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Rücken

Von Wirbelsäulenabszess überrascht

Beitragsbild

Neurochirurgischer Eingriff im Helios Klinikum Berlin-Buch

Ohne spürbare Anzeichen entwickelte sich bei der 88-jährigen Walpurgis Fahlenbrach ein eitriger Abszess in der gesamten Wirbelsäule. Drei Operationen retteten ihr das Leben. Ein kleines Wunder bei ihrem hohen Alter.

Nur ein kurzer Waldspaziergang in Berlin-Köpenick trennt die ehemalige Grundschullehrerin Walpurgis Fahlenbrach von ihrer Familie. Sie hat viel Freude an der gemeinsamen Zeit mit ihrem Sohn und dem 13-jährigen Enkel. Trotz einer langjährigen Rheumaerkrankung kommt sie gut zurecht und lebt vorwiegend selbstständig in einer seniorengerechten Wohnung einer sozialen Stiftung.

Doch scheinbar über Nacht und ohne vorausgehende Symptome bildet sich bei Frau Fahlenbrach in nahezu ihrer kompletten Wirbelsäule eine eitrige Entzündung, ein sogenannter spinaler Abszess. Sie bricht im Bad zusammen, wird aber glücklicherweise kurze Zeit später von ihrem Sohn entdeckt.

BEHANDLUNG DURCH MEHRFACHE OPERATIONEN AM RÜCKENMARKSKANAL

Die Rentnerin wird als Notfall ins Helios Klinikum Berlin-Buch eingeliefert und muss aufgrund der drohenden Lähmungserscheinungen unverzüglich operiert werden. „Die Größe und Ausbreitung des Abszesses in der Wirbelsäule war immens und lebensgefährlich: Wir mussten die eitrige Entzündung entlang der Hals- und gesamten Brustwirbelsäule chirurgisch entfernen,“ berichtet Priv.-Doz. Dr. med. Yu-Mi Ryang, Chefärztin der Neurochirurgie.

In drei mikrochirurgischen Eingriffen räumen Dr. Ryang und ihr Team den Abszess aus und stabilisieren die Hals- und Brustwirbelsäule aufwendig mittels eines Metallimplantats.

„Unter einem Abszess versteht man eine Ansammlung von Eiter im Gewebe. Dieser Eiter ist ein Abfallprodukt des Körpers aus Bakterien und Immunzellen, wenn der Körper Keime im Blutkreislauf bekämpft. Häufig betroffen sind Personen mit geschwächtem Immunsystem z. B. durch Rheuma und chronische Krankheiten,“ erläutert Dr. Ryang.

GROSSER WUNSCH NACH DEM KLINIKAUFENTHALT: ZURÜCK ZUM ALLTAG

Insgesamt verbleibt die 88-Jährige vier Wochen in der Klinik und lernt die Schwestern auf ihrer Station sowie im Verlauf der Zeit fünf Zimmernachbarinnen gut kennen. „Es grenzt an ein Wunder, dass Frau Fahlenbrach diese schwere Infektion der Wirbelsäule überlebt hat,“ erklärt Dr. Ryang und freut sich, dass ihre Patientin nach drei erfolgreichen Operationen wieder wohlauf ist. Fahlenbrachs größter Wunsch war, dass sie wieder in ihrer Nachbarschaft in Berlin-Köpenick am Wasser spazieren gehen kann. „Ich muss einen Schutzengel gehabt haben, die meisten Patienten überleben eine solche Krankheit wohl nicht. Das ist wirklich ein großes Glück,“ resümiert Fahlenbrach.

Insbesondere ihr Enkel hat sich sehr gefreut, dass sie wieder nach Hause kommen konnte und wieder ihre Spezialität backt: einen Kuchen mit Sauerkirschen und Haselnüssen.

PD Dr. med. Yu-Mi Ryang
Chefärztin Neurochirurgie
Helios Klinikum Berlin-Buch
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin
Tel.: 030 / 94 01 – 543 00
Yu-Mi.Ryang@helios-gesundheit.de
www.helios-gesundheit.de/berlin-buch