum Beispiel in den Beinen. Um zu verhindern, dass das Blut wieder zurückfließt, sind die Venen mit einer Art Rückschlagventil ausgestattet, den sogenannten Venenklappen. Aufgrund verschiedener Faktoren, zu denen eine ungünstige Veranlagung, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen sowie eine ungesunde Ernährung gehören, kann es dazu kommen, dass die Funktion der Venenklappen gestört ist und das Blut teilweise wieder zurückfließt. Dies führt zu einem Stau in den Gefäßen, die sich im Laufe der Zeit erweitern. Außerdem wird die Funktion der Venenklappen noch weiter beeinträchtigt. So bilden sich die typischen Krampfadern, die wir auch als Varizen bezeichnen. Da solche Durchblutungsstörungen weitreichende Folgen wie Entzündungen, Wundheilungsstörungen, müde und juckende Beinen und unter Umständen sogar Thrombosen auslösen können, sollten sie so früh wie möglich diagnostisch erfasst und behandelt werden.
Wie lassen sich Krampfadern erkennen?
Dr. Müller: Befinden sich die Varizen eher an der Oberfläche, sind sie durch ihr gekräuseltes, bläuliches Aussehen sichtbar. Tiefer gelegene Krampfadern sind in der Regel äußerlich nicht erkennbar. Oft wissen die Betroffenen dann gar nicht, worauf ihre Beschwerden zurückzuführen sind. Krampfadern sollten immer von einem Facharzt begutachtet und, falls erforderlich, behandelt werden. In unserem Gefäßzentrum arbeiten wir mit hochmodernen Diagnoseverfahren wie der Duplexsonografie, welche auch als Farbdoppler bezeichnet wird. Damit können wir das Strömungsverhältnis zwischen Arterien und Venen messen und Verengungen und Fehlfunktionen ausfindig machen. Um das genaue Ausmaß der Erkrankung zu erfassen, verwenden wir weitere Untersuchungsmethoden wie die venöse Verschlusspletysmografie, die Lichtreflexionsrheografie oder die Phlebodynamometrie nach Varady. Diese Verfahren dienen uns auch zur Verlaufskontrolle einer Behandlung.
Diese Erkrankungen werden am
Gefäßzentrum Rudolfplatz behandelt:
- Gefäßverengungen
- Krampfadern
- Besenreiservarizen
- Thrombosen
- Beinschmerzen
- Offene Beine
- Lymphödeme
- Arterielle Durchblutungsstörungen
- Blutgerinnungsstörungen
Sie setzen im Gefäßzentrum am Rudolfplatz zwei Behandlungsmethoden ein, die als äußerst schonend gelten. Können Sie uns mehr darüber sagen?
Dr. Müller: Die eine Methode, um die es geht, ist die sogenannte Closure Fast®-Methode. Dabei handelt es sich um eine Radiowellenkatheter-Behandlung, bei der unter Ultraschallkontrolle eine Sonde vom Fuß oder Knie bis zum Ende der erkrankten Vene vorgeschoben wird. Indem wir diese Sonde, die Hitze in Form von Radiowellen aussendet, Stück für Stück durch die Krampfader zurückziehen, wird sie verödet. Das Verfahren, bei dem lediglich ein kleiner Schnitt erforderlich ist, ist äußerst schonend. Daher können die Patienten direkt im Anschluss an die Behandlung nach Hause gehen und brauchen sich in der Regel nicht krankschreiben zu lassen. Später wird die verödete Vene nach und nach vom Körper abgebaut.
Die andere Methode ist das Venaseal ®-Verfahren. Auch hierbei arbeiten wir mit einer Sonde, die bis zum Ende der erkrankten Vene vorgeschoben wird. Nur dass sich im Sondenköpfchen ein spezieller Klebstoff befindet, ein sogenannter Cyan-acrylat-Klebstoff. Er ist für die innere und äußere Anwendung am Menschen zugelassen und wird bereits seit Jahren erfolgreich von Medizinern eingesetzt. Wenn wir die Sonde zurückziehen, werden in regelmäßigen Abständen Klebepunkte gesetzt. Verklebt wird die Vene dann Schritt für Schritt durch Druck von außen. Auch hier wird die Position der Sonde über Ultraschall genau kontrolliert und die Vene wird anschließend ebenfalls vom Körper abgebaut.
Wie würden Sie die Vorteile der beiden Verfahren zusammenfassend bewerten?
Dr. Müller: Anders als bei großen Eingriffen wie zum Beispiel dem Stripping sind die beiden Verfahren äußerst schonend und schmerzarm. Während beim Stripping mehrere Schnitte erforderlich sind, über welche die erkrankte Vene herausgezogen wird, bleibt lediglich eine kleine Einstichstelle zurück. Die Patienten müssen anschließend in der Regel auch keine Kompressionsstrümpfe tragen und können nach der Behandlung wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
Herr Dr. Müller, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.
Gefäßzentrum am Rudolfplatz
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