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Rücken

Kombi-Katheter erweitert Stenose ohne OP

ismail

Schonende Ballon-Therapie funktioniert wie ein Herzkatheter für den Wirbelkanal

Angst-Diagnose verengter Wirbelkanal! Beim Blick auf die Kernspinbilder raten Ärzte oft zur Operation, wenn konservative Behandlungen nicht geholfen haben. Doch Neurochirurg Dr. Samer Ismail vom Wirbelsäulenzentrum München-Ost hält das für einen Skandal: „Viele dieser Eingriffe sind unnötig. Denn wir haben moderne minimalinvasive Verfahren, die Rückenschmerzen und ausstrahlende Beschwerden im Bein auch ohne OP sehr gut beseitigen können.“ Besonders gute Erfolge erzielt er hier mit einem Ballon-Katheter, der ohne Vollnarkose und oft sogar ambulant eingesetzt werden kann. Er funktioniert so ähnlich wie ein Herzkatheter.

Es beginnt meist mit Schmerzen im unteren Rücken. „Wird schon wieder vergehen“, denken Sie sich. Sie versuchen, den Rücken zu schonen und vermeiden schnelle Bewegungen. Doch die Beschwerden vergehen nicht. Im Gegenteil. Die Muskulatur verspannt sich, die Schmerzen nehmen zu. Beim Gehen und sogar beim Stehen strahlt der Schmerz jetzt sogar noch ins Gesäß aus und zieht weiter bis hinunter in Ihr Bein. Längere Strecken zu Fuß schaffen Sie nicht mehr, Ihr Gang wird unsicher. Zu allem Überfluss treten dann auch noch Taubheitsgefühle und ein unangenehmes Kribbeln auf. Nur wenn Sie sich nach vorne beugen, wird es etwas besser. Auch Fahrradfahren geht ganz gut. Oder wenn Sie sich im Supermarkt auf den Einkaufswagen stützen können.

„Das sind die typischen Symptome einer Wirbelkanalverengung der Lendenwirbelsäule“, sagt Dr. Samer Ismail. „Das Phänomen gibt es auch an der Halswirbelsäule. Dann ziehen die Schmerzen vom Nacken über die Schulter bis in den Arm.“

Zunächst versucht der Arzt die Stenose, wie die Wirbelkanalverengung in der Fachspreche heißt, konservativ zu behandeln. Doch wenn Schmerzmittel, Wärme- oder Kälteanwendungen, Physiotherapie und Spritzen nicht helfen, ist guter Rat teuer.

Nicht so bei Dr. Ismail im Wirbelsäulenzentrum München-Ost. „Die Stenose ist so etwas wie der Infarkt der Wirbelsäule“, erklärt der Neurochirurg. „Und ähnlich wie in der Kardiologie können wir Engstellen im Wirbelkanal schonend und effektiv mit einem Ballonkatheter wieder aufdehnen. So wie die Kardiologen ihren Patienten mit dem Herzkatheter eine Bypass-OP am offenen Herzen ersparen, können wir bei unseren Stenose-Patienten oft eine große Versteifungs-OP vermeiden.“

Der Wirbelkanal wird zum Teil durch knöcherne Anlagerungen, meist jedoch durch verdickte Bänder und Bandscheibenvorfälle eingeengt, die auf die empfindlichen Nervenwurzeln drücken und Schmerzen und Beschwerden hervorrufen. „Diese beiden Ursachen muss man normalerweise nicht operieren, das geht auch mit dem Katheter sehr gut“, so Dr. Ismail.

Dr. Ismail schildert, wie er damit viele Stenose-Operationen vermeidet: „Der Patient liegt auf dem Bauch und erhält lediglich eine örtliche Betäubung und eine leichte Dämmerschlafnarkose. Durch eine kleine natürliche Öffnung am hinteren Kreuzbein, wo kein Rückenmark mehr verläuft und man keine Nerven verletzen kann, führen wir den hauchdünnen Katheter durch eine Kanüle in den engen Raum zwischen Wirbelkörper und Wirbelkanal ein. Unter Röntgenkontrolle schieben wir ihn vorsichtig bis zu der schmerzenden Stelle vor, wo Bandscheibengewebe oder Bänder den Wirbelkanal einengen und wo sich die Nervenwurzeln oft entzündet haben.“

Das Besondere an der neuen Technik: Über ein Steuergerät kann Dr. Ismail die flexible Katheterspitze von außen in alle Richtungen bewegen und an jeden beliebigen Punkt lenken.

Durch den nur wenige Millimeter dünnen Katheter führt Dr. Ismail dann einen noch dünneren, zusammengefalteten Micro-Ballon ein. Dort, wo der Wirbelkanal eingeengt ist, bläst er ihn auf, drängt vorgequollenes Bandscheibengewebe und verdickte Bänder zurück und erweitert so die Engstellen: „Auf dieselbe Weise können wir auch Verklebungen lösen und Narbengewebe beseitigen, das sich häufig nach zuvor bereits erfolgten Operationen bildet.“

Doch das ist noch nicht alles. „Zielgenau können wir durch den Katheter schmerzstillende, abschwellende und entzündungshemmende Medikamente schonend an betroffene Stellen im Wirbelkanal und an den Bandscheiben leiten.

„Damit“, so Dr. Ismail, „lassen sich von innen praktisch alle Arbeitsschritte wie bei einer offenen OP durchführen, ohne den Rücken eröffnen zu müssen. Das ist bei Wirbelkanal-Verengungen, Bandscheibenvorfällen, chronischem Rückenschmerz, entzündeten Nervenwurzeln und Schmerzen nach vorangegangenen OPs sowohl stationär als auch ambulant möglich.“

Wirbelsäulenzentrum München-Ost
Neurochirurg
Dr. Samer Ismail vom Wirbelsäulenzentrum München-Ost
Münchener Str. 14 (13. Etage)
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