Lungenkrebs: American Cancer Society erweitert Leitlinie zum CT-Screening von Ex-Rauchern
Die American Cancer Society hat ihre Empfehlung bezüglich des Lungenkrebsscreenings mittels niedrig dosiertem CT ausgeweitet. Bisher wurden alle Raucher zwischen 55 und 74 Jahren mit mindestens 30 Packungsjahren zur Früherkennung aufgerufen, wenn die letzte Zigarette weniger als 15 Jahre zurücklag (Als „Packungsjahr“ bezeichnet man ein Jahr, in dem durchschnittlich ca. 20 Zigaretten – also eine Packung – geraucht wurden).
Die neue Empfehlung folgt jetzt der Richtlinie der „United States Preventive Services Task Force”, die 2021 die Früherkennung mittels Low-Dose-CT nach bereits 20 Packungsjahren vorsah. Auch der Altersrahmen wurde auf 50-80 Jahre erweitert, allerdings wurde die Beschränkung auf mindestens 15 Jahre Rauchfreiheit („Years Since Quitting“, YSQ) fallen gelassen.
Zu den Studien, die die Forscher bei der Bewertung der Empfehlungen zur Lungenkrebsvorsorge berücksichtigten, gehört auch die NELSON-Studie aus dem Jahr 2020, bei der die Mindestanzahl der Packungsjahre bei „nur“ 15 bis 18,75 lag. Bereits hier konnten die 10-Jahres-Follow-up-Daten eine relative Verringerung der Lungenkrebstodesfälle bei Frauen und Männern um 33 bzw. 24 Prozent zeigen.
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. unterstützt in ihrem Positionspapier ein strukturiertes Programm zur Lungenkrebs-Früherkennung mit Untersuchungen per Niedrigdosis- Computertomographie (CT) auf Bundesebene. In Deutschland wurde bislang jedoch kein Lungenkrebsscreening implementiert, d. h. eine entsprechende Untersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.